Sportdezernentin: Sanierung des Westbades kostet so viel wie ein Neubau

Die Dachkonstruktion aus Holz im Westbad ist angegriffen. Eine Sanierung ist möglich, kostet aber mindestens zwei Millionen Euro. | Foto: Schütze
3Bilder
  • Die Dachkonstruktion aus Holz im Westbad ist angegriffen. Eine Sanierung ist möglich, kostet aber mindestens zwei Millionen Euro.
  • Foto: Schütze
  • hochgeladen von Andreas Meier

Die Dorstfelder laufen Sturm gegen die Schließung des Westbades. Sportdezernentin Birgit Zoerner will nun das Gespräch mit Bürgern und Vereinen suchen und für ihren Plan werben. Der sieht so aus: Schließung des Bades im Kortental und Neubau eines Hallenbades im Revierpark.

Die Sportdezernentin versuchte in einer Pressekonferenz, die hoch emotionale Debatte „auf die richtigen Füße zu stellen“. Ihr Konzept sei eben „kein reiner Sparvorschlag, sondern die Lösung eines Problems“.

Das Problem stellt sich aus Sicht der Stadt so dar: Das Westbad weise „einen millionenschweren Sanierungsstau“ auf. Wolle man den beheben, müsse man mit einer langen Schließzeit rechnen. Ob die ein Jahr dauere oder drei wie im Südbad, „so genau weiß man das Vorfeld nie“, so Zoerner.

Holzkonstruktion ist Schwachstelle

Denn das Westbad ist zwar das wohl schönste städtische Hallenbad. Aber es gibt schwerwiegende Probleme, weiß Bernd Kruse, Geschäftsführer der städtischen Sport- und Freizeitbetriebe. Das Dach weise massive Tragwerksprobleme auf. Die Holzkonstruktion sei teilweise „verfault“. Seit 2011 lässt die Stadt regelmäßig den Zustand durch einen Statiker überprüfen, zudem hat man ein Stahlnetz über das Dachspannen lassen. Zurzeit, so Kruse, drohe keine Einsturzgefahr. „Aber irgendwann kommt der Tag, an dem uns die Statiker die Freigabe verweigern.“
Allein die Kosten für Dachsanierung wurden vor zwei Jahren auf gut zwei Millionen Euro geschätzt, zudem müsste auch die Technik teilweise erneuert werden. Ein Millionenaufwand, „aber es bleibt ein altes Bad.“

Neubau in Wischlingen soll 3,5 Mio. kosten

„Gleich teuer wie eine Sanierung“ komme mit rund 3,5 Millionen Euro ein Neubau mit 25-Meter-Bahn, Rutschen- und Kinderbecken, das an das Solebad im Revierpark angedockt werden, rechnete Zoerner vor. Zudem werde es bei den Betriebskosten Einsparungen in Höhe von rund einer halben Million Euro geben. Das Zückerli für Vereine und Badegäste: Es soll einen „möglichst nahtlosen Übergang“ geben zwischen der Schließung des Westbades und der Eröffnung des neuen Hallenbades im Revierpark.
Nichts Konkretes mochten Zoerner und Kruse zum Thema Eintrittspreise in dem geplanten Wischlinger Hallenbad sagen. Ein Erwachsener zahlt derzeit im Westbad 3,50 Euro, ein Tagesticket im Wischlinger Solebad kostet 9 Euro. Bei dem neuen Hallenbad, so deutete Kruse an, werde man wohl „irgendwo dazwischen“ landen.

Fahrplan

Für einen möglichen Hallenbad-Neubau in Wischlingen hat die Sportverwaltung einen ambitionierten Fahrplan erstellt.
Im Februar 2015 soll der Rat eine Grundsatzentscheidung pro Neubau treffen.
Bis Ende 2015 soll die Planung stehen, danach Baubeginn.
Mit der Fertigstellung wäre Ende 2016/Anfang 2017 zu rechnen.

Autor:

Andreas Meier aus Dortmund-West

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.