Für Fortuna wird‘s jetzt richtig eng

„Es ist momentan zum Kotzen!“ – Axel Bellinghausen machte nach dem Abpfiff seinem Herzen Luft. Verhindern konnte aber auch er die neuerliche Pleite nicht. | Foto: Weege
  • „Es ist momentan zum Kotzen!“ – Axel Bellinghausen machte nach dem Abpfiff seinem Herzen Luft. Verhindern konnte aber auch er die neuerliche Pleite nicht.
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Mit der Niederlage gegen den BVB spitzt sich Fortunas Situation dramatisch zu, denn die Verfolger punkteten voll. Jetzt droht sogar der Totalabsturz auf einen direkten Abstiegsplatz.

Die letzten neun Spiele sieglos, vier der letzten fünf Spiele verloren – Fortunas Rückrunden-Statistik gerät immer mehr zur Horror-Serie. Und die hat Konsequenzen: Nach der 1:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund ist der Vorsprung zur Abstiegszone aufgebraucht.

Die munter punktende Konkurrenz aus Augsburg, zur Winterpause noch zwölf (!) Punkte entfernt, hat gleichgezogen. Nur eine um drei bessere Tordifferenz (ehemals 15) hält die Rot-Weißen jetzt noch über dem Strich auf Platz 15. Wobei angesichts der aktuellen Entwicklung sogar das Erreichen des Relegationsplatzes 16 bedenklich wackelt. Denn auch die TSG Hoffenheim, vor wenigen Wochen bereits tot geglaubt und – gesagt, ist urplötzlich auf nur noch drei Zähler Rückstand herangerückt.

Dabei hatte die Fortuna es einmal mehr in der eigenen Hand, das zu verhindern - gegen einen BVB, der drei Tage vor dem Champions League-Halbfinal-Rückspiel in Madrid ohne zehn (!) Stammspieler antraten. Erst in den Schlussphase brachte der BVB mit Lewandowski   Blaszczykowski und Reus drei seiner etabliertesten Kräfte, von denen die beiden erstgenannten mit ihrer Ko-Produktion zum 2:0 für den BVB andeuteten, wie das Spiel hätte verlaufen können, wären die Gäste nur annähernd in Bestbesetzung aufgelaufen.

Aber auch so reichte es gegen eine Fortuna, die ihren Erfolgsfaden der Hinrunde völlig verloren zu haben scheint. Der Defensive, inklusive Torwart Giefer, ist die Stabilität abhanden gekommen. Vorne wird die mangelnde Durchschlagskraft immer offensichtlicher. Das auf Effektivität aufbauende System des fußballerischen Minimalismus verfängt nicht mehr. Ergebnisse und damit auch Punkte, die in der Hinserie mitunter glücklich erzielt wurden, bleiben jetzt aus.

Dabei muss sich langsam auch Norbert Meier fragen lassen, warum sein Team mittlerweile in unschöner Regelmäßigkeit erst dann sein Herz in die Hand nimmt, wenn es vorentscheidend im Hintertreffen liegt. Auch gegen Dortmund schnupperte man dank einer späten Schlussoffensive noch am Ausgleich, doch erneut reichte es nicht mehr für einen Punktgewinn.

Neben dem sportlichen Niedergang sorgen Personaldiskussionen für Unruhe. Robbie Kruses Abgang zu Nachbar Bayer Leverkusen gilt als sicher, Johannes van den Bergh steht auf dem Absprung in Richtung Hertha BSC Berlin. Und auch um die Wechselgerüchte um Torwart Fabian Giefer reißen nicht ab.

Am kommenden Samstag (Anstoß: 15.30 Uhr) geht es für die Fortuna zu Eintracht Frankfurt und damit zum besten (Mit-)Aufsteiger. Die Hessen verbesserten sich mit dem 0:0 in Mainz auf Platz 5 und bleiben damit auf Europa-Kurs.

Auch über die sportliche Schwierigkeit hinaus birgt das Duell Brisanz: Nach lang anhaltenden gegenseitigen Verbal-Attacken in der gemeinsamen Aufstiegssaison sah sich Eintrachts Erfolgscoach Armin Veh im Hinspiel in Düsseldorf erneut Anfeindungen ausgesetzt, an denen sich sogar die Stadion-Regie beteiligte.

Mit all zu großer Gastfreundschaft wird die Fortuna in Frankfurt folglich nicht rechnen dürfen. Einzig das Hinspiel-Ergebnis macht Mut: Im November nutzten die Rot-Weißen die fast einstündige Überzahl nach dem Platzverweis gegen Matmour zum bis heute höchsten Saisonsieg (4:0). Aber da zeigten sie ja noch ihr Hinrunden-Gesicht...

Autor:

Mark Zeller aus Duisburg

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