Reinhold Schneider – zu Unrecht vergessener Nazigegner

11. April 2018
18:00 Uhr
Maxhaus, 40213 Düsseldorf

Am 11. April 2018 ist beim 1731. „mittwochgespräch“ Dr. Ferdinand Schlingensiepen der Referent und Gesprächspartner. Sein Thema lautet: „Reinhold Schneider – Allein den Betern kann es noch gelingen “. Wie immer findet das „mittwochgespräch“ um 18:00 Uhr im katholischen Stadthaus Maxhaus, Schulstraße 11, statt. Der Eintritt beträgt 3,00 Euro pro Person.

Reinhold Schneider ist bereits vor 1933 ein Gegner der Nationalsozialisten gewesen. Er ist katholisch erzogen worden, aber sein Vater was evangelisch. Er hat die Wirkung, die die Kirchentrennung auf ihn bereits als Kind hatte, faszinierend beschrieben.
Nach einer schwierigen Kindheit in Baden-Baden, gelang ihm nach einer Reise, die ihn nach Portugal und Spanien geführt hatte, der Sprung in eine Schriftstellerkarriere. Während der NS-Zeit ist er durch seine Sonette bekannt geworden, die vielfach abgeschrieben und deutschlandweit verbreitet worden sind. Das bekannteste ist das Sonett. „Allein den Betern kann es noch gelingen“.
Ausgehend von diesem Text wird das „mittwochgespräch“ wichtige Stationen von Reinhold Schneiders Leben beschreiben. 1945 ist Schneider vor dem Volksgerichtshof wegen Volksverhetzung angeklagt worden; aber der Prozesstermin sollte in Juni 1945 stattfinden. Aber da war Hitlerdeutschland bereits besiegt.
Im Nachkriegsdeutschland machte sich Schneider dann erneut unbeliebt, weil er das Attentat vom 20. Juli zu einer patriotischen Tat erklärte.
Weil er die krasse Ablehnung der DDR für falsch hielt, wurde er als „Kryptokommunist“ beschimpft. Theodor Heuss aber macht ihn zum Träger des Ordens „Pour le Merit“. Die Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels war eine weitere wichtige Auszeichnung. Sie rehabilitierte ihn in der deutschen Öffentlichkeit. Heute ist Reinhold Schneider zu Unrecht kaum noch bekannt.

Dr. Ferdinand Schliengensiepen, Jahrgang 1929, ist evangelischer Theologe und Mitbegründer der „Dietrich-Bonhoeffer-Gesellschaft“. In seiner Kindheit erlebte er ein teilweise illegales Seminar der Bekennenden Kirche, das sein Vater bis zu seiner Verhaftung leitete. Mit Eberhard Bethge, Bonhoeffers engstem Vertrauten, war er Jahrzehntelang befreundet.

Autor:

Yvonne Giebels aus Düsseldorf

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