Einwanderungsland Deutschland: Aktuelle Ausstellung im Haus der Geschichte

Ausstellungsplakat. | Foto: Büro Weiss, Berlin
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Das Haus der Geschichte beleuchtet in seiner Ausstellung „Immer bunter. Einwanderungsland Deutschland“ noch bis zum 9. August 2015 die verschiedenen Phasen der Zuwanderung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Rund 800 Exponate − vom Moped des einmillionsten Gastarbeiters über das Kostüm des ersten schwarzen Karnevalsprinzen bis zu den Gasflaschen vom gescheiterten Attentat auf dem Kölner Hauptbahnhof − zeugen von der Vielfalt der Alltagskulturen und Weltbilder, aber auch von Spannungen, Konflikten und Gewalttaten bis in die Gegenwart.

„Deutschland als Einwanderungsland hat viele Gesichter und Geschichten, die wir aus unterschiedlichen Perspektiven erzählen. Trotz vieler Ängste und Sorgen bereichern Menschen aus vielen Ländern, die zum Teil seit Jahrzehnten mit uns zusammenleben, unsere Gesellschaft“, erläutert Prof. Dr. Hans Walter Hütter, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte, das Ausstellungskonzept.

Gastarbeiter und Aussiedler

Als Cornelia Froboess 1962 zwei kleine Italiener besang, die „von Napoli träumten und gern zuhause sein möchten“, gab die Sängerin einen Konsens in der deutschen Gesellschaft und bei den Gastarbeitern gleichermaßen wieder: Die ausländischen Arbeitskräfte haben ihren Lebensmittelpunkt in ihrer Heimat und kehren nach ihrem befristeten Aufenthalt wieder dorthin zurück.
Heute haben sich die Verhältnisse in Deutschland grundlegend geändert. Einwanderer der zweiten und dritten Generation der ehemaligen Gastarbeiter leben in Deutschland, sind erfolgreiche Sportler, Unternehmer oder Wissenschaftler. Dazu kommen seit den 1990er Jahren Flüchtlinge und Asylbewerber sowie deutschstämmige Aussiedler nach Deutschland, die hier eine gute Zukunft für sich und ihre Kinder suchen.

„Der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland“: Mit diesem Satz stieß Bundespräsident Christian Wulff 2010 eine Diskussion in der Öffentlichkeit und in den Medien an, die bis heute andauert. Die Integration muslimischer Zuwanderer steht aktuell nach den Terrorakten in Paris erneut im Fokus der Debatte. Kritiker beklagen die Entstehung von „Parallelgesellschaften“ sowie erhebliche Integrationsdefizite, während in vielen Bereichen das Zusammenleben unproblematisch ist. Die Ausstellung trifft damit den Nerv der Zeit. Absolut empfehlenswert.

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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