Ein Abend mit den Swinging Funfares – ich will Trompeter werden!

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Der Rheingoldsaal in der Rheinterasse an einem Samstagabend mitten im Karneval – die „KG Spiesratze“ feiern ihre Kostümsitzung. Noch sitzen die meisten nach dem letzten Programmpunkt auf ihren Plätzen und auf der ein oder anderen Stirn steht in mehr oder weniger großen Lettern: „Raucherpause?“ geschrieben. Einmal durchatmen.

Fitty und der Rest der eingespielten Road-Crew bauen derweil unauffällig und in rasantem Tempo die technischen Gerätschaften auf, während der Sitzungspräsident beginnt, die Swinging Funfares anzukündigen.

Und dann geht’s los: Kaum erklingen die ersten Töne von Van Halens „Jump“ hält es keinen mehr auf den Stühlen – auf der Bühne strahlende Gesichter, gut gelaunte Sängerinnen und Sänger, in gleißendes Licht getaucht und umgeben von Trompeten und Posaunen, Schlagzeug, Piano und Bass. Das Programm geht Schlag auf Schlag, „Atemlos“ (Vielen Dank für den Ohrwurm!) wird sein Herz verschenkt und das Publikum ist begeistert. Die Musiker suchen den Kontakt zum Publikum, mischen sich unter das Volk, während Sänger Sven und die Mädels (Nicole, Daniela und Melanie) von oben weiter die Stimmung anheizen.

„Das macht Spaß“, sagt Nicole, „und wenn man sieht, was unsere Musik mit Menschen machen und auslösen kann, dann ist das ein tolles Gefühl und das macht mich richtig glücklich“.

Das muss es sein – und wenn ich nur einen geraden Ton treffen könnte , ich stände sofort mit auf die Bühne. Ohne Gage, mit zweimal Probe in der Woche und neben meinem normalen Job – denn so ist das bei den Funfares. Viel Idealismus, ein großes Herz für Musik und das Brauchtum und ganz viel Spaß. Mitreißend!

Doch zurück auf Anfang: Vor zwei Jahren habe ich sie das erste Mal einen Abend durch den Karneval begleitet und viel über Termindruck und Zeitmangel geschrieben.

Der ist geblieben, aber auch das kollegiale und freundliche Miteinander, sowohl in der Band als auch mit den Kollegen aus dem Karneval, die man überall Backstage trifft.

Seit halb drei sind sie heute bereits unterwegs, waren in Morsbach und Troisdorf, bevor sie gerade eben bei den närrischen Wehrhähnen ihren ersten Düsseldorfer Auftritt absolviert haben. Der Schnee hat alles etwas aus den Fugen gebracht, doch nun ist der Zeitplan wieder im Lot.

Wir sitzen einigermaßen entspannt mit Marco Beer, dem musikalischen Leader und Schlagzeuger der Swinging Funfares bei der ersten Pause an diesem Tag abends um neun in einem amerikanischen Schnellrestaurant und plaudern ein bisschen. Der Rest der Band verteilt sich an den Tischen drum herum, alle essen gemeinsam.

„Heute Mittag hatten wir zwei Herrensitzungen, die sind etwas schwerer zu animieren“, sagt er, „Damensitzungen sind einfacher.“ Ein Kompliment an das schöne Geschlecht, das auch Techniker Fitty am späteren Abend genau so bestätigt. „Frauen verstehen es einfach besser, zu feiern!“

Die Funfares gehören seit Jahren zu den Größen im Karneval und da hat sich doch einiges verändert. „Früher hatten wir weniger Auftritte an einem Abend“, sagt Marco, „die konnten wir noch mit einem Bus bewältigen, da hatten wir sogar ein eigenes Catering.“ Heute fahren die Funfares mit mehreren PKW – einer gesponsorten Flotte – von Auftritt zu Auftritt, das geht schneller und sie sind flexibler. Nur die Road-Crew hat einen Sprinter.

Fünf bis sechs Auftritte sind es am Tag, die sie so in der Hochzeit des Karneval bewältigen. „Unsere Wohnung staubt zu „lacht Nicole, „ da ist nach Rosenmontag erstmal Großputz angesagt.“ Und abspecken – das Fastfood hinterlässt Spuren!

Dennoch – beide möchten das „Musiker-Leben“ nicht missen.

Wir fahren im Konvoi zu den Rheinterassen, es geht zu einer Veranstaltung der Düsseldorfer Weißfräcke, wo trotz Cocktailkleid und Anzug ausgelassen mitgesungen und getanzt wird.

Dennoch ist der Unterschied zu der oben erwähnten Sitzung der Spiesratze im benachbarten Saal deutlich zu spüren – der Karneval hat so viele Gesichter und es ist eben normal, verschieden zu sein und für die Funfares auf jeden Fall reizvoll und immer wieder eine Herausforderung.

Du findest das ebenfalls interessant? Hast Lust auf tolle Bühnen und mit netten Leuten Musik zu machen? Dann wende Dich gern an: info@swingingfunfares.de

Du musst kein perfekter Profi sein, Vorkenntnisse sind ausreichend.

Wie geschrieben – ich würd’s sofort machen – wenn ich könnte. Danke für den schönen Abend und ganz besonderen Dank an Elke für die Fotos :-)

Autor:

Ina Groesdonk aus Düsseldorf

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