Neue Heimat Marxloh

20. Januar 2017
18:00 Uhr
Regionalzentrum Nord, 47169 Duisburg
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Die Nervösität steigt: Am kommenden Freitag, 20. Januar, hat das Projekt "homebase:Marxloh" Premiere im Regionalzentrum Nord. Daran beteiligt sind auch 28 Kinder, die zum Teil erst seit kurzem im Stadtteil Marxloh leben.

Organisator hinter dem Projekt ist das Duisburger Institut für Theaterpädagogik "Theatervolk". Seit November arbeitet ein engagiertes junges Team des Instituts aus Theaterpädagogen, Schauspielern und Stuntmen mit jungen Zuwanderern aus Bulgarien, Syrien und der Türkei, um sich mit dem Thema "Heimat" auseinanderzusetzen.
Genau das haben die 10 bis 14 Jahre alten Kinder und Jugendlichen mit Fluchterfahrung in Marxloh gefunden: eine neue Heimat. Gerade dieser Stadtteil gilt aber als hochgradig problembelastet, meint Logopädin und Theaterpädagogin Riccarda Tomberg: "Darum wollten wir etwas Positives dagegensetzen."
Das Regionalzentrum Nord stand als Spielort schon früh fest, da sich die Organisatoren dort bereits gut auskannten: "Das RIZ ist super, tolle Bühnen, große Räume", lobt Riccarda Tomberg. An Duisburger Schulen wurden dann Flyer verteilt, die Werbung für das Projekt machen sollten. 30 Kinder erschienen schließlich Anfang November zum Kennenlerntermin, 28 machten am Ende mit.
In vier verschiedenen Gruppen wurde drei Monate lang gearbeitet. Im Mittelpunkt standen Fragen wie: Was bedeutet es, aus der eigenen Heimat geflohen zu sein? Wie nehmen wir Marxloh wahr? Was lässt uns heimisch werden? Die mangelnde Beherrschung der Sprache war dabei kaum ein Problem. "Einige konnten schon Deutsch, aber vieles kann man auch nonverbal machen", sagt Theatermacherin Tomberg. Eines ist ihr aber aufgefallen: "Wir haben schnell gemerkt, dass viele gar nicht über ihre Heimat reden möchten."
Herausgekommen ist eine Mischung aus Theater, Musik und Tanz: "Eine Collage", nennt es Riccarda Tomberg, die noch nicht zuviel verraten möchte. Abschlussfrage: Wie finden die Neuankömmlinge denn nun ihre neue Heimat Marxloh? "Sie schätzen das Internationale", sagt Riccarda Tomberg. "Negativ finden sie die Gewalt und den Müll." Das dürften die Zuwanderer wohl mit den "Alteingesessenen" gemeinsam haben.

Autor:

Susanne Schmengler aus Duisburg

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