Jährlich erkranken fast 64.000 Menschen in Deutschland neu an Darmkrebs, rund 26.000 von ihnen sterben daran. Damit ist die Erkrankung bundesweit immer noch die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache. Das muss nicht sein, denn ein rechtzeitig erkannter Darmkrebs ist heilbar. 80 Prozent aller Darmkrebserkrankungen sind durch eine vorsorgliche Darmspiegelung sogar vermeidbar.
Was man zur Vorbeugung tun kann, warum die Vorsorgeuntersuchung so wichtig ist, und welche Therapiemöglichkeiten im Falle einer Erkrankung bestehen, darüber informiert das Forum Darmkrebs, zu dem alle Interessierten am Dienstag, 1. März, von 15 bis 17 Uhr ins Haus der Ärzteschaft, Tersteegenstraße 9, eingeladen sind.
Gastgeber sind die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein und der Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD). Sie kooperieren seit geraumer Zeit miteinander und veranstalten Patienten-Informationsveranstaltungen zu Schwerpunktthemen mit dem Ziel, komplexe medizinische Sachverhalte in gut verständlichen Kurzreferaten von Experten für den Laien aufzubereiten. „Wir wollen zeigen, wie hochqualitativ und engmaschig Düsseldorfer Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte zum Wohle des Patienten arbeiten“, erklären Dr. Heiko Schmitz, Sprecher der KV Nordrhein, und Peter Schmitz, Sprecher der VKKD.
So auch am kommenden Dienstag, wenn das Thema Darmkrebs ausführlich beleuchtet wird. Zwei renommierte Mediziner konnten hierfür gewonnen werden: Dr. Arno Theilmeier, niedergelassener Gastroenterologe aus Mönchengladbach, und Dr. Konstantinos Zarras, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie und Ärztlicher Leiter des VKKD-DarmkrebsZentrums am Marien Hospital Düsseldorf.
Der beste Schutz vor Darmkrebs? „Neben einer gesunden Lebensweise die Vorsorgeuntersuchung“, betonen beide Experten. Dr. Arno Theilmeier erklärt: „Darmkrebs wächst langsam und entsteht immer aus einer Vorstufe, einem sogenannten Polypen. Durchschnittlich zehn Jahre dauert es, bis sich aus einem Polypen ein Karzinom entwickelt hat.“ Die Darmspiegelung (Koloskopie) sei das beste und sicherste Verfahren zur Früherkennung. Sie ziele nicht nur darauf ab, Darmkrebs im Frühstadium zu erkennen, sondern bereits seine Vorstufen, die noch während der Koloskopie entfernt werden. „Nicht jeder Polyp muss ein Tumor werden, aber jeder Tumor war ein Polyp“, so Theilmeier. Daher könne man nur an alle Männer und Frauen ab 55 Jahren appellieren, das Vorsorge- und Früherkennungsangebot der gesetzlichen Krankenkassen in Anspruch nehmen.
Und das erwartet die Gäste beim Darmforum am 1. März:
Dr. Arno Theilmeier wird eingangs über „Krebsfrüherkennung – Sinn und Grenzen sowie Risikofaktoren, die eine Darmkrebserkrankung begünstigen“, sprechen.
Welche Behandlungsoptionen es gibt, wenn bereits Darmkrebs diagnostiziert wurde, erläutert Dr. Konstantinos Zarras. „Mit einem minimalinvasiven Eingriff, auch Schlüssellochchirurgie genannt, können wir für den Patienten ein sehr gutes Ergebnis erzielen“, so Dr. Zarras.
Im Anschluss an die Vorträge besteht die Möglichkeit zur Begehung eines Darmmodells mit Führung durch Dr. Arno Theilmeier. Außerdem sind die Kooperationsberatung für Selbsthilfegruppen, Ärzte und Psychotherapeuten (KOSA) sowie die Selbsthilfeorganisation für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs (ILCO) mit Infor-mationsständen vertreten.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenfrei.
Autor:Claudia Brück aus Düsseldorf |
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