Freche Pänz

Karnevalnachwuchs stellte sich vor

Die Pänz en de Bütt sind wieder da. Der Nachwuchs der Düsseldorfer Karnevalisten hatte einen gelungenen Vorstellabend. Im vollen Sudhaussaal der Hausbrauerei „Zum Schlüssel“ lauschten die Mitglieder der Vereine den amüsanten, abwechslungsreichen und meisterlichen Vorträgen. Fazit: Die Pänz werden professioneller und frecher.

Zunächst sei festzustellen, dass sich nur sieben Gesangs- und Redebeiträge dem Publikum gestellt haben. „Stella legt eine künstlerische Pause ein“, war von Josef Hinkel dem ehemaligen CC-Präsident zu erfahren. Seine Töchter weilen im Ausland und standen ebenfalls nicht zur Verfügung. Neu Gesichter gab es ebenfalls nicht.

Dass jedoch, was auf die Bühne kam, war fabelhaft. Melissas Gesangsbeitrag beispielsweise, zeugt von einer bemerkenswerten Weiterentwicklung. Ihre Auftritte etwa mit Udo Lindenberg zeigen, dass ihre Stimme erwachsener geworden und ihr Selbstbewusstsein gewachsen ist. Das rockige Gesangseinlage „Wofür steht K? Wofür steht D? könnte ein närrischer Ohrwurm werden. Mit dem spöttischen Vortrag von Lucas Thiée als „Ein Junglehrer“ zieht er gekonnt über die Pädagogen her und meint in seinem Refrain „ich freu mich jetzt schon wein ein Kind, wenn endlich Ferien sind“. Der von ihm selbst zum Teil selbstgeschriebene Text fand großen Anklang und Moderator Dennis Vobis, ein älterer Pänz, fand: „Das ist wohl sehr bemerkenswert.“ Die von Barbara Oxenfort betreute Paula Hahn meint: „Das Motto passt gut, gibt es doch genug, die ihren Senf dazugeben.“ Der komödiantische und teils freche in Düsseldorf Platt vorgetragene Beitrag brachte ihr viel Applaus ein. Auch Vobis fand: „Es kann ruhig einmal ein bisschen frecher werden.“ Diese Aufforderung scheint die Kinderhoppeditzin Jana verinnerlicht zu haben. Hielt sie doch dem ehemaligen CC-Präsidenten und seine ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern den Narrenspiegel vor Augen: „Der Stuten-Jupp ist nicht mehr im Club, habt euch verhalten wie ein Kindergarten.“ Bezeichnete den altehrwürdigen Engelbert Oxenfort als „Alstadt-Heesters“ und zog den ehemaligen Oberbürgermeister Dirk Elbers durch den Kakao her. Pfeifen, Jubeln und Klatschen war der verdiente Lohn für diesen frechen Vortrag. Jojo und Lea, die erst seit 2014 dabei sind, merkt man den Spaß an de Freud an. Im Pippi-Langstrumpf-Style besingen sie ihre Katze, tragen in bester Swingmanier ein Lied über den „kleenen Blomenpott“ vor und hauen anständig auf das Fell der „Dicken Zing“. Die Handschrift von Patin Christiane Oxenfort ist unverkennbar. Der Gerresheimer Jong, Rogi, brachte gleich die beiden jungen Damen Lola Rahlwes und Josefine Lensing als „Tuschpaar“ mit. „Das Ardo Trio hat jetzt eine Pause, denn den Tusch übernehmen die beiden hier“, meint Rogi. Sein Vortrag war von Schärfe geprägt, denn das Motto „Düsseldorf – Scharf wie Mostert“ hat ihn animiert. Auch hier bekam der CC seinen Senf weg: „Am Geschmack des CC-Senfs müssen wir noch arbeiten, im Abgang sauer und kann dem ein oder anderen aufstoßen.“
Alles in allem eine gelungene Vorstellung. Der Nachwuchs des Düsseldorfer Karneval kann sich hören und auch sehen lassen. Die Entwicklung ist absolut positiv. Dass sie frecher geworden sind, liegt sicherlich daran, dass ihre Redenschreiber ihnen mehr zutrauen, zumal sie offensichtlich reifer und noch professioneller geworden sind.

Autor:

Peter Frank aus Düsseldorf

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