Am Wochenende in den (Museums)-Garten

Das Haus der Geschichte in Bonn lädt zu Begleitungen durch seinen Museumsgarten ein. Noch bis September finden wöchentlich jeden Samstag und Sonntag kostenlose Begleitungen um 16 Uhr statt.

Vom Nutzgarten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zu den heutigen Zier- und Ökogärten zeigen verschiedene Beispiele den Funktionswandel der Hausgärten und ausgewählte Trends in der Gartengestaltung der vergangenen sechs Jahrzehnte.

Der Schrebergarten mit seinen Nutzpflanzen und Beerensträuchern zeugt von Not und Mangel vieler Familien in der Nachkriegszeit. Die Gartenlaube dient oft als Notunterkunft, ein Originalexemplar aus dieser Zeit ist im Garten des Museums zu sehen.

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung ab den 1950er Jahren wandeln sich die Hausgärten: Davon zeugt ein großer Gartenpavillon mit Teich, der Ziergarten drängt den Nutzgarten zurück. In den 1960er Jahren bestimmen industriell gefertigte Materialien die Gartengestaltung, sie lösen die fließenden „Nierentisch“-Formen der 1950er Jahre ab. Der sauber zurecht gestutzte Rasen wird durch Betonflächen abgegrenzt.

Große Findlinge und Bahnschwellen, Gräser und Stauden drängen ab den 1970er Jahren den Beton zurück, natürliche Materialien gewinnen wieder an Bedeutung. Dieser Trend verstärkt sich ab den 1980er Jahren: Ökologische Orientierung und Naturnähe spiegeln sich auch im Hausgarten, Beispiele sind die Teichanlage mit Versumpfungszone und Wildblumenwiese.

Die zeitgenössische Gartengestaltung seit den 1990er Jahren zeigt unterschiedliche Entwicklungen, die sich zum Teil ergänzen: Naturnahe Gärten und kunstvoll angelegte Gartenteiche sind nach wie vor häufig zu sehen. Daneben ist ein Trend zum Design zu beobachten mit der Verwendung von Materialien wie Aluminium, großformatigen Terrassenplatten und hochwertigen Hölzern, Elemente aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Epochen werden kontrastreich zusammengeführt. In den Städten entwickeln sich wegen geringer werdender Baulandflächen Balkone und Terrassen zu Ersatzgärten.

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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