Wandel in Wambel: Dortmunder Rennverein setzt auf sportliche und infrastrukturelle Aufwertung

Der Sparkassen-Renntag an Christi Himmelfahrt – hier die führenden Stuten mit Siegerin Alaskakönigin (r.) beim Listenrennen um den Großen Preis – war der erste von drei Grasbahn-Renntagen in diesem Jahr. 2016 sollen es schon fünf sein. | Foto: Schmitz
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  • Der Sparkassen-Renntag an Christi Himmelfahrt – hier die führenden Stuten mit Siegerin Alaskakönigin (r.) beim Listenrennen um den Großen Preis – war der erste von drei Grasbahn-Renntagen in diesem Jahr. 2016 sollen es schon fünf sein.
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„Das ist ein rundum gelungener Auftakt für die Grasbahn-Saison in Dortmund“, freute sich Rennvereins-Präsident Andreas Tiedtke, dass 12 000 Besucher – fast doppelt so viele wie im Vorjahr – das sportlich aufgewerte Rennprogramm und das ausgeweitete Unterhaltungsangebot für Jung und Alt beim 38. Sparkassen-Familienrenntag vollauf honorierten.

Das Stuten-Listenrennen als Großer Preis der Sparkasse und neun weitere gut besetzte Rennen, dazu ein Familienprogramm, das sich wirklich sehen lassen konnte, und natürlich das passende Wetter sorgten an Himmelfahrt für eine prall gefüllte Galopprennbahn in Wambel. „Der Rennsport lebt“, so Tiedtke, seit rund einem Jahr Chef des altehrwürdigen, 1886 gegründeten Dortmunder Rennvereins.

Optimistischer Blick nach vorne

Und der Galoppsport soll weiter leben auf dem 102 Jahre alten Geläuf am Rennweg. Anders als in früheren Jahren, als mehr über ins Internet abdriftende Pferdewetter und wegbrechende Sponsoren lamentiert worden war, blickt Tiedtke nicht nur optimistisch nach vorn, sondern lässt seinen Worten auch Taten folgen. Sowohl den Sport, als auch die Infrastruktur betreffend.

Auch wenn diesmal das Listenrennen nur einmalig aus Hannover eingetauscht worden war, will die neue Vereinsführung um Tiedtke nicht nur den publikumsstärksten Renntag an Himmelfahrt „auf Dauer (...) als eigenes sportliches Highlight etablieren.“

Zwei weitere Renntage auf Gras in diesem Jahr

Mit dem 21. Großen Preis der Wirtschaft (Gruppe III) am 21. Juni sowie dem Großen Preis von DSW 21 - 131. Deutsches St. Leger (Gruppe III) am 20. September folgen in diesem Sommer noch zwei weitere Grasbahn-Renntage in Wambel. Während das Listen-Rennen Mitte Mai eher auf dem Level „Europa League“ einzustufen wäre, seien die kommenden Gruppe-Rennen „dann die ,Champions League‘“, führt Tiedtke aus.

2016 bereits fünf Grasbahn-Renntage

Und im Anschluss an die im Oktober beginnende Sandbahnsaison „soll es 2016 sogar fünf Sommer-Renntage geben“, kündigt Andreas Tiedtke „eine Verbesserung von Jahr zu Jahr“ gleich vollmundig mit an.

Dazu scheut sich der Verein nicht, nebenbei auch alte Zöpfe abzuschneiden. So kann das früher exklusive Vereinslokal „Hufeisen“ mittlerweile wie die verglaste und beheizbare Haupttribüne als Event-Location gemietet werden.

Neben den Renntagen locken die Golf Range innerhalb des Rennbahn-Ovals, die regelmäßigen Familien-Flohmärkte, Trödelmärkte, Antik- und Sammlermärkte sowie Feste wie jüngst das Polnische Tyskie-Sommerfest im Mai und das „Color Festival“ am 4. Juli – das zweite nach der Premiere Ende Mai 2014 – viele Gäste auf das Areal mit Ambiente, mit denkmalgeschützten Gebäuden und altem Baumbestand.

220.000 Besucher pro Jahr auf der Rennbahn

„Die Rennbahn hat 220.000 Besucher pro Jahr. Welcher Veranstaltungsort hat das in Dortmund?“, fragt Rennvereins-Präsident Andreas Tiedtke deshalb nicht ohne Stolz.
Indes vermissen viele – nicht nur im Dortmunder Osten – den früher so beliebten Rennbahn-Biergartenbetrieb im Sommer. „Der letzte Pächter hat‘s ruiniert.“ Tiedtke gesteht ein: „Gastronomisch ist einiges zu verbessern.“ Auch wenn man bei Renntagen wie jüngst an Himmelfahrt auf einen bewährten guten Caterer vertrauen kann.

Für August versuchsweise Öffnung des Biergartens geplant

Doch hoffe man weiter, einen gescheiten Pächter mit interessantem gastronomischen Konzept für den Biergarten zu finden. „Für August planen wir mit unserem Catering-Partner versuchsweise eine Öffnung des Biergartens“, kündigt der Rennvereins-Chef an.

Wie bei den teilweise maroden denkmalgeschützten Bauten und veralteten Ställen, ist auch hier zu modernisieren. „Vor allem in Kühlhäuser ist zu investieren“, weiß Tiedtke.

Peu à peu steckt der Verein jedoch gutes Geld in die Aufwertung der Infrastruktur der Dortmunder Allwetterbahn. Schon zum Sparkassen-Renntag konnte man erstmals zwei Großleinwände zur Übertragung der Rennen vorweisen. Glasfaserkabel ersetzen alte, zum Teil 110 Jahre alte Anlagen.

Verbesserung der Ton- Anlage steht nun an

„Als nächstes Projekt wollen wird die Tonanlage verbessern“, verriet der Marketing-erfahrene Rennvereins-Chef mit Stallgeruch: Tiedtke, Jahrgang 1969 und von Beruf u.a. Geschäftsführer beim Unternehmensberater c.s.a. in Münster, ist selbst stolzer Pferdebesitzer.

Das erhoffte, zahlende Renntags-Publikum hat Tiedtke dabei mit seinen Innovationen durchaus immer im Blick: Die Wettbegeisterten lockt man wie jüngst beim Sparkassen-Renntag etwa mit freiem Eintritt gegen Wettjeton-Eintausch und bietet ihnen garantierte Gewinnausschüttungen bei Jackpots. Und dem autofahrenden Otto Normalbesucher bietet man – Himmelfahrt war Premiere – endlich auch ein professionelles Parkraummanagement. Wohl auch zur Freude der Anwohner in Wambel...

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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