Barbarafeier

Der inzwischen 12. Ökumenische Gottesdienst zum Barbaratag fand am gestrigen 2. Advent bei den Hüttenwerken Krupp Mannesmann (leider nur in einer kalten und zugigen Halle) statt. "Mach hoch Tor 1" lautete das Motto.

Dr. Söke Dinkla, die Leiterin des Lehmbruck Museums, hielt die "Predigt". Die Skulptur "Der Gestürzte" von Wilhelm Lehmbruck war das Thema des leider nur oberflächlichen und sehr kurzen Vortrages.

Dinkla beschreibt die Skulptur unter künstlerischen Gesichtspunkten; Bilder davon sind auf mehreren Leinwänden zu sehen. Auch ein wenig Zeitgeschichte aus den Jahren des 1. Weltkrieges kommen hinzu. "Lehmbruck zeigt ein alternatives Menschenbild," führt Dinkla aus. "Lehmbruck zeigt das Scheitern, die Verletzlichkeit und das Leiden des Menschen. Mich persönlich beeindruckt die Kraft, mit der sich der Gestürzte gegen sein Schicksal wehrt. Das Motiv des Widerstandes ist zentral. `Der Gestürzte´ ist die wichtigste Anti-Kriegs-Skulptur. `Der Gestürzte´ ist ein Zeugnis der Kraft der Schöpfung."

Auf ein paar Gesichtspunkte geht die Referentin leider nicht ein.

Lehmbruck wird schon 1914 als Sanitäter in einem Berliner Lazarett verpflichtet. Wieviel Grauen des Krieges bekommt er dort mit? Wie verarbeitet er seine Erfahrungen dort? Ist der Gestürzte vielleicht eine direkte Reaktion auf seine Erfahrungen mit dem Krieg? Beschäftigt sich Lehmbruck mit christlichen Motiven wie dem Gebot "Du sollst nicht töten"? Ein deutlich mehr Tiefgang hätte dem Vortrag schon gut getan.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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