Protest gegen komplizierte Aufgabenstellung im Abitur

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Oktaeder des Grauens, Matrizen des Schreckens – das sind keine Harry-Potter-Titel, sondern Gruselgeschichten, mit denen sich Schülerinnen und Schüler über den zentralen Mathe-Abituraufgaben der vergangenen Jahre herumplagten.
Selbst der Doppeljahrgang, der es ohnehin besonders schwierig hat, den gewünschten Studien- oder Ausbildungsplatz zu bekommen, bleibt von der blamablen Pannenserie des Bildungsministeriums nicht verschont und muss nun befürchten, dass die Aussichten auf einen guten Studien- oder Ausbildungsplatz noch geringer sind, da sie um ihren Abiturschnitt bangen:

Nachdem bekannt geworden war, dass an einer Handvoll Gymnasien im Leistungskurs SoWi mit wirtschaftlichem Schwerpunkt die falschen Aufgabenstellungen verteilt wurden, verärgert nun eine komplizierte Aufgabenstellung im Grundkurs Mathe zum Thema Matrizen die Abiturientinnen und Abiturienten. Sie verschafften gestern, am 23. April, vor dem Bildungsministerium ihrem Ärger Luft. Mit Schildern und Transparenten wie „Löhrmann – das 'g' steht für gerecht“, „Und wir sollen euch wählen?“ und „f(x) das wahr wohl nix“ protestierten zwischen 600 und 800 Schülerinnen und Schüler, um eine Veröffentlichung der besagten Aufgabenstellung, eine sanftere Benotung und eine Nachschreibmöglichkeit zu erkämpfen. Unterstützt werden die empörten Schülerinnen und Schüler vom Philologenverband NRW, der die Aufgabenstellung ebenfalls als viel zu schwierig einstuft.
Als die Schülerinnen und Schüler dann nach der Kundgebung an der Völklinger Straße wieder gingen, hatten sie nur eine wage Formulierung des Staatssekretärs Ludwig Hecke (die grüne Bildungsministerin Sylvia Löhrmann war angeblich nicht im Hause) erkämpft. Er stellte sich den wütenden Demonstranten, lud drei der Organisatoren ein und sprach circa eine halbe Stunde mit ihnen. Man prüfe juristisch, pädagogisch und wissenschaftlich, ob die Aufgabenstellung zu kompliziert gewesen sei, verkündete er den vielen Pressevertretern am Ende der Verhandlung. Wenige Tage zuvor fand das Bildungsministerium noch deutlich uneinsichtigere Worte: Solange kein Fehler in der Klausur zu finden ist, sei doch alles in Ordnung und die Forderungen der Abiturientinnen und Abiturienten sinnlos, verkündete da eine Mitarbeiterin des Ministeriums.

Autor:

Felix Rauls aus Hattingen

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