„Stoppt Flächenfraß!“ - Unter diesem Motto wendet sich der Landwirtschaftliche Ortsverband Dortmund-Hellweg, unterstützt von weiteren Akteuren aus Reihen der örtlichen Bürgerinitiativen und Dortmunder Naturschutzverbände, am Sonntag, 22. April, um 14 Uhr mit einer eigenen Protest-Aktion gegen den geplanten Weiterbau der L 663 n (OW III a) über Asseln hinaus durch die dortigen Freiräume nach Osten wie gegen den Flächenfraß allgemein. Protestiert wird im Asselner Feld am Ostenschleifweg.
Durch den Ausbau werde wertvolles Ackerland unwiederbringlich versiegelt, klagt Kai Schmiemann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Ortsverbandes, und verweist auf erschreckende Zahlen: „Der Flächenverbrauch ist besonders in Dortmund dramatisch; in nur zehn Jahren ist die landwirtschaftliche Fläche um 10,7 Prozent geschrumpft.“
Das Beispiel des geplanten Weiterbaus der Brackeler Straße über die Asselner Straße hinaus nach Osten ist für die örtlichen Landwirte nur ein Beispiel: Sie verweisen darauf, dass jede Sekunde in Deutschland 15 Quadratmeter fruchtbarer Ackerboden von der Bildfläche verschwinden.
So hat die landwirtschaftlich genutzte Fläche in Nordrhein-Westfalen von 2001 bis 2011 um 633 km² abgenommen. Laut Westfälisch-Lippischem Landwirtschaftsverband (WLV) eine Größenordnung, die in etwa der Gesamtfläche der Städte Bonn, Köln und Leverkusen entspricht (625 km²).
Der anhaltend starke Verbrauch von landwirtschaftlichen Flächen durch die Ausweisung von Gewerbe- und Baugebieten oder den Straßenbau sei für die Landwirtschaft zu einem ernsten Problem geworden, teilt WLV-Sprecherin Petra Drees-Hagen ergänzend mit. Viele Beobachter fragten sich, wie künftig auf einer schrumpfenden Fläche gleichzeitig mehr Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt, erneuerbare Energien erzeugt und dem Umweltschutz verstärkt Rechnung getragen werden soll.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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