Geschichte Teil 3 Ritterspiele - Adventure Camp - Fotosafari :-D

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Ritter nehmen in der Vorstellung von Kindern einen besonderen Platz ein. Sie kämpfen und waren mutig und alle Geschichten und Märchen, die sich um sie ranken, sind doch nur ein Abklatsch der Wirklichkeit. Viele Übungen, die die Kinder bei den Ritterspielen durchführten, waren lebensnotwendige Leibesübungen in der Ritterschaft. Verständlicherweise hat man es unseren Kindern erspart, in voller Ritterausrüstung anzutreten. Die Ausrüstung selbst wäre schwerer gewesen, als das Kind. Das wäre für Fotografen sicher ein lustiges Bild, wie jenes des Sumoringer. Die Kinder fallen schon mitsamt Anzug auf die Matte. Kurz möchte ich jetzt in das Reich der Ritter eintauchen:

Im zwölften Jahrhundert war die Stadt Ratingen noch sehr klein. Dennoch war sie sehr interessant, weil wöchentlich dort ein Markt stattfand. Gemächlich schlenderten die Leute entlang der Stände und gaben meistens ihre Taler nur dann aus, wenn sie etwas zu Essen kaufen wollten.
So auch der kleine Bauernjunge Manuel. Er sollte ein bisschen Brot kaufen und einen Krug mit etwas Wein. Er war sehr arm und deshalb war seine Kleidung ganz zerfetzt. Sie war dunkelblau, denn leuchtende Farben durfte nur der König und die Edelleute tragen. Dann kam er an einem Brunnen vorbei und sah eine alte Frau, die Mühe hatte, den Korb mit all den Sachen darin zu tragen. Deshalb half er der Frau und trug ihren Korb bis an ihre Haustür.
Sie riet ihm, den Stand des Mäusekönigs zu besuchen. Nur zweimal im Jahr war der Mäusekönig mit seinem Stand am Markt. Die alte Dame mochte den Kleinen sehr, weshalb sie ihm riet, sich für einen seiner Edelsteine zu entscheiden. „Damit du erfolgreich bist, ist es wichtig, dass du genau machst, was ich dir jetzt sage“, sagte sie und beugte sich zu dem Jungen vor. Manuel nickte, denn gehorsam war er ja. Diese Tugend sollte sich auszahlen. Sie fuhr fort: „Ich sage dir jetzt einen Trick, woran du erkennst, in welches Haus die Maus hingehen wird. Denn nur wenn du gewinnst, kannst du dir einen Stein aussuchen. Nimm dieses Kekskrümelchen, Junge, und lass es unbemerkt auf das Dach einer der vielen Wohnungen fallen. Niemand wird es bemerken, nur die Maus wird dieses kleine Krümelchen riechen können. Sie wird dann in die entsprechende Wohnung schlüpfen. Vorher legst du aber einen Taler auf das Dach der Wohnung. Du gewinnst also auf alle Fälle und wählst den besonderen Stein aus. Nicht irgend einen Stein, Junge! Es muss ein bläulich glänzender Stein sein, der in der Sonne schimmert. Es ist ein besonderer Wunderstein. Komm morgen wieder zu mir, dann werde ich dir erklären, wie du ihn benutzt.“ Nach diesen Worten verließ sie den Jungen und ging in ihrer Wohnung.
Manuel schlenderte weiter und musste auch nicht lange suchen, denn der Markt war aufgeteilt in einen Bereich für Handwerker und einen Bereich für Tiere und Lebensmittel. Schon damals gab es nämlich gewisse Hygienevorschriften. Er kam also zum alten Mann.
Der alte Mann mit dem grauen und unheimlich langen Bart hatte zwei Mäuse. Es waren sehr gehorsame Mäuse. Sie taten immer, was sie tun sollten. Nur eines war nicht sicher, nämlich in welche der kleinen Wohnungen sie herein spazieren würden. Die Zuschauer mussten nun raten, wo die Maus hineinschlüpfen würde. Der kleine Manuel freute sich schon riesig. Normalerweise hätte der Junge nichts darauf gegeben, was so alte Leute zu ihm sagen. Jedoch diesmal war es anders. Irgendwie hatte er zu der alten Frau Vertrauen gefasst. Sie erschien ihm wie eine Kräuterdame oder eine Zauberhexe. Eigentlich wünschte der Junge sich so sehr, dass seine Mutter wieder gesund werden würde. Eine reichliche Ernte wünschte er sich auch und zudem eine glückliche Familie dazu. Wenn er den Zauberstein gewänne, dann wäre sein Leben gerettet.
Heimlich ließ er das Kekskrümel auf das Häuschen fallen und legte den Taler auf das Dach. „Bist du dir sicher, dass die Maus diese Wohnung wählen wird? - Sie hat nämlich noch nie diese Wohnung gewählt, weil das Dach ja so krumm ist“, sprach ihn der alte Mann an. Manuel ließ sich jedoch nicht beirren und wartete geduldig, bis alle ihre Taler gesetzt hatten. Auf der anderen Seite der Bude sah er das kleine Nachbar - Mädchen. Sie näherte sich ihm und er nahm ihre Hand und steckte heimlich und leise einen Krümel zwischen ihre kleinen Fingerchen. „Schau zu, das nächste Mal machst du es.“ Der alte wies seine Maus an eine Wohnung zu suchen. Sie schnüffelte mal hier und mal da, dann rannte sie weiter, schnüffelte wieder und irgendwann stoppte sie plötzlich und ging in die Wohnung mit dem schiefen Dach. Manuel konnte sich vor Freude kaum halten. Der alte Mann reichte ihm seine Schale, worin funkelnde Steine lagen und auch ein blauer Stein, der im Licht schön glänzte. Sofort schnappte Manuel sich diesen Stein. Das Mädchen hatte aufgepasst und gewann die zweite Runde. Sie wählt sich ein Holztier aus, denn sie mochte besonders geschnitzte Tiere. Vergnügt liefen beide Kinder zurück zu ihrem Bauernhof. Sie wurden dort schon von ihren Eltern erwartet.

Dieses Spiel gab es wirklich.

Das Abenteuer des kleinen Manuel geht natürlich weiter. Freut Euch auf die nächsten Ritterspiele auf der Galopprennbahn in Düsseldorf, nächste Woche Samstag ab 11 Uhr.
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Ich wünsche euch viel Freude und ein schönes Wochenende: Euer Roland

Autor:

Roland Jalowietzki aus Düsseldorf

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