Handelsverband NRW: Wechsel an der Spitze

Der alte und der neue Präsident: Michael Radau (links) löste Friedrich G. Conzen (Mitte) als Präsident des Handelsverbands NRW ab. Daneben Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Achten. | Foto: P. Rolle/Handelsverband NRW
  • Der alte und der neue Präsident: Michael Radau (links) löste Friedrich G. Conzen (Mitte) als Präsident des Handelsverbands NRW ab. Daneben Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Achten.
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Der Handelsverband NRW hat einen neuen Präsidenten. Michael Radau löste Friedrich G. Konzen, der den Handelsverband 20 Jahre geleitet hat, Anfang des Monats ab.

„Die Fußstapfen von Friedrich Conzen sind groß. Das ist mir bewusst“, so Radau. Der 52-Jährige ist Vorstandsvorsitzender einer Bio-Supermarktkette aus Münster. Vor seiner Wahl zum neuen Präsidenten war er bereits Vizepräsident des Handelsverbandes. Der Verband vertritt die Interessen der Arbeitgeber im Einzelhandel, mit über 750.000 Beschäftigten den drittgrößten Wirtschaftszweig im Land.

Auf den neugewählten Präsidenten wartet mit dem Tarifstreit mit der Gewerkschaft Ver.di die größte Herausforderung. Während der Handelsverband die Notwendigkeit einer grundlegenden Reform der Tarifverträge sieht, befürchten die Gewerkschaft eine damit einhergehende Unterwanderung wichtiger Schutz- und Zuschlagsregelungen, unter anderem bei bei Überstunden oder Urlaub. Der Streit zieht sich durch das gesamte Kalenderjahr.

Weiteres Konfliktpotential besitzen die Themen Energiewende und Ausnahmen beim Landenöffnungsgestz. Der Einzelhandel rechnet mit Mehrkosten durch die Energiewende von rund 200 Millionen Euro allein in Nord-rhein-Westfalen pro Jahr. „Eine unserer Forderungen ist, die Ausnahmeregelungen in der Energiewende zu begrenzen“, übt Handelsverband-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Achten Kritik an der Ausnahmeregel für sogenannte „privilegierte Stromabnehmer“, die normale Verbraucher und den Einzelhandel belasteten.

Beim Landenöffnungsgestz bemängelt der Handelsverband das Fehlen einer einheitlichen Regelungen bei den verkaufsoffenen Sonntagen, über die die jeweiligen Kommunen entscheiden, und das Unterwandern von Trödelmärkten durch Anbieter von Neuware.

Gleichwohl blickt der Einzelhandel vorsichtig optimistisch in die Zukunft. In den ersten acht Monaten verzeichnete die Branche ein Umsatzplus von 3,3 Prozent. Preisbereinigt liegt der Einzelhandel 1,8 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Und in den nächsten Wochen und Monaten wartet das lukrative Weihnachtsgeschäft. Hinzu kommt die Goldgräberstimmung im Online-Handel. Branchenunabhängig weist der Verkauf über das Internet die höchsten Wachstumsraten auf.

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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