Meiers Aus bei Fortuna: Das bittere Ende einer Ära

Betretene Mienen bei der Verkündung der Nachricht: Die Trennung von Chef-Trainer Norbert Meier ging auch an Wolf Werner, Pressesprecher Tom Koster und Peter Frymuth (v. l.) nicht spurlos vorbei. | Foto: rei
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  • Betretene Mienen bei der Verkündung der Nachricht: Die Trennung von Chef-Trainer Norbert Meier ging auch an Wolf Werner, Pressesprecher Tom Koster und Peter Frymuth (v. l.) nicht spurlos vorbei.
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Was sich bereits seit Freitag abzeichnete, ist seit Montag Fakt: Norbert Meier ist nicht mehr Trainer von Fortuna Düsseldorf. Seine Nachfolge ist nach wie vor ungewiss.

Nach einer tagelangen Hängepartie folgte am Montagmittag die wenig überraschende Entscheidung. Norbert Meier ist als Cheftrainer entlassen. Die entsprechende Nachricht hatte bereits am Freitagmorgen die mediale Runde gemacht. Dem folgten Dementis von Vereinsseite.

Anschließend brachte die hiesige Medienlandschaft munter Munition gegen den nun doch noch amtierenden Coach in Stellung, und bediente sich dabei der passenden Kronzeugen: Ausgerechnet Andrey Voronin und Nando Rafael, vor der Saison als potentielle Leistungsträger geholt, dann aber den Nachweis der Bundesliga-Tauglichkeit schuldig geblieben, zeigten sich zumindest im Nachtreten gegenüber ihrem Trainer deutlich inspirierter als zuvor auf dem Platz.

Am Montag dann wurde die wahrscheinlich längste Trainerentlassung der Welt endgültig offiziell. Da immerhin hatten es die Fortuna-Offiziellen so eilig mit der Verkündung ihrer Entscheidung, dass sie die dafür anberaumte Pressekonferenz verfrüht starteten. Doch wer sich erhofft hatte, dort Gründe für die Entlassung des Rekord-Trainers genannt zu bekommen, sah sich getäuscht.

Vielmehr verwiesen die Anwesenden auf eine zeitgleich verschickte Pressemitteilung. Darin ist die Rede von einer „mehrtägigen Analysephase durch die Vereinsgremien“ und persönlichen Gesprächen mit Meier, in dessen Folge der „einvernehmliche Entschluss“ gefasst worden sei, die Zusammenarbeit zu beenden. Ein Zitat von Fortuna-Präsident Peter Frymuth gibt dabei allerdings weiteren Spekulationen neue Nahrung. Darin sagt er: „Die Fakten, die durch den Abstieg geschaffen wurden, waren für uns nur bedingt ausschlaggebend und kein Leitmotiv.“

Ein sichtlich angeschlagener Sportdirektor Wolf Werner gab zu Protokoll: "Die Entscheidung ist uns sehr, sehr schwer gefallen. Was wir mit Norbert Meier an Erfolg erreicht haben, kann man kaum wiederholen.“ Auf Nachfrage zu eigenen Rücktrittsgedanken sagte Werner dann aber wieder bestimmt: „Dazu hatte ich keine Veranlassung.“

Peter Frymuth arbeitete sich unterdessen an einer unbekannten „Person X“ ab, die mit „gezielter Indiskretion und der daraus resultierenden medialen Begleitung eine bewusste Schädigung des Vereins, der handelnden Personen und auch des Trainers in Kauf genommen“ habe.

Norbert Meier war im Frühjahr 2008 zur Fortuna gekommen und hatte insgesamt 1974 Tage das Amt des Cheftrainers inne – so lange am Stück wie noch keiner vor ihm. Während dieser Zeit führte er den Traditionsverein aus der drittklassigen Regionalliga Nord in die Fußball-Bundesliga, am Ende jedoch zurück in Liga Zwei.

Mit möglichen Nachfolgern Meiers habe der Verein von sich aus bis Montag noch keine Gespräche geführt, betonte Wolf Werner zunächst, um dann einzuräumen, „ein Gespräch hat es nur in einem Fall gegeben, und das hat sich so ergeben.“

Aber selbst wenn es sich dabei um einen Coach handelt, der bereits mit Greuther Fürth den Aufstieg in die 1. Liga geschafft, oder mit Werder Bremen das Double geholt hat, will Sportdirektor Werner keinen Aufstiegsdruck erzeugen, sondern versichert: „Dass wir fordern, nächstes Jahr mindestens Dritter zu werden, das wird mit Sicherheit nicht passieren.“

Was meint ihr? Ist die Entlassung Norbert Meiers richtig? Und wie bewertet ihr deren Umstände?

Autor:

Mark Zeller aus Duisburg

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