Pferdeäpfel, Götter und das Riesenrad: Die Königsallee - mehr als Luxusmeile

Auch im Winter malerisch: Bäume und Gebäude spiegeln sich im Kö-Graben.
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Prachtstraße, Luxusmeile: Was gibt es da noch zu entdecken?

Sie ist knapp 1000 Meter lang, gehört zu den bekanntesten Einkaufsstraßen in Deutschland und gilt als Flaniermeile der Reichen und (mehr oder weniger) Schönen. Hier kann man problemlos viel Geld ausgeben, wenn man es denn hat...

Die andere Königsallee
Es gibt aber auch die "andere" Königsallee: Viel Grün und so manches Kunstwerk. Der Stadtgraben wird von der Düssel gespeist und von Platanen gesäumt. Hier tummeln sich Enten, wachsen im Sommer Seerosen und spiegeln sich Brücken und Bäume - ein malerisches Schauspiel mitten in der Stadt. Und jetzt gibt es eine neue Attraktion: Auf dem Corneliusplatz wird anlässlich der U-Bahn-Eröffnung gerade das Riesenrad aufgebaut, das bis Ende Februar seine Runden dreht und ganz neue Perspektiven auf die Königsallee und den Kö-Bogen ermöglicht.

Aus der Geschichte
Die heutige Touristenattraktion entstand ab 1802, nachdem Napoleon Düsseldorf räumen musste und die alte Bastion geschliffen wurde. Gartenarchitekten wie Maxililian Friedrich Weyhe legten den schnurgeraden Stadtgraben und an dessen Ostseite die Kastanienallee an. Sie wurde erst 1851 zur "Königsallee", um den preußischen König gnädig zu stimmen, der im Revolutionsjahr 1848 bei einem Besuch in Düsseldorf mit Pferdeäpfeln beworfen worden war.

Die "Kö" wird schöner
Ende des 19. Jahrhunderts sorgten Bürger und Vereine dafür, dass die Königsalle noch attraktiver wurde. Der Verschönerungsverein stiftete die Tritonengruppe am Nordende des Kö-Grabens, von Anfang an ein beliebtes Postkartenmotiv und heute begehrt für Selfies. Als südlicher Abschluss wurde 1902 der Botanische Garten angelegt, heute das Kö-Gärtchen mit der "Kugelspielerin". Ein Gesamtkunstwerk ist die Girardet-Brücke von 1907 mit ihren Skulpturen, Kandelabern und dem schönen Jugendstil-Geländer. Einige reich dekorierte Bauten aus der Gründerzeit sind noch erhalten. Außerdem erzählen Kunstwerke und Brunnen mehr oder weniger heitere Geschichten. Wer sich dafür interessiert, findet ausführliche Infos dazu bei den Bildunterschriften.

Mit dem Wirtschaftswunder
entwickelte sich die Königsallee immer mehr zur exquisiten Shoppingmeile. In den 1980er Jahren wurden Leuchter, Poller, Büdchen etc. nach einem einheitlichen Konzept gestaltet. Und selbst in den Konsumtempeln wie der Kö-Galerie von 1986 kommt die Kunst nicht zu kurz, wie Mosaik-Wände der ZERO-Größen Heinz Mack und Otto Piene zeigen.

Ich wünsche viel Spaß beim Flanieren über die "andere" Königsallee!

Quellen
Rolf Purpar: Kunststadt Düsseldorf, Düsseldorf 2009.
Wolfgang Funken: Ars Publica Düsseldorf, Bd. 1, Essen 2012.

Autor:

Margot Klütsch aus Düsseldorf

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