Die Werkstatt für angepasste Arbeit hat einen weiteren Geschäftsführer

Gerade kommt er vom Treffen aus der Niederlassung Karl-Hohmann-Str., gleich geht es weiter in den Südpark.

Der neue Geschäftsführer der Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA), Thomas Schilder, ist in seinen ersten Arbeitswochen in Düsseldorf ständig auf Achse. Er sieht sich die Standorte an, informiert sich über die Arbeitsabläufe. Vor allem aber lernt Thomas Schilder die Mitarbeiter kennen – und sie ihn.

„Ich führe gerade sehr viele Gespräche. Dabei geht es längst nicht nur um Fachthemen, sondern vor allem um die Menschen selbst. Was macht sie besonders und was machen sie besonders gerne? Welche Ideen haben sie?“, erklärt Schilder. „Nur so kann ich verstehen, warum sie handeln, wie sie handeln.“ Seit Anfang April ist der 46-Jährige neuer Mit-Geschäftsführer der Werkstatt für Menschen mit Behinderung.

Bis 2015 werden er und der bisherige Geschäftsführer Werner Burgschuld eine Doppelspitze bilden – ein Schritt der lange geplant war. „Als ich vor etwa zwei Jahren Geschäftsführer wurde, stand bereits fest, dass ich im Jahr 2015 aus dem Arbeitsleben ausscheiden werde. Die Gesellschafter haben zugestimmt, einen zweiten Geschäftsführer einzustellen, der die Belange der Werkstatt dann langfristiger planen und vertreten kann“, sagt Werner Burgschuld.

Schilder bringt viel Erfahrung aus anderen Werkstätten mit, dabei sahen seine ursprünglichen beruflichen Pläne ganz anders aus: „Ich war auf einem katholischen Jungeninternat. Nach dem Abitur habe ich überlegt entweder Priester zu werden oder eine Offizierausbildung bei der Bundeswehr zu durchlaufen“, erzählt er. Er sei froh, dass er damals zur Bundeswehr gegangen sei, sagt er lachend. „Ein halbes Jahr später habe ich nämlich meine heutige Frau kennen gelernt.“ Seit 24 Jahren ist er verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Bei der Bundeswehr studierte Schilder Betriebswirtschaftslehre, war danach in seiner weiteren Truppenpraxis unter anderem als Presseoffizier für Jugend- und Öffentlichkeitsarbeit und für Kommunikation zuständig.

Besonders schätzt er bis heute den wertschätzenden Umgang mit Menschen bei seiner Arbeit. Nach seiner Zeit bei der Bundeswehr arbeitete er zunächst in zwei Werkstätten für Menschen mit Behinderung, unter anderem im internen Marketing, als Prokurist und Geschäftsführer, ehe er vor zehn Jahren als kaufmännischer Leiter zur Haus Freudenberg GmbH in Kleve wechselte.

Dass seine Arbeit dabei immer erfolgreich war, beweist die Tatsache, dass er in seinem Leben nur eine Bewerbung geschrieben hat, die ihm den Weg in eine Werkstatt für behinderte Menschen öffnete. Für alle weiteren Stellen wurde er abgeworben. Auch nach Düsseldorf kam er, nachdem eine von der WfaA engagierter Personalberatungsgesellschaft auf ihn aufmerksam geworden war.

Schilder freut sich auf seine Aufgaben als Geschäftsführer. Bereits bei seinen ersten Rundgängen und Treffen in den vergangenen Wochen sind ihm viele Punkte aufgefallen, die in der WfaA bereits prima funktionieren, aber eben auch Stellen, an denen noch nicht alles rund läuft. In den nächsten Wochen wird er gemeinsam mit Werner Burgschuld alle Informationen sortieren, den Handlungsbedarf benennen und Perspektiven für die kommenden Jahre entwickeln.

„Werner Burgschuld kennt die WfaA seit Jahrzehnten, ich kenne andere Werkstätten. So können wir unsere Ideen gut austauschen.“ So sollen zum Beispiel neue Auftraggeber für die Dokumentenarchivierung, die Datenerfassung und für den Büro- und Versandservice für die Zweigstelle für Menschen mit psychischen Behinderungen gefunden werden. Diese seien meist gut ausgebildet, motoviert und benötigten noch Arbeit.

In den nächsten Wochen und Monaten wird es für beide Geschäftsführer darum gehen, die Handlungsfelder aufzuzeigen und zusammen mit den Mitarbeitern der WfaA Leitbild und Vision, Strategie und Ziele gemeinsam zu aktualisieren und weiter zu entwickeln. „Wichtig ist, dass wir alle so umfassend wie möglich einbinden und mitnehmen“, so Schilder abschließend.

Autor:

Ute Hoppe aus Düsseldorf

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