Das kann sich sehen lassen !

Am 18. Januar werden wieder einige Bilker Anwohner erschrocken aus ihren Fenstern blicken und denken sie hätten den Winter verschlafen. Die Schützen marschieren, obwohl es kein Sommer ist.

Nein! Keine Sorge, Schützen sind das ganze Jahr über aktiv. Vorwiegend mit sozialen Projekten beschäftigt, folgen sie aber auch ihren Traditionen. So zum Beispiel dem Titularfest, das Namensfest des Schutzpatrons Sankt Sebastian.

Mit dem Festgottesdienst in der Martinskirche beginnt dieser Tag. Anschließend geht es unter den Klängen von Trommeln, Trompeten und Fanfaren zum Saal der Friedenskirchengemeinde auf der Florastrasse.
„Wir feiern unser Patronatsfest - und nicht nur das!“ - so der erste Chef Hans Dieter Caspers „heute feiern wir gleichzeitig Geburtstag!“

Am 19.Januar genau vor 570 Jahren feierten die Bilker Schützen ebenfalls das Patronatsfest. So ist es der ersten urkundlichen Erwähnung zu entnehmen, auf die sich der Verein als (ältestes nachweisbares) Gründungsdatum beruft.

1445, Gutenberg hatte soeben den Buchdruck erfunden, Amerika wurde rund 50 Jahre später entdeckt, von Limburg (Nederlande) über Kleve, Geldern, Soest, Münster und Osnabrück tobten die Fehden der Reichstädte und Landesherren. Es waren wirre Kriegszeiten und die Truppen der Herzöge von Geldern standen bedrohlich auf der andern Rheinseite, als sich die Bruderschaft aus der Not heraus gründete. Der Zusammenhalt sollte diese harte Zeit erträglicher machen und die Gemeinschaft des kleinen Bilk (Bilici) nach Außen schützen. (Bürgerwehr)

Auch wenn solche Aufgaben heute nicht mehr relevant sind, so gibt es auch den Schutz ins Innere: Kranke, Arme, Hilflose, Bedürftige aber auch ethische Werte, verbunden mit vielen Traditionen, sind zu schützen.

Also werden Geburtstag und Titularfest zusammen begangen. Im Laufe der Feierlichkeiten folgen die Bestätigungen neuer Hauptmanns - und Offiziersposten, aber auch Ehrungen. Die zweithöchste Auszeichnung, der Regiments-Verdienstorden, wird an diesem Tage für besondere Leistungen vergeben. Sportliche Erfolge werden vom Sportwart geehrt.

Für vorher benannte Hilfsprojekte wird an diesem Tag gesammelt um während des Krönungsballs im Herbst mit weiteren Spenden den Empfängern überreicht zu werden.

Ehrenamtlich passiert das alles - Im Durchschnitt ist jeder Ehrenamtliche 17,7 Stunden pro Monat für seinen Verein tätig, so das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Bundesinstituts für Sportwissenschaft und dem Deutschen Olympischen Sportbund. Bundesweit erbringen die Schützenvereine eine monatliche Arbeitsleistung von rund 4,8 Mio. Stunden.

Daraus resultiert bundesweit eine monatliche Wertschöpfung von rund € 72 Mio. bzw. eine jährliche Wertschöpfung von rund € 864 Mio. allein durch ehrenamtliches Engagement in den Schützenvereinen. Darüber dürfen sich die Schützen freuen und dann auch mal feiern!

Autor:

Rene Krombholz aus Düsseldorf

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