Informationstage der Handwerkskammer "Mobil mit Handicap"

Die Handwerkskammer präsentierte im ParkCenter Kö die Aktionstage. | Foto: Handwerkskammer/Wilfried Meyer
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Menschen mit Behinderungen nutzen die bestehenden Möglichkeiten zu individueller Fortbewegung im Öffentlichen Raum nicht ausreichend. „Zu wenige Menschen mit Handicap sind mit dem breitgefächerten Serviceangebot für diese Zielgruppe an Verkehrsteilnehmern wirklich vertraut. Dabei muss kein Schwerbehinderter, der zu selbstständiger Lebensführung in der Lage ist, heute mehr auf Mobilität verzichten, sagt Prof. Wolfgang Schulhoff, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf: Um dies zu ändern, veranstaltete die Handwerkskammer Mitte Oktober zwei Informationstage im ParkCenter Kö in der Stresemannstraße.

An den Aktionstagen wurden für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen Umbaumöglichkeiten an Pkw und Motorrädern gezeigt. „Das Handwerk verlängert damit den Impuls von der Fachmesse REHACARE um eine weitere Woche“, so Schulhoff. Ein Krefelder Handwerksbetrieb, der sich auf den behindertengerechten Fahrzeugumbau spezialisiert hat, zeigte Umbaumöglichkeiten an Pkw und Motorrädern. Eine Mönchengladbacher Fahrschule, die sich auf die Schulung Schwerbehinderter spezialisiert hat, stand ebenfalls für Informationsgespräche zur Verfügung. Der Parkhausbesitzer hatte auf der unteren Ebene eine Aktionsfläche zur Verfügung gestellt.

Für die Handwerkskammer präsentierte Integrationsberater Volker Boeckenbrink seine Arbeit. Die so genannte Fachberatung für Integration bei der Handwerkskammer Düsseldorf (getragen vom Integrationsamt des LVR), kümmert sich darum, Betriebe mit schwerbehinderten Menschen zusammenzubringen.

Die bewusst bei der Kammer als einer Einrichtung der wirtschaftlichen Selbstverwaltung angesiedelte Anlaufstelle bietet Informationen für Handwerksunternehmen zu sämtlichen Fördermöglichkeiten (insbesondere über Nachteilsausgleiche) bei Neueinstellungen, Ausbildung und bei bestehenden Arbeitsverhältnissen, Hilfe bei der Beantragung der passgenauen und individuellen Förderung sowie die Kontaktaufnahme zu den zuständigen Kostenträgern. Zum Aufgabenprofil gehört außerdem der Aufbau und die Pflege von Informationsnetzen.

Für den Integrationsberater der Kammer Volker Boeckenbrink, ist der größte Erfolg das „Matching“, die geglückte Hilfestellung bei der Suche, Auswahl und endgültigen Aufnahme eines geeigneten Bewerbers in einen Betrieb. Der dazu erforderliche Begleitaufwand erstreckt sich in der Regel auf eine mehrjährige Phase der Beratung, Rekrutierung von Fördermitteln und Arbeitsplatzeinrichtung. In Düsseldorf konnte Boeckenbrink während der vierjährigen Existenz des Beratungsservice bei der Kammer bereits sechs Beschäftigungs- bzw. Ausbildungsverhältnisse mit Schwerbehinderten knüpfen. Kammerweit kam es zu 50 Einstellungen.

Hintergrund: Arbeitgeber, die über mindestens 20 Arbeitsplätze verfügen, haben auf mindestens fünf Prozent der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen - ansonsten ist eine Ausgleichsabgabe (monatlich 105 bis 260 Euro pro Fehlplatz) fällig. Ein Handwerksbetrieb beschäftigt im Durchschnitt sechs Mitarbeiter. Hier werden schwerbehinderte Menschen „über das Soll hinaus“ beschäftigt, aber nicht offiziell dokumentiert, betont Boeckenbrink.

In Nordrhein-Westfalen lag die Beschäftigungsquote 2008 insgesamt bei 4,7 Prozent (davon private Arbeitgeber 4,2 Prozent, öffentliche Arbeitgeber 6,5 Prozent), also im Ganzen unter Soll.

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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