Am 01. März 2017 ist beim 1696. „mittwochgespräch“ Dr. Christiane Laudage die Referentin und Gesprächspartnerin. Ihr Thema lautet: „Das Geschäft mit der Sünde – Ablass und Ablasswesen im Mittelalter“. Wie immer findet das „mittwochgespräch“ um 18:00 Uhr im katholischen Stadthaus Maxhaus, Schulstraße 11, statt.
Das Ablasswesen hat einen schlechten Ruf. Die Kirche habe Kasse gemacht mit dem schlechten Gewissen der Gläubigen, bis der Reformator Martin Luther diesen Missständen ein Ende bereitet habe. Aber war das wirklich so? Bei diesem „mittwochgespräch“ zeigt die Historikerin Christiane Laudage, wie sich das Ablasswesen aus einer vielleicht spontanen Aktion südfranzösischer Bischöfe entwickelt hat und mehrere Jahrhunderte lang ein allseits anerkanntes und beliebtes Element im kirchlichen Leben war. Ging es darum, Kirchen, Straßen oder Brücken zu bauen, diente der Ablass als sozial akzeptierte Form der Schwarmfinanzierung. Andererseits benutzten die Menschen den Ablass, um ihren Weg zum ewigen Leben messbar zu machen. Als sich das Ablasswesen zu einer Vollkasko-Versicherung für das Jenseits entwickelte, traf die Kritik Martin Luthers das System im Kern.
Dr. Christiane Laudage, Jahrgang 1963, studierte Geschichte und Anglistik an der Universität Köln. 1994 promovierte Sie mit einer Arbeit über das Ablasswesen in der Stadt Köln vom 13. Bis 16. Jahrhundert. Seit ihrer Promotion arbeitet Dr. Christiane Laudage als Historikerin im Archiv / Dokumentation der Katholischen Nachrichten-Agentur (KANN) in Bonn. Darüber hinaus ist Dr. Christiane Laudage als freie Journalistin und Buchautorin tätig.
Autor:Yvonne Giebels aus Düsseldorf |
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