Klischees, Tunten und ein Multitalent: Theater-Comedy „Cavequeen“ nimmt das schwule Beziehungsleben unter die Lupe

Foto: Oliver Fantitsch

Es ist schon enorm, was Nik Breidenbach in der schwulen Beziehungs-Komödie „Cavequeen – Du sammeln. Ich auch!“ am Wochenende auf der Bühne des Capitol-Theaters zum Besten gab – und in wie viele unterschiedliche Rollen er an diesem Abend schlüpfte. Und das als Alleindarsteller – abgesehen von ein paar Publikumsgästen, die ihm hin und wieder assistieren mussten.

Sei es seine überdrehte Mutter bei seinem Coming out, der streng konservative Kirchenmann aus Bayern, der SM-Fetischist an der Bar, "Gabi" – die so genannte beste Freundin eines jeden Homosexuellen – und natürlich der behaarte, schwule und gut gestylte Höhlenmensch, die „Cavequeen“. Der Wechsel zwischen Mann, Frau und Tunte gelingt ihm überzeugend leicht – und das sogar filigran in High Heels.

Mit Spontanität, Witz und schnellen Rollenwechseln bedient Nik Breidenbach mit der Hauptfigur des Stückes, Sven, die vielen Klischees rund um die Homosexualität und weiht das Publikum in die Geheimnisse des schwulen Alltags ein. Die schwungvollen Show- und Tanzeinlagen, wie Gloria Gaynor’s „I am what I am“ oder „I will survive“ sowie Milva‘s „Hurra, wir leben noch“, toppten den Abend. Das Publikum hatte nicht nur Tränen vor Lachen in den Augen, auch der minutenlange Beifall sprach Bände. Ein gelungener Abend.

Aus dem homosexuellen Leben gegriffen

Zur Story: Verkatert, verstoßen und über 40: Nach seiner durchzechten Geburtstagsfeier wacht die Hauptfigur Sven splitterfasernackt vor seinem Haus im Garten auf. Nur sein Handy ist ihm von dem Abend geblieben. Warum ihn sein eifersüchtiger Freund Bruno vor die Tür gesetzt hat, bleibt ein Rätsel. Und während ihm noch nicht einmal seine beste Freundin aus der Patsche hilft, kündigt Mama ihren Besuch an. Das Chaos ist perfekt. Doch bevor sie eintrifft hat Sven Zeit, über sein schwules Leben nachzudenken und trifft dabei auf einen homosexuellen Urahn aus der Steinzeit, die "Cavequeen".

Nach zwölf Jahren und über 10.000 Vorstellungen des heterosexuellen „Caveman“ Tom gibt es mit „Cavequeen“ jetzt das schwule Pendant. Im Januar kommt „Cavequeen – Du sammeln. Ich auch!“ noch einmal nach Düsseldorf und ist am Freitag, 23. Januar, und Samstag, 24. Januar 2015, im Club des Capitol-Theaters zu sehen. Mehr Infos unter www.cavequeen.de.

Autor:

Kirstin von Schlabrendorf-Engelbracht aus Düsseldorf

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