Otto Pankok in der Liebfrauenkirche

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"OTTO PANKOK: SINTI-PORTRÄTS & JOAKIM ESKILDSEN: ROMA-REISEN" heißt die Ausstellung, die anläßlich der diesjährigen Duisburger Akzente in der katholischen Liebfrauenkirche direkt neben dem Land- und Amtsgericht zu sehen ist.

"Otto Pankok (1893 – 1966) und Joakim Eskildsen (geb. 1971) haben wichtige Teile ihrer künstlerischen Arbeit den Sinti und den Roma gewidmet: Pankok, deutscher Maler, Graphiker und Bildhauer des expressiven Realismus, den Sinti seiner Zeit in Düsseldorf und Eskildsen, dänischer Lichtbildkünstler und Fotograf, den gegenwärtigen Rom-Völkern in Indien, Ungarn, Griechenland, Rumänien, Frankreich, Russland und Finnland.

Während die Sinti-Porträts Pankoks in schwarzweißen Kohlegemälden und –zeichnungen viel über Menschlichkeit und Anteilnahme auch in Zeiten grausamer Nazi-Terrorherrschaft erzählen, vermitteln die fotografischen Porträts und Milieustudien Eskildsens verständnis- und gefühlvoll die unterschiedlichen Lebenswelten dieser Minderheit in Europa.

Auch in Duisburg gehören die alteingesessenen deutschen Sinti und die eingewanderten Roma aus dem ehemaligen Jugoslawien und neuerdings aus Bulgarien und Rumänien sicherlich zu den interessantesten Bevölkerungsgruppen. Trotz vieler Unterschiede sind ihnen eine lange Geschichte, der Kern einer eigenen Sprache, kulturelle Kraft und vielfach leidvolle Erfahrungen gemeinsam. Mehr darüber zu wissen lohnt sich, um nicht dumpfem Anti-Ziganismus zu erliegen.

Der dritte Teil der Ausstellung, die Info-Tafeln „Typisch ‚Zigeuner‘ – Mythos und Wirklichkeit“ und das einstündige Programm „Wissens-Check und -Update ‚Sinti & Roma’“ mit Führung durch die gesamte Ausstellung bilden ein wirkungsvolles Mittel dagegen.

Die Ausstellung wird durch ein abwechslungsreiches Programm mit viel Musik und interessanten Gästen, am Samstag, 7. März, 17 Uhr eröffnet. Moderiert wird die Eröffnung durch eine/n Journalist/in von Funkhaus Europa, WDR.

Ein Projekt der Stiftung Brennender Dornbusch in Zusammenarbeit mit dem Pankok-Museum Hünxe, der Gallery Taik Persons Berlin, dem Verband Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Baden-Würtemberg e.V. und dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Duisburg," informiert das Begleitprogramm.

Die Info-Tafeln zu den Sinti und Roma mögen noch informativ sein. Der Otto-Pankok-Teil greift mir persönlich zu kurz. Er informiert überhaupt nicht über Pankok als Person und Künstler sowie sein Schaffenswerk. Ich persönlich empfinde dies als Mangel. Pankok stammt aus der Region. Die Auseinandersetzung mit Person und Werk (als Ganzes) wäre auch eine Auseinandersetzung mit dem Thema "Heimat" gewesen.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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