“Blackbox” – neue Ausstellung im Lehmbruck Museum

"Blackbox" Ausstellung mit Arbeit von Dejan Saric
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„Was soll denn das bedeuten? Kann mir das mal jemand erklären?“ Manchmal ist der Zugang zur Kunst, besonders zur zeitgenössischen Kunst, gar nicht so einfach. Das Kunstwerk ist wie eine „Blackbox“, wie ein „Schwarzer Kasten“, dessen Inhalt sich einem nicht sofort erschließt. Da braucht man Hilfe und da kommt die Kunstvermittlung ins Spiel.

„Blackbox – Ein Spiel mit Wahrnehmung und Deutung“ ist eine Ausstellung der Kunstvermittlung.
Ganz unterschiedliche Kunstwerke haben die beiden Kunstvermittlerinnen Claudia Thümler und Sybille Kastner hier zusammen gestellt. Installationen, Skulpturen, Malerei, Lichtkunst, alle Exponate sind Angebote, die Wahrnehmung mit allen Sinnen zu probieren. Ein kleines, gut sortiertes „Trainingslager“ für Wahrnehmung und Interpretationen.

Kunst mit allen Sinnen erfahrbar machen

Den Klang einer Farbe, die Dynamik einer Bewegung kann man mit den Augen erfassen und verfolgen. Täuschung und Fantasie sind ebenfalls Themen der Ausstellung. Eine Holzkiste mit zwei Äxten und den Worten „Wir könnten, aber…“ von Ralf Thiesen lässt geradezu Gruseliges im Kopf entstehen, hingegen die Farbpalette mit dem Titel „Aquarellist“ von Heike Pallanca den Betrachter auffordert, sein eigenes Bild in Gedanken zu malen.
Aber nicht nur Sehen, auch Tasten, Fühlen, Hören, Schmecken und Riechen sind gefordert. Wie fühlt es sich an, eine leicht aussehende, weich geformte, weiße Plastik auf dem Schoß zu haben, die sich dann aber als kiloschwere Skulptur aus Marmor entpuppt? Diese Körpererfahrung bietet das Künstlerduo Venske & Spänle. Sie haben die Skulptur „Helothroph“ entwickelt, die einen „Wirt“ braucht.

"Der Schläfer" - eine ganz besondere Raumerfahrung

Eine ganz spezielle Raumerfahrung bietet die kapselförmige Plastik von Jörg Wagner, in die man sich hineinlegen kann. Sie trägt den Namen „Schläfer“. Wie ist es, in einer kleinen, schwarz ausgeschlagenen Kapsel zu liegen? Es ist stockdunkel, wenn sich die Flügeltür schließt, dann ist man auf seinen eigenen Atem fixiert. Ist das beängstigend oder beruhigend? Und wie entsteigt man der Kapsel wieder? Ist man erleichtert, eher schläfrig oder wach?

Jeder Besucher wird seine ganz individuellen Gedanken, Assoziationen und Gefühle gegenüber einem Kunstwerk haben. Was es in einem auslöst, hängt von subjektiven Erfahrungen und Gefühlen ab. Sich darüber auszutauschen und zu diskutieren ist erwünscht. Es wird spannend sein, andere Interpretationen als die eigene zu hören. Alle Aussagen, Statements oder Fragen werden im Laufe der Ausstellung gesammelt. Nur keine Scheu, Kunst darf entdeckt werden!

Eine besondere Erfahrung wird es am Eröffnungsabend geben: eine Performance im „Schokoladenbad“ von Sonja Alhäuser. Ein Tänzer wird dabei nackt in eine Metallwanne voll flüssiger Schokolade tauchen. Verführerisch? Dekadent? Diskussion erwünscht!

Eröffnung: 3. September 2015 um 19 Uhr, Eintritt frei
Dauer der Ausstellung bis zum 3. April 2016

Mehr Infos zur Ausstellunghier

Lehmbruck Museum
Friedrich-Wilhelm-Straße 40,
47051 Duisburg

lehmbruckmuseum.de

Autor:

Andrea Gruß-Wolters aus Duisburg

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