S-Bahnhof: Mangelhaft

kiezdeutsch für "Willkommen in Eller-Süd"
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Verdreckte Gänge, versiffte Automaten, beschmierte Wände und Scheiben: Düsseldorfer S-Bahnhöfe sind selten Orte, an denen man gerne verweilen möchte. Laut einem Bericht des Verkehrverbunds Rhein-Ruhr (VRR) weisen insbesondere die Bahnhöfe in Eller erhebliche Mängel auf.

Dem Bericht zufolge ist der Zustand von zwei der drei S-Bahnhöfe im Stadtbezirk 8 „nicht akzeptabel“. Sauberkeit und Ausstattung des Bahnhofs Eller hätten sich zwar graduell verbessert, aber Graffiti und Zerstörungen lassen die Bahnhöfe Eller Mitte und Eller Süd weiterhin als Klassenletzte dastehen. Keine schönen Ergebnisse, wenn man die Bahnstationen als Eingänge und Visitenkarten des Stadtbezirks betrachtet. Trotzdem ist nicht unbedingt abzusehen, dass sich an der Situation in absehbarer Zeit etwas ändern wird.

Drei Aspekte der Dreckweg-Problematik

Problem Nummer eins: Die Zuständigen, also Bahn und Stadt, streiten sich mitunter über Zuständigkeiten, etwa wer ab welchem Bereich eines Bahnhofs für die Sauberkeit zuständig ist. Problem Nummer zwei: die Verantwortlichen geben sich zwar bemüht, aber dem normalen Bahnhofs-Besucher ist kaum erkenntlich, dass die Bemühungen Früchte tragen. Die Stadt etwa gibt an, auf Anregung der Bezirksvertretung regelmäßig Reinigungstrupps zu schicken. Gerüchten zufolge sollen manche Wände sogar eine „Anti-Graffiti-Schicht“ besitzen, mit deren Hilfe sich Schmierereien leichter beseitigen lassen.

Wer die Unterführungen Gumbertstraße (Eller Mitte), Vennhauser Allee (Eller S) oder Darmstädter Straße (Eller Süd) betritt, wird sich jedoch zu Recht fragen, wann hier das letzte Mal gesäubert wurde. Die Bahn betreibt zwar ein NRW-weites „Anti-Graffiti-Programm“ , aber das beinhaltet nicht alle Düsseldorfer Bahnhöfe. Dass „Eller-Mitte“ Teil des Programms ist, muss man wissen. Vor Ort erkennen kann man es kaum. Ob Besserung in Sicht ist? Die Bahn verspricht, im Rahmen der „Modernisierung-Offensive 2“ bis zum Jahr 2013 dreizehn Düsseldorfer Bahnhöfe ordentlich aufzuhübschen, darunter auch jene in Eller und Eller Süd.

Wer auf Bahn und Stadt schimpfen will, sollte jedoch das zentrale Problem Nummer drei nicht außer acht lassen: Dreck, Schmierereien und Zerstörungen werden immer wieder aufs Neue von Menschen gemacht. Von Anwohnern und Reisenden, die die Bahnhöfe weniger als schützenswertes Allgemeingut betrachten, sondern eher als persönliches Gebrauchobjekt. Die einen halten es für Sport, Scheiben zu boxen oder Mülleimer zu kicken. Die anderen sehen den S-Bahnhof offenbar als Spielwiese, um an frisch gesäuberten Wänden ihre künstlerischen oder körperlichen Ergüsse zu hinterlassen.

Maßnahmen gegen Graffiti? Was meint ihr?

Sollte man darauf pochen, sämtliche Bahnstationen rund um die Uhr mit Wachleuten zu besetzen, wenn man es sich offenbar nichtmals leisten kann oder will, die Bahnhöfe permanent sauber zu halten? Ob man nachts im Nirgendwo Zivilcourage verlangen kann? Oder wäre Kamera-Überwachung eine Lösung für Eller & co?

Autor:

Stanley Vitte aus Düsseldorf

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