Landwirte fordern: „Stoppt Flächenfraß!“ // Protestaktion gegen den Weiterbau der L663n am Sonntag im Asselner Feld

22. April 2012
14:00 Uhr
Ostenschleifweg / Asselner Feld, 44319 Dortmund
Der Freiraum des Asselner und Wickeder Feldes nördlich der beiden Hellweg-Orte wird in weiten Bereichen landwirtschaftlich genutzt. Neben Ackerbauern finden sich hier auch diverse Viehzuchtbetriebe, u.a. diese Schafzucht. | Foto: Wilhelm Auffahrt
  • Der Freiraum des Asselner und Wickeder Feldes nördlich der beiden Hellweg-Orte wird in weiten Bereichen landwirtschaftlich genutzt. Neben Ackerbauern finden sich hier auch diverse Viehzuchtbetriebe, u.a. diese Schafzucht.
  • Foto: Wilhelm Auffahrt
  • hochgeladen von Ralf K. Braun

„Stoppt Flächenfraß!“ - Unter diesem Motto wendet sich der Landwirtschaftliche Ortsverband Dortmund-Hellweg, unterstützt von weiteren Akteuren aus Reihen der örtlichen Bürgerinitiativen und Dortmunder Naturschutzverbände, am Sonntag, 22. April, um 14 Uhr mit einer eigenen Protest-Aktion gegen den geplanten Weiterbau der L 663 n (OW III a) über Asseln hinaus durch die dortigen Freiräume nach Osten wie gegen den Flächenfraß allgemein. Protestiert wird im Asselner Feld am Ostenschleifweg.

Durch den Ausbau werde wertvolles Ackerland unwiederbringlich versiegelt, klagt Kai Schmiemann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Ortsverbandes, und verweist auf erschreckende Zahlen: „Der Flächenverbrauch ist besonders in Dortmund dramatisch; in nur zehn Jahren ist die landwirtschaftliche Fläche um 10,7 Prozent geschrumpft.“

Das Beispiel des geplanten Weiterbaus der Brackeler Straße über die Asselner Straße hinaus nach Osten ist für die örtlichen Landwirte nur ein Beispiel: Sie verweisen darauf, dass jede Sekunde in Deutschland 15 Quadratmeter fruchtbarer Ackerboden von der Bildfläche verschwinden.

So hat die landwirtschaftlich genutzte Fläche in Nordrhein-Westfalen von 2001 bis 2011 um 633 km² abgenommen. Laut Westfälisch-Lippischem Landwirtschaftsverband (WLV) eine Größenordnung, die in etwa der Gesamtfläche der Städte Bonn, Köln und Leverkusen entspricht (625 km²).

Der anhaltend starke Verbrauch von landwirtschaftlichen Flächen durch die Ausweisung von Gewerbe- und Baugebieten oder den Straßenbau sei für die Landwirtschaft zu einem ernsten Problem geworden, teilt WLV-Sprecherin Petra Drees-Hagen ergänzend mit. Viele Beobachter fragten sich, wie künftig auf einer schrumpfenden Fläche gleichzeitig mehr Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt, erneuerbare Energien erzeugt und dem Umweltschutz verstärkt Rechnung getragen werden soll.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.