Kurz vor Auswärtsfahrt

Viele Gedanken gehen manch einem Fortuna-Fan gerade so durch den Kopf.

Was ist das im Fußball, was danach aussieht, als hätte eine Mannschaft jegliches Selbstvertrauen verloren? Warum plötzlich eine Ladehemmung bei allen Stürmern, die doch vorher aus jeder Lage das Tor zumindest getroffen haben und nicht meterweit daneben?

Wohl jeder Fußballfan, der sein Herz an eine bestimmte Mannschaft verloren hat, geht durch solche dunklen Gedankenwälder.

Und bestimmte Sätze kann dann so ein Fußball-Fan einfach nicht mehr hören, ohne dass sich sämtliche Nackenhaare aufstellen.

Der Satz, den ich in den letzten Wochen am meisten gehört habe, lautet: „Was ist denn bloß mit der Fortuna los?“ Und diesen Satz habe ich selbst dann gehört, als die Jungs noch an der Tabellenspitze gestanden haben. Ich reagiere inzwischen allergisch darauf! Solche blöden Fragen stellen wirklich nur diejenigen, die ein Heimspiel der Fortuna nur dann besuchen, wenn es sich um ein Schlagerspiel handelt. Und das darf dann keinesfalls montags stattfinden, denn montags ist ja doof. Stimmt! Montagsspiele sind doof! Und meist auch grottenlangweilig. Der Spieltag ist im Prinzip schon gelaufen und die Mannschaften, die am Montag noch ran müssen, rennen entweder Punkten hinterher, die sie laut Forder-Fans holen müssen oder sie rennen vor dem Abstieg weg.

Oder irgendwas dazwischen halt.

Deswegen macht es auch inzwischen manchmal mehr Spaß zu einem Auswärtsspiel zu fahren, was nicht mal eben um die Ecke stattfindet. Die Chance ist bedeutend größer, nicht zwischen Erwartungshaltlern eingekesselt zu sein, für die alles was kein Sieg ist, einfach nicht zählt. Diejenigen, die sich frühmorgens auf den Weg machen, um pünktlich und gut gelaunt im gegnerischen Stadion zu sein, wünschen sich zwar ebenso einen Sieg, aber sie kommen auch mit einem dreckigen Unentschieden zurecht, feiern ihre Mannschaft auch bei einer Niederlage und machen sich dann entweder fröhlich oder doch ein bisschen traurig auf den langen Rückweg.

Das hat was!

Allerdings gibt es dann kurz bevor man los donnert einen weiteren Satz, den man einfach nicht mehr hören kann, wenn das Adrenalin sowieso schon in schwindelerregender Höhe ist:

„Und bitte bring drei Punkte mit!“

Ja, ist klar!
Und wie soll ich das bitte anstellen?

Es gibt ja Strategen, die meinen mit Pinkelpausen zur ungünstigsten Zeit einen Treffer erzwingen zu können.
Glaube versetzt bekanntlich Berge! Und es gab (und gibt sie noch!) Zeiten, da hatte ich auch diesen irren Glauben, damit irgendwas bewegen zu können. Seltsamer Aberglaube, der sich seit Jahren in den Fankurven hält.
Dann gibt es noch so ein Gerücht, dass bestimmte Schlachtgesänge unweigerlich zum Sieg führen müssen. Auch nicht schlecht. Ist aber auch eher in die Ecke „Voodoo-Zauber“ einzuordnen. ;-))

Am besten ist es also, ich mache das so wie immer: mitfiebern und ohne jegliche Erwartungshaltung in der Kurve stehen. Et kütt sowieso wie et kütt.
Und wenn man wieder zuhause ist, dann denkt man ganz unabhängig vom Ergebnis: war das eine schöne Tour!

Die nächste ist bereits in Planung. Und die geht noch weiter gen Süden! Mit den gleichen Hoffnungen, den gleichen Träumen und vor allem der immer gleichen Liebe zum Verein!

Auf nach Karlsruhe!

Autor:

Annette Kallweit aus Düsseldorf

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