Düsseldorf entdecken - Kaiserswerth bei Kaiserwetter

Ruine der Kaiserpfalz, errichtet ab 1174 unter Kiaser Friedrich Barbarossa, Blick nach Nordwesten
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  • Ruine der Kaiserpfalz, errichtet ab 1174 unter Kiaser Friedrich Barbarossa, Blick nach Nordwesten
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Die Burg und der Rhein, ein Heiliger und ein Kidnapper, ein idyllischer Platz und ein vergoldeter Schrein - Kaiserswerth ist immer einen Besuch wert.

Seit 1929 Stadtteil von Düsseldorf, hatte der Ort schon eine bewegte Geschichte hinter sich, als vom "Dorf an der Düssel" noch gar nicht die Rede war. Ursprünglich lag Kaiserswerth, seit 1145 freie Reichsstadt, auf einer Rheininsel, die im 11./12. Jahrhundert versandete.

St. Suitbertus
Um 700 gründete der Mönch Suitbertus hier ein Benediktinerkloster, das sich in der unwirtlichen Gegend bald zu einem religiösen Zentrum entwickelte. Nach dem Bau der ersten Kaiserpfalz um die Mitte des 11. Jahrhunderts wurde aus dem Kloster ein Chorherrenstift. Eine Mauer begrenzte den Bereich der Stiftsimmunität rund um St. Suitbertus. Die Kaiser unterstützten den Bau einer neuen größeren Kirche. Die heutige romanische Basilika wurde 1237 geweiht. Kostbarstes Stück der Ausstattung ist der vergoldete Reliquienschrein des hl. Suitbertus (ca. 1220 - 1330).

Kidnapping in der Burg
Um 1050 errichtete Kaiser Heinrich III. wegen der strategisch günstigen Lage am Rhein die erste Burg in Kaiserswerth. Und 1062 fand hier das berühmteste Kidnapping des Mittelalters statt: Um sich die Regentschaft über das Heilige Römische Reich zu sichern, lockte der Kölner Erzbischof Anno den elfjährigen deutschen König Heinrich IV. auf ein Schiff und entführte ihn. Mit Erfolg, der Staatsstreich gelang. Die Burgruinen sind die Überrreste des Neubaus unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa aus dem 12. Jahrhundert. Er machte die neue Pfalz zu einer wichtigen Zollfestung. Das wechselvolle Schicksal der Burganlage wurde 1702 besiegelt, als sie im Spanischen Erbfolgekrieg zerstört und anschließend gesprengt wurde. Ihre Trümmer dienten als Steinbruch zum Wiederaufbau der ebenfalls zerstörten Stadt.

Der Stiftsplatz
Nach 1702 ließen die Stiftsherren neue repräsentative Kanonikerhäuser rund um St. Suitbertus bauen. Sie gruppieren sich um die vier Linden in der Mitte des Platzes, die die vier Apostel symbolisieren. Der Stiftsplatz konnte bis heute seinen geschlossenen Charakter bewahren. Er gehört zu den schönsten historischen Plätze am gesamten Niederrhein.

Weitere Sehenswürdigkeiten
Es gibt es noch viele andere Sehenswürdigkeiten in derr alten Reichsstadt Kaiserswerth wie das alte Zollhaus von 1655, das Haus "Zum Schiffchen", ein bekanntes Feinschmeckerrestaurant, das Clemensviertel und und und...
Vielleicht animiert dieser Fotospaziergang dazu, selbst auf Entdeckung zu gehen. Ich wünsche viel Freude beim Rundgang durch Kaiserswerth.

Ausführliche Infos gibt bei den Bildunterschriften.
Hier gibt es die Fortsetzung der Tour von Kaiserswerth Richtung Wittlaer.

Quellen

Infotafeln an der Burgruine
Irmingrad Achter, Düsseldorf-Kaiserswerth, Rheinische Kunststätten, Heft 252, 3. Aufl., Neuss 1994.
Klaus Seitz, Suitberus-Stiftsplatz in Düsseldorf-Kaiserswerth, Rheinische Kunststätten, Heft 491, 1. Aufl., Neuss 2005.
Rolf Purpar, Kunststadt Düsseldorf, Objekte und Denkmäer im Stadtbild, Düsseldorf 2009.

Autor:

Margot Klütsch aus Düsseldorf

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