Duisburger Kultureinrichtungen begründen Notfallverbund zur gegenseitigen Hilfe im Katastrophenfall

Bei der Unterzeichnung der Vereinbarung im Mercatorzimmer des Rathauses | Foto: Presseamt
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Vertreterinnen und Vertreter Duisburger Kultureinrichtungen haben kurz vor Jahresende eine Vereinbarung zur gegenseitigen Unterstützung in Katastrophenfällen abgeschlossen.

Nach dem Jahrhunderthochwasser an Oder und Elbe 1997 bzw. 2002, dem Brand der Anna Amalia Bibliothek in Weimar am 2. September 2004 und nicht zuletzt nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln am 3. März 2009 ist in den Kultureinrichtungen das Bewusstsein um die Gefährdung des schriftlichen Kulturguts nicht nur in Kriegs-, sondern auch in Friedenszeiten gewachsen.

Im Ernstfall kommt es darauf an, dass beschädigtes Kulturgut rasch und richtig geborgen und gesichert wird. Eine solche Sicherung ist nur möglich, wenn Kultureinrichtungen sich gegenseitig helfen.

Seit einigen Jahren werden zu diesem Zweck in immer mehr Städten und Regionen Deutschlands sogenannte Notfallverbände gegründet. Sie schaffen in einer Abstimmung der beteiligten Institutionen und mit der Feuerwehr die Voraussetzungen dafür, dass im Schadensfall die fachlichen und logistischen Strukturen vorhanden sind, auf deren Grundlage eine Sicherung geschädigten Kulturguts effektiv erfolgen kann.

Erste Initiativen zur Gründung eines Duisburger Notfallverbundes wurden bereits Mitte 2014 nach dem Umzug des Landesarchivs NRW (Abteilung Rheinland) von Düsseldorf nach Duisburg zügig vorangetrieben.

Das Archivberatungs- und Fortbildungszentrum des Landschaftsverbandes Rheinland hat diese Arbeiten beratend und durch die initiale Bereitstellung von Notfallboxen praktisch unterstützt.

Mit der Unterzeichnung der Notfallvereinbarung wird die rechtliche Grundlage geschaffen, auf der die Kultureinrichtungen in den kommenden Monaten ihre Notfallkonzepte entwickeln und koordinieren können.

Thomas Krützberg, Beigeordneter für Familie, Bildung und Kultur:

„Das ist ein ganz besonderer Erfolg und ein wichtiger Schritt für den Schutz unserer wertvollen Archivbestände. Ich weiß, dass es bei vielen Einrichtungen intensiver Gespräche und auch juristischer Prüfungen bedurfte, um der Idee des Notfallverbundes eine solide Grundlage zu geben. Umso mehr freue ich mich, dass nun alle archivischen und wichtigen musealen Einrichtungen der Stadt am gemeinsamen Notfallverbund teilnehmen.“

Folgende Kultureinrichtungen sind Gründungsmitglieder des Duisburger Notfallverbundes:

- Archiv des Museums der Deutschen Binnenschifffahrt
- Kultur- und Stadthistorisches Museum
- Stadtarchiv
- Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland
- Archiv für Alternatives Schrifttum
- Grillo-Archiv und Grillo Museum
- Haniel Archiv, Haniel Kunstsammlung und Haniel Museum
- ThyssenKrupp Konzernarchiv
- Universitätsarchiv Duisburg-Essen

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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