Kulturausschuss Düsseldorf: Die Etablierten beharren auf Elite- und Staatskultur

Am letzten Donnerstag hatte der Kulturausschuss seine letzte Sitzung in diesem Jahr.
Während CDU/FDP, ihrem tradierten Kulturbegriff folgend, Riesensummen für Prestigeprojekte wie die Quadriennale ausgeben wollten, forderten andere, vor allem die Grünen die Erstellung eines Kulturplanes (!) für Düsseldorf, um die Freie Szene („die Kultur der Zukunft“) in die Segnungen der politischen Förderpolitik einzubinden.

Dazu der Düsseldorfer Autor Peter Schrenk, Bürgermitglied der FREIEN WÄHLER im Kulturausschuss: „Die Bereitstellung großer Summen für die Förderung der kulturellen ´peer groups´ mit internationaler Strahlkraft (z.B. Quadriennale), wie sie von den Mehrheitsfraktionen gefordert und durchgesetzt wird, genauso wie die Propagierung eines einseitigen Kulturverständnisses, wie sie von den GRÜNEN durch ihre Forderung nach einem Kulturplan für Düsseldorf propagiert wurde. Beides scheint mir nicht zielführend.
Aus meinen eigenen Erfahrungen darf ich an dieser Stelle die GRÜNEN dabei daran erinnern, dass sich die Freie Szene einmal als Gegenkultur verstanden hat, die ihre besondere Kraft und Kreativität aus den teilweise anarchischen und sehr individuellen Strukturen und der Unabhängigkeit von den Fördertöpfen der Politik bezog. Eine Freie Szene, deren Erfolg von politischer Subventionierung abhängt, scheint mir nicht sonderlich frei.
Zur Förderung der kreativen Arbeit und Entstehung einer Freien Szene in Düsseldorf bedarf es daher anderer Möglichkeiten, als der Forderung nach einem Kulturplan für Düsseldorf!
Denkbar scheint mir zum Beispiel ein Eigenmittelfonds oder die Schaffung freier Orte und Projekträume mit eigenen Produktionsetats. Diese könnten interdisziplinär und selbstverwaltet arbeiten.“

Autor:

Gretchen Baumgartner aus Düsseldorf

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