Umwelt mitgestalten

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„Man kann einen Menschen mit einer Wohnung so töten wie mit einer Axt.“ Architektin Gabriele Richter wählte diesen drastischen Satz von Heinrich Zille, um für Sensibilität zu werben. „Oft wird unterschätzt, wie wichtig Architektur für das Zusammenleben ist“, meint Jugendministerin Ute Schäfer.

An der Hulda-Pankok-Gesamtschule liefen sie mit ihrem Plädoyer offene Türen ein. Hier kümmert man sich nämlich in besonderer Weise um die Gestaltung des Umfelds. In unmittelbarer Nähe harrt ein altes Industriegebiet der Neuplanung. 38.000 Quadratmeter stehen nach der schließung der Siemag-Werke an der Witzelstraße zur Verfügung.
Welche Gestaltungsmöglichkeiten diese riesige Fläche bietet, erforschten Jugendliche der Bilker Schule unter Anleitung der Innenarchitektin Angela Hansert in einer nachmittäglichen Arbeitsgemeinschaft. Die Kernfrage lautete: „Wie wollen wir in der Stadt wohnen?“
Ihre Entwürfe sehen Arbeiten studierter Architekten schon sehr ähnlich. Alle Modelle versuchen, unterschiedlichste Interessen zu berücksichtigen.
Jung und Alt sollen sich gleichermaßen wohlfühlen, so die Arbeitsaufgabe. Spielplätze, Einkaufszentren, Jugendtreffs, ein See oder ein Blockheizkraftwerk haben die Jugendlichen zwischen Häuser und Wege gesetzt.
Während Sarah Hoffmann und Lucia Mede eine zentrale Blick- und Verbindungsachse im Zentrum ihres Viertels platzieren, stellt Vincent Reiter einen massigen Gebäuderiegel als Schallschutz zwischen Hauptstraße und Wohnquartier.
Können diese Arbeitsergebnisse mehr sein als eine Fingerübung? Klaus Kuhn vom Projektentwickler Wilma DW kann sich durchaus vorstellen, die Vorschläge der Jugendlichen den Beiträgen des noch laufenden Architektenwettbewerbs gegenüber zu stellen. Ende 2014 dürfte geklärt sein, welches Gebäude an welcher Stelle stehen wird.
Ministerin Schäfer und Marion Warden (MdL) sprachen sich für ein treffen der Jugendlichen mit den Stadtplanern aus. Warden: „Eure Entwürfe sind so beeindruckend, dass sie ausgestellt werden sollten. Dafür setzte ich mich gerne ein.“

Autor:

Henrik Stan aus Düsseldorf

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