Kolumne: Klopfzeichen oder Arbeiten auf der Bohrinsel

Für den gemeinen Redakteur gehören wechselnde Arbeitsumstände ja quasi zum Tagesgeschäft . Die Schreibstube selbst sollte jedoch einen halbwegs konstanten Ort der Konzentration bilden. Doch gerade hier bietet die gegenwärtige Geräuschkulisse einen äußerst unbehaglichen Abwechslungsreichtum.

Die Rede ist nicht von klingelnden Telefonen, schlagenden Türen, lauten Diskussionen oder leisem Fluchen – das alles fällt ja noch in die Rubrik "Alltagslärm". Vielmehr sorgt eine offensichtliche Komplett-Sanierung benachbarter Räumlichkeiten für einen "Ohrenschmaus", der auch den geräuschgestählten Büroinsassen buchstäblich aus der Ruhe bringt.

Von jetzt auf gleich durchdringt ein Lärmpegel wie im Tagebau Wände, Mark und Bein. Und das Hämmern und Bohren erweckt dabei die abenteuerlichsten lautmalerischen Assoziationen: Ein Mixer mit besonders hartnäckiger Ladung, ein Kaffeautomat, dem gerade das Wasser ausgeht, ein intensiver Zahnarztbesuch.

Angeblich soll eine Etage unter uns eine neue Suppenküche entstehen. Ich persönlich tippe mittlerweile eher auf ein weit verästeltes Labyrinth. Bei dieser Art von Klopfzeichen hilft jedenfalls auch kein "Herein"-Rufen, sondern nur noch das Benutzen von Ohrenstöpseln. Fühlt sich etwas seltsam an. Andererseits: Wenn man sich daran gewöhnt, taugt das vielleicht als dauerhaftes Modell fürs Büro...!?

Autor:

Mark Zeller aus Duisburg

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