Nachfrage explodiert

Thomas Krachhel von Dressler Outdoor präsentiert Ansichtsexemplare. Am Montag war Pfefferspray, ebenso wie Schrill-Alarm und Elektroschocker, ausverkauft. | Foto: Frank Preuß
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Selbstverteidigungskurse boomen, die Nachfrage nach Pfefferspray und anderen frei verkäuflichen Verteidigungsmitteln steigt rasant, Sicherungssysteme für Fenster und Türen sind nach der Kölner Silvesternacht gefragt wie nie zuvor. Der Wochen- Anzeiger hat in Duisburg nachgefragt.

„Unfassbar, was seit Silvester hier abgeht“, Thomas Krachhel, Geschäftsführer von Dressler Outdoor, seit 15 Jahren im Geschäft, hat solch einen Run noch nicht erlebt. „Wir kommen nicht nach! Der Umsatz mit Pfefferspray hat sich in den letzten 14 Tagen verfünffacht. Die Großhändler sind zum Teil ausverkauft, wenn wir 1 000 Einheiten bestellen, sind wir froh, wenn wir 500 geliefert bekommen – ein Tropfen auf den heißen Stein. Am Montag musste ich wieder 15 Kunden wegschicken. Pfefferspray, Schrill-Alarm, Elektroschocker – alles war ausverkauft. Seit gut zwei Jahren verzeichnen wir einen konstanten Anstieg in diesem Segment, jetzt ist die Nachfrage explodiert!“

„In den ersten Januarwochen mehr Anträge für den Kleinen
Waffenschein als in ganz 2015“
Petra Dittmar-Matzken,
Geschäftsführerin  von
Waffen Dittmar und Brouns

Und die kommt aus allen Bevölkerungsschichten und Altersklassen, wie Krachhel hinzufügt. Auch Kunden aus anderen Städten fragen in Duisburg nach, wie auch Petra Dittmar-Matzken, Geschäftsführerin von Waffen Dittmar und Brouns, weiß: „In Köln kostet das Gasspray zum Teil fünf Mal so viel. Bei Gas- und Schreckschusspistolen ist der Run ähnlich groß. Wir verkaufen derzeit aus den Kartons. Platzpatronen sind noch lieferbar, Gaspatronen wohl bis Ende Februar nicht mehr.“

Auch die Anträge für den Kleinen Waffenschein haben sich nach ihren Informationen vervielfacht. „In den ersten beiden Januarwochen gab es mehr Anträge als im gesamten Jahr 2015. Pro Tag sind es derzeit zwischen 40 bis 60 Anträge.“

In Sachen Sicherungssysteme für Häuser und Wohnungen hat die Nachfrage ebenfalls neue Höhen erreicht. Mehmet Tunc, Marktleiter bei Hornbach in Neumühl, kann dies nur bestätigen: „Nach den vermehrten Medienberichten wollen die Kunden ihre Wohnungen, Häuser, Gartenlauben et cetera verstärkt sichern. In den letzten beiden Monaten hat sich unser Umsatz bei Türsicherungen um elf Prozent, bei Fenstersicherungen und Gittern gar um 66 Prozent gesteigert.“
Wer jetzt glaubt, die Geschäftsleute reiben sich ob dieser Entwicklung zufrieden die Hände, irrt.

Thomas Krachhel bringt es stellvertretend für seine Kollegen auf den Punkt: „Glauben sie mir, ich verkaufe weiß Gott am Tag lieber zwei Rucksäcke mehr als jetzt Pfefferspray oder ähnliches, das bringt mir den gleichen Umsatz und es macht wesentlich mehr Spaß, Kunden zu bedienen, die sich auf den Urlaub freuen, als Menschen zu beraten, die sich aus Furcht mit Selbstverteidigungsmitteln eindecken.“

Thomas Krachhel von Dressler Outdoor präsentiert Ansichtsexemplare. Am Montag war Pfefferspray, ebenso wie Schrill-Alarm und Elektroschocker, ausverkauft. | Foto: Frank Preuß
Petra Dittmar-Matzken, Geschäftsführerin von Waffen Dittmar und Brouns, kommt der Nachfrage kaum nach. Gas-Schreckschuss-Pistolen verkauft sie zurzeit aus dem Karton. | Foto: Frank Preuß
Autor:

Andreas F. Becker aus Duisburg

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