Streik: Frust und Unverständnis

Was im Internet steht, muss nicht stimmen.... Fotos: Ingo Lammert
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„Ersatzfahrplan“, das ist wohl das Wort, das Pendler diese Woche am meisten in den Mund nehmen werden. Was bei dem einen Fahrgast pure Panik auslöst, quittiert der andere nur mit einem leichten Achselzucken. Die GDL hat seit Montag, 4. Mai, wieder zum Streik aufgerufen, den bislang längsten der Bahngeschichte. Das sorgt für jede Menge Frust und Unverständnis.

Der Rhein-Bote/Lokalkompass holte ein paar Stimmen ein. „Ich halte von dem Streik gar nichts, denn es sind zu viele Leute davon betroffen. Auch meine Tochter. Sie studiert in Köln und muss jetzt dort bei Freunden schlafen, weil sie nicht hin- und zurückkommt. Es ist nicht so, dass ich kein Verständnis für die Sache habe, aber sie sollte nicht ständig auf dem Rücken der Berufspendler ausgetragen werden. Irgendwann reicht es“, sagt Bahnfahrerin Jutta Kingler.
Raphael Teufel sagt: „Ich finde den Streik auch nicht gut, denn immer sind die Fahrgäste die Leitragenden. Ich habe auch schon oft in Düsseldorf festgesessen und kam nicht weg. Da sitzt man dann und ärgert sich. Mehr kann man nicht machen.“

Auch Verständnis für die Streikenden

„Auf der einen Seite habe ich schon Verständnis für den Streik, auf der anderen Seite bin ich auf die Bahn angewiesen“, findet Bahnfahrerin Maria Kleinschmidt. Sie sagt: „Mir ist es auch schleierhaft, dass die Bahn das öffentliche Leben so lahm legen darf.“
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) wird bis einschließlich Sonntag, 9 Uhr, in den Ausstand treten. Auch wenn die Bahn einen Ersatzfahrplan aufgestellt hat, zahlreiche Verbindungen werden dennoch ausfallen. „Der Ersatzfahrplan hat in den zurückliegenden Streiktagen gesichert, dass die Fahrgäste zwar mit einem reduzierten, aber verlässlichen Angebot rechnen können. Im Fernverkehr werden rund ein Drittel der Züge rollen. Im Nahverkehr werden es je nach Region 15 bis 60 Prozent sein, teilt die Bahn in ihrer aktuellen Pressemitteilung mit“, heißt es von seiten der Bahn. Für die Dauer der GDL-Streiks im Personenverkehr würden die Betriebszentralen, Fahrplaner, Disponenten und das weiterhin einsetzbare Fahrpersonal mit Hochdruck daran arbeiten, die Fahrgäste an ihr Ziel zu bringen.

Privatbahnen und einige Züge fahren noch

Grund zur generellen Panik besteht aber nicht, schließlich gibt es auch Verbindungen mit Privatbahnen, wie beispielsweise der NordWestbahn, der Regiobahn oder der Eurobahn (die ab Hauptbahnhof unter anderem in Richtung Dortmund/Hamm und Venlo fährt) und innerstädtisch auch die Rheinbahn, die vom Streik nicht betroffen ist.
Heike Schuster von der Presseabteilung der Rheinbahn sagt: „Natürlich bekommt die Rheinbahn den Streik trotzdem zu spüren, Busse und Bahnen sind voller, besonders die Busse. Wenn man Pech hat, sind diese so voll, dass sie durchfahren und der Gast auf den nächsten Bus warten muss. Da wir aber leider nicht vorhersagen können, um welche Linien es sich handelt, halten wir uns an den ganz normalen Fahrplan. Wir sind da leider auch nur Leidtragende.“
Die Busgesellschaften der Deutschen Bahn fahren ebenfalls regulär.
Wer aber bestimmte Ziele aufgrund des Streiks und fehlender DB-Verbindungen nicht erreichen kann, kann sich seine Fahrkarte und Reservierung im DB Reisezentrum oder in den DB Agenturen kostenlos erstatten lassen. Eine kostenlose Hotline ist eingerichtet: 08000 / 99 66 33.

Was im Internet steht, muss nicht stimmen.... Fotos: Ingo Lammert
Die Regiobahn fährt nach Fahrplan. Dementsprechend hoch ist die Zahl der Mitfahrer.
Autor:

Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf

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