„UNIKATE ‘16“ im Foyer der Handwerkskammer

Foto: Wilfried Meyer

Noch bis zum 4. Dezember 2014 ist die weihnachtliche Ausstellung „UNIKATE ‘16“ im Foyer der Handwerkskammer geöffnet. „Das hier ist Handwerk von seiner schönsten Seite“, sagte Kammerpräsident Andreas Ehlert, als er gestern die Ausstellung vor rund 300 Gästen offiziell eröffnete.

Zu Beginn der Adventszeit lädt das rheinische Kunsthandwerk wieder zum Schauen & Entdecken ein: Alljährlich trifft man sich zur „Unikate“ in der Handwerkskammer, wo auch in diesem Jahr rund 50 Aussteller des gestaltenden Handwerks (darunter 11 aus Düsseldorf) ihre Arbeiten aus Glas, Holz, Papier, Keramik, Textil, Schmuck und Fotografie präsentieren. Allesamt handgearbeitete Einzelstücke oder Kleinserien, die sich bestens als individuelle Präsente eignen.Textiles und Schmuck machen traditionell die Hälfte des Angebots aus, hier reicht die Bandbreite von Schmuck aus Papier in verspielten Entwürfen wie bei Katja Pollok oder Renate Sennewald bis zu den modern-reduzierten Formen aus Acryl von Heidi Schulze-Merian. Bernstein leuchtet bei Stefanie von Scheven in faszinierenden Grüntönen, Susanne Waller wiederum gelingen schlichte und klassische Schmuckstücke mit dem gewissen Etwas. Exzentrische Kopfbedeckungen (Leleux) und ausgefallene Gewänder (Reul) sind ebenso zu finden wir klassisch-schöne Webarbeiten (Hild) und zahlreiche Aussteller, die individuelle, aber tragbare Mode schneidern. Holz als sinnliche Erfahrung bieten die Möbel des Düsseldorfers Jan Teschke, so ein Wiegehocker, eine Stehleuchte oder eine ungewöhnliche Fußwiege aus unbehandelter Esche. Keramik kommt als Objekt oder Gebrauchsgegenstand daher – neu beispielsweise das pastellfarbene Geschirr von Denise Stangier, außen matt, innen glänzend.

Diplom-Designer Uwe Müller-Biebel, der die beliebte Verkaufsausstellung der Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks (AdK) in der Kammer organisiert, kombiniert nach bewährtem Konzept die Qualitätsproduktion erfahrener Kunsthandwerker mit überraschenden Neuentdeckungen bei den jährlich wechselnden Gästen der Schau – so zum Beispiel feinste Handwebkunst aus Essen (Friederike Schlee-Seiz, Schmuckdesign aus Aachen (Klaudia Magyar) oder die Mützenwerkstatt aus Bremen (Silke Karsten). Seit einem Jahr probiert die Künstler-Gemeinschaft außerdem das Konzept „Förderkoje“ aus – junge Talente können hier ihren „Marktwert“ testen. Diesmal: die Taschen-Designerin Anna Talaska. Die Aachenerin setzt Upcycling gegen Wegwerfmentalität: „Jede Tasche hat eine Geschichte“.

Die diesjährige Sonderschau weckt mit dem Titel „EdelWeiß“ Assoziationen an Stimmung und Farbe der winterlichen Jahreszeit. Hier ist alles erlaubt – und das spielerische, augenzwinkernde Cross-over der Gewerke deshalb gleichermaßen beliebt bei Teilnehmern wie Besuchern. Neben Arbeiten, welche die seltene Edelweiß-Blume in Halsschmuck oder Motive, eingewebt in Textil, übersetzen, gibt es auch überraschende Interpretationen: Edelweiß-Blüten aus Eierschalen, die zarten Strukturen weißer Algen oder eine Kette, unterlegt mit einem Gedicht von Erich Fried: „Edel wie du bist…“ Die pure Variante der Nicht-Farbe thematisieren Keramik-Objekte, Damastgewebe oder schlichte weiße Porzellan-Schalen. Originell: Ein Brautschmuck, der sich als Halskette aus 150 winzigen weißen Puppenschuhen zusammensetzt.

Der Besucher kann entscheiden, welche Variante ihm am meisten zusagt und sich an einem Publikumswettbewerb beteiligen, der die beste Arbeit prämiert.

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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