"Ring frei!" Sportunterricht am IKG einmal anders

Klasse 9b
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„Wir begrüßen uns mit einem dreifachen *Ring frei!* “ waren die Eingangsworte von Dieter Schumann, dem 1.Vorsitzenden des Vereins Dortmunder Boxsport 20/50 e.V., als er am 2.Mai vor der Klasse 9b stand.

Die Reaktion der Klasse auf diesen forschen Beginn war erwartungsgemäß eher schüchtern, so dass das zaghafte „Ring frei“ mit Sicherheit keinen Gegner eingeschüchtert hätte.

Doch Dieter Schumann schaffte es mit seinem dynamischen, sichereren Auftreten und seiner kräftigen Stimme schnell, die anfängliche Unsicherheit, Zurückhaltung und Skepsis auf Seiten der Schüler zu überwinden.

Nachdem er mit seinem Partner Mathias Burchardt, Geschäftsführer von 20/50, nach einem boxspezifischen Aufwärmprogramm zunächst die richtige Handhaltung –der Daumen liegt vor den abgewinkelten Fingern- eingeübt hatte, ging es mit dem Erlernen der Verteidigungsstellung weiter.

Der permanente Hinweis, dass die Hände nur das ausführen, was ihnen das Gehirn vorgibt, sollte gleich zu Beginn darauf hinweisen, dass Boxen nicht nur Muskelsache ist, sondern auch gerade im taktischen Bereich eine mentale Leistung abverlangt.

Obwohl die Klasse den Anweisungen insgesamt bereitwillig folgte und die individuellen Korrekturen umzusetzen versuchte, merkte man insbesondere einigen Jungen an, dass ihre Geduld überstrapaziert wurde und sie Dynamik herbeisehnten.

Dann hieß es endlich „Boxhandschuhe anziehen“ und es ging nach einer kurzen Einweisung in die richtige Auslage und Schlagtechnik an die dicken Matten, die nun bekämpft werden konnten.

„10 Sekunden nonstop die Fäuste fliegen lassen!“ hieß die Anweisung von Mathias Burchardt.

Einige Jungen verprügelten nun ihren wehrlosen Mattengegner aus der blauen Ecke, doch stellten sie schnell fest, dass 10 Sekunden verdammt lang sein können, wenn man keine Schlagpause einlegen soll.

Die Mädchen übten in der Zwischenzeit an einen imaginären Gegner in Medizinballform die Bein- und Fußarbeit, denn der durch zwei Zauberschnüre gehaltene Medizinball bewegte sich je nach Schlagintensität vom Übenden weg, um dann prompt wieder zurückzukommen.

Die Stunde endete wie sie begonnen hatte- mit einem dreimaligen „Ring frei!“, das, man glaubt es kaum, von der Klasse mit einer wesentlich höheren Lautstärke als zu Beginn geschmettert wurde.

Frau Holtmeyer , Sportlehrerin der 9b, hatte im Rahmen der alljährlichen Veranstaltung „Boxen für Pädagogen“ den Kontakt zum Vorsitzenden geknüpft und blickt mit Zuversicht auf die nächsten Einheiten.

Sie sah sich in ihrer Intention bestätigt, der Klasse eine Sportart nahe zu bringen, die Anforderungen an diszipliniertes Verhalten und ein soziales Miteinander stellt sowie gruppendynamische Prozesse in Gang bringt- allesamt pädagogische Ziele eines modernen Sportunterrichts.

Informationen über Dortmunder Boxsport 20/50 e.V. findet man unter http://www.dbs2050.de/

Autor:

Volker Oestreicher aus Dortmund-Ost

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