Düsseldorfer Künstler kämpft um sein Kind - Amt zahlt Reise

Jürgen Weber vor der Aktenflut in seiner Wohnung. Die Prozesse zehren sichtlich an seinen Nerven. Foto: Hoch
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  • Jürgen Weber vor der Aktenflut in seiner Wohnung. Die Prozesse zehren sichtlich an seinen Nerven. Foto: Hoch
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Drei Jahre hat er hart gekämpft, seine Steuern brav gezahlt und sah und sieht sich künstlerisch immer wieder vor neuen Aufgaben. Doch jetzt steht der Oberbilker Jürgen Weber vor seiner größten Herausforderung. Er muss sich gegen Oberflächlichkeiten und Anfeindungen durchsetzen. Denn das Amt zahlt seine Reise nach Indonesien, um seinen Sohn wieder zu sehen. Weber bezieht Hartz IV.

Die Aktenordner stapeln sich meterhoch, Entwürfe seiner Geschichte in Verbindung mit dem Kampf um seinen entführten Sohn liegen auf dem Tisch, während des Gesprächs mit dem Rhein-Boten klingelt immer wieder das Telefon. Jürgen Weber ist im Gespräch. Doch viele sehen in ihm nur einen Schmarotzer und Abzocker.
Letztendlich ist es so, dass Weber die rechtlichen Möglichkeiten dazu hat. „Und warum soll ich sie dann nicht nutzen? „ fragt sich der Künstler. Zumal es sich bei Weber um einen Härtefall handelt. Die Reise nach Indonesien, zu der er in diesen Tagen aufbricht, tritt er zum Wohle des Kindes an. Seine Exfrau, eine Indonesierin, hat den gemeinsamen Sohn Sascha, vor einigen Jahren entführt. Jürgen Weber versteht nicht, weshalb viele Leute ihn für einen Schmarotzer halten. „Ich kämpfe auch für andere, die in einer ähnlichen Situation sind. Die Menschen, die mich in dieser Lage kritisieren, sind möglicherweise neidisch auf das , was ich bisher erreicht habe.

Kein Zuckerschlecken

Viele Medien sind auf ihn und seinen Fall aufmerksam geworden. Außerdem wird ihn ein Kamerateam begleiten. „Aber ein Zuckerschlecken wird das nicht. Das ist alles andere als ein Erholungsurlaub“.
Und das ist unter anderem auch das, was ihm viele vorwerfen. Dass er sich schön bequem vom Amt eine Reise nach Asien bezahlen lässt und er sich auf Staatskosten dort gut gehen lässt.
„Bei dem Trip begebe ich mich in Gefahr. Wenn ich meinen Sohn besuche, dann bin ich in höchst kriminellen Gegenden unterwegs.“
Und eigentlich sei die Reise und die gesamte Geschichte streng genommen sogar ein Imageschaden für ihn als Künstler. Doch das rückt mehr und mehr in den Hintergrund. Denn für Jürgen Weber zählt nur eins: Dass es seinem Sohn gut geht und dass er Zeit mit ihm verbringen kann.

Jürgen Weber vor der Aktenflut in seiner Wohnung. Die Prozesse zehren sichtlich an seinen Nerven. Foto: Hoch
Viele Verfahren liegen hinter Jürgen Weber, die meisten von ihnen hat er gewonnen. Jetzt geht es darum, seinen entführten Sohn wieder zu sehen. Fotos: Hoch
Autor:

Michael Hoch aus Düsseldorf

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