Ehrenamtlich für den vollen Magen: Tafel und AWO in Asseln feiern Zehnjähriges

Wenn nicht genug Geld für das tägliche Essen da ist, springen die AWO Asseln/Husen/Kurl und die Dortmunder Tafel ein: Bereits seit zehn Jahren gibt es im Asselner Marie-Juchacz-Haus eine Warenausgabe des Vereins für Bedürftige. Das wurde jetzt – u.a. mit frischen Waffeln – ein gefeiert. | Foto: Günther Schmitz
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  • Wenn nicht genug Geld für das tägliche Essen da ist, springen die AWO Asseln/Husen/Kurl und die Dortmunder Tafel ein: Bereits seit zehn Jahren gibt es im Asselner Marie-Juchacz-Haus eine Warenausgabe des Vereins für Bedürftige. Das wurde jetzt – u.a. mit frischen Waffeln – ein gefeiert.
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Begonnen haben sie als „Asselner Tisch“: Vor einem Jahrzehnt startete die AWO Asseln/Husen/Kurl damit, Bedürftige mit Lebensmitteln zu versorgen.

Asseln. Besonders durch das Engagement der Hauptkassiererin Erika Schimanski unterstützt die AWO Asseln/Husen/Kurl seit dem 22. September 2004 Bedürftige vorrangig aus den Ortsteilen Asseln und Husen/Kurl wöchentlich mit einem Warenkorb aus verschiedenen Lebensmitteln. Rund ein Dutzend Mitarbeiter engagiert sich ehrenamtlich.

Anfangs kümmerte sich die AWO mit der Dortmunder AWO-Tochter dobeq um die Anlieferung und Verteilung der Lebensmittel-Spenden. Diese kommen von Dortmunder Groß- und Einzelhandelsbetrieben und sind beispielsweise kurz vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums stehende oder nicht mehr zum Verkauf kommende Lebensmittel.

Nach Gründung des Tafelvereins in Dortmund erfolgt dieses Angebot in Kooperation mit der Dortmunder Tafel, die seit dem 6. April 2005 die Warenanlieferung übernommen hat. „Ursprünglich habe ich die Ware noch aus der Zentrale der Tafel in der Nordstadt geholt“, erinnert sich Erika Schimanski. „Da ich bei der Metro arbeitete, wusste ich, dass viele Lebensmittel weggeworfen werden, obwohl sie eigentlich noch gegessen werden könnten. Ich dachte mir: Das kann doch nicht sein, dass das weggeworfen wird, wenn es noch gut ist.“

"Die Frau mit den Fruchtzwergen"

Einmal hatte Erika Schimanski Fruchtzwerge dabei. Als sie das nächste Mal kam, war eine Mutter mit Kindern da, die riefen: „Da kommt die Frau mit den Fruchtzwergen.“ „Anfangs dachten wir noch, dass unser Angebot eines Tages überflüssig werden könnte“, so Erika Schimanski. „Ich komme bereits seit sieben Jahren hierher“, so ein 48-jähriger Wickeder. „Da ich Probleme mit Knie und Rücken habe, kann ich nicht mehr arbeiten“, erklärt er. Die Arbeit vor Ort lobt er: „Wenn es hier Probleme gibt, wird darüber gesprochen.“

Zehn Jahre lang hat sich Erika Schimanski um alles gekümmert, nun hört sie krankheitsbedingt auf und übergibt an Judith Winkler. „Ich bleibe aber in Verbindung zur AWO“, verspricht sie.

Etwa 150 Personen registriert

Da der Warenbezug aus Kapazitätsgründen begrenzt bleiben muss, werden Bedürftige aus Asseln und Husen/Kurl bevorzugt berücksichtigt. Tafel-bezugsberechtigt sind nur nachgewiesene Sozial- oder Arbeitslosenhilfeempfänger, die sich speziell für die Filiale Asseln registrieren lassen und sich bei der Warenausgabe mit einem Berichtigungsausweis legitimieren können. Anfangs waren es zehn bis 15 Kunden. Derzeit sind ca. 150 Personen für die Zweigstelle registriert. Dahinter stehen rund 3.600 Warenportionen/Jahr für 200 Erwachsene und 100 Kinder. „Die Bedürftigen werden in Gruppe zu etwa 40 Personen aufgeteilt und mit farbigen Klammern gekennzeichnet“, so Horst Röhr, Vorsitzender der Tafel Dortmund.

„Ich wünschte, es kämen mehr bedürftige Rentner. Viele trauen sich nicht, Hilfe anzunehmen“, bedauert Erika Schimanski. „Es gibt aber auch Leute, die das ausnutzen, und die einen Job haben.“ Das seien aber eher Einzelfälle, so Röhr. „Das geben wir dann weiter.“

Die Lebensmittelausgabe erfolgt jeweils mittwochs am Marie-Juchacz-Haus, Flegelstraße 42, von 16 bis 18 Uhr gegen eine Kostenbeteiligung von 3 Euro/Warenkorb.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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