Wackerbarth: "heimat.nrw" - Das rote Sofa ist zuhause

Das rote Sofa im NRW-Forum. Auftakt zur Fotoausstellung Wackerbarth: "heimat.nrw"
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"Willkommen zuhause!" möchte man dem Fotografen Horst Wackerbarth und seinem roten Sofa zurufen. Beide sind wieder zuhause, in NRW. Das plüschige Möbelstück steht derzeit im NRW-Forum als Auftakt zu der groß angelegten Fotoschau "heimat.nrw".

Wer Wackerbarth sagt, denkt sofort an das rote Sofa. Mit dem Möbelstück reist der Fotograf seit mehr als 30 Jahren durch die Welt. Er positioniert es meist vor spektakulärer Kulisse. Ob im Regenwald Südamerikas, in der Eiswüste Alaskas, in Dörfern oder in den Metropolen der Welt, immer lässt er die dort lebenden Menschen auf der roten Couch Platz nehmen, um sie zu porträtieren. Wie ein roter Faden zieht sich die rote Couch durch sein fotografisches Werk. Bisher haben über 800 Menschen in 52 Ländern auf der roten Couch gesessen und seine 12 immer gleichen Fragen wie z.B. zum Leben, zum Tod, zu ihren Wünschen und zum Glück beantwortet. Sein Ziel, eine Galerie der Menschheit zu schaffen. "Die rote Couch ist ein gemeinsamer Nenner, roter Faden, Bühne, Thron und Kommunikationsplattform zugleich", sagt Wackerbarth zu seinen bisherigen Red-Couch-Projekten.

Unterwegs in NRW

Für das neueste Rote-Sofa-Projekt "heimat.nrw" blieb Wackerbarth zuhause, in Nordrhein-Westfalen. Grund und Anlass ist der 70. Geburtstag des Bundeslandes und der 30. Geburtstag der NRW-Stiftung. Ein Jahr lang reiste Wackerbarth im Auftrag der NRW-Stiftung durch alle Regionen Nordrhein-Westfalens, stellte das Sofa an unterschiedlichsten Orten auf. Hoch thront das Sofa auf den Externsteinen, es steht im Schweinestall und auf einem Kohl-Acker, vor Industriekulisse, in Feld- Wald und Flur, vor historischem Denkmal, unter oder auf Brücken, auf Schienen und unter Tage, vor herrschaftlichen Gütern, im Flüchtlingslager wie auch in den vereinsamten Dörfern des Braunkohletageabbaus. Die fünfte Jahreszeit, der Karneval, wird ebenso porträtiert wie verschiedene Religionen. Die Menschen, die Wackerbarth einlädt, auf dem Sofa zu sitzen, zu liegen, sich zu präsentieren sind genauso vielfältig wie die Orte, an denen das rote Sofa steht. Manchmal passen sie zum Ort des Motives, manchmal scheinen sie aus einer anderen Welt. Wackerbarth arbeitet gerne mit Brechungen und Gegensätzen. So entstanden über 300 Bilder inklusive Videoarbeiten. An Hör-und Sehstationen können die Geschichten zu den einzelnen "Sofa-Fotos" abgerufen werden.

Herausgekommen ist ein buntes Kaleidoskop der Region. So vielfältig ist NRW! Das Fazit für den weltweit gereisten Wackerbarth: "Die ganze Welt ist in NRW!"

Der andere Wackerbarth

Es gibt ihn, den anderen Wackerbarth. Den Foto- und Videokünstler ohne rote Couch. Im zweiten Raum des NRW-Forums geht es zurück zu den Wurzeln, zu frühen Arbeiten, vorwiegend in schwarzweiß, serielle Arbeiten, darunter Auftragsarbeiten für Modepräsentationen. In einem Séparée gewährt Wackerbarth den Besuchern einen sehr persönlichen, intimen Blick auf sich und seine Familie, darunter Fotos aus frühen Jahren, aus Studentenzeiten. Und doch, zu guter Letzt, beschließen einige ausgewählte Red-Couch-Projekt-Arbeiten auch diesen Ausstellungsbereich.

Eine interessante Fotoausstellung, die die Vielfältigkeit des Bundeslandes und seiner Bewohner mit Hilfe der roten Couch ungewöhnlich präsentiert. Schöne Idee: die Besucher dürfen auf dem roten, plüschigen Sofa Platz nehmen, von sich selbst ein Foto machen, dieses unter meine.heimat.nrw. hochladen und werden damit Teil des Kunstprojektes.

Die Ausstellung läuft bis zum 30.Oktober 2016
Infos unter www.nrw-forum.de

NRW-Forum Düsseldorf
Ehrenhof 2
40479 Düsseldorf

Hier ein Blick in die Ausstellung.
Die Fotos entstanden bei der Präsentation mit Horst Wackerbarth.

Autor:

Andrea Gruß-Wolters aus Duisburg

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