Urban Knitting - Guerilla-Knitting in Duisburg-Ruhrort

Leinpfad, Duisburg-Ruhrort
100Bilder

Entstanden sind die Aufnahmen in Ruhrort zwischen Amtsgerichtsstraße und Leinpfad/Hafenmund .

Die Aufnahmen habe ich seit ca. April 2012 gemacht und immer mal wieder ergänzt. Immer wieder finde ich an neuen Plätzen gestrickte "Kunstwerke" und möchte sie hier zeigen.

Eine irre Arbeit haben sich Damen aus Ruhrort gemacht, um den Stadtteil zu verschönern und auch sicherlich um auf Besonderheiten aufmerksam zu machen.

Zumindest vermute ich diese Motive und so empfinde ich die Werke.

Ich freue mich sehr, wenn ich wieder einen bestrickten Laternenpfahl entdecke, wenn ich gestrickte Pilze in einem Garten entdecke oder ein Regenablussrohr sehe, aus dem Blüten aus Wolle wachsen. Ich bewundere die Ideen und die Tatkraft der aktiven Damen.

So sei allen Aktiven hiermit ein herzliches Dankeschön gesagt.

Vielleicht können die Fotos ein kleiner Trost sein, ein Trost für so manches zerstörte Kunstwerk.
Ich ärgere mich ordentlich, wenn ich sehe, wie viele der mühevoll gefertigten Arbeiten schon nach sehr kurzer Zeit wieder zerstört wurden.

Aber die Strickarbeiten werden sicherlich nicht von den Lesern dieses Artikels entfernt. Die haben wahrscheinlich auch nur ein Kopfschütteln übrig über so viel Gedankenlosigkeit oder Unvernunft.

Links zum Thema:
- http://www.derwesten.de/staedte/hohenlimburg/guerilla-stricker-erobern-die-herrenstrasse-id7004936.html

- http://www.historylink.org/index.cfm?DisplayPage=output.cfm&File_Id=5722

- http://www.thirdspace.ca/journal/article/viewArticle/pentney/210

http://massiveknit.blogspot.com/2006/05/knitting-and-activism.html

http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=4975&Alias=wzo&cob=552703

http://fm4.orf.at/stories/1677882/

http://massiveknit.blogspot.com/2006/05/knitting-and-activism.html

http://www.craftivism.com/what.html

http://www.grrrlzines.net/interviews/hoopla.htm

http://www.trendhunter.com/trends/knitting-as-political-protest

http://maedchenmannschaft.net/tag/radical-crafting/

Auszug aus Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Guerilla_Knitting)

Auszug aus http://hausfraulein.wordpress.com/2011/05/04/urban-knitting/ vom 24.August 2012

Gender equality in Sweden – a perfect illusion???

Urban Knitting

Veröffentlicht am Mai 4, 2011 von hausfraulein

Geschichte

Politik und Handarbeit sind schon seit langem miteinander verknüpft, so wurden z.B. schon im 2. Weltkrieg amerikanische Frauen, Männer und Schüler dazu zum Stricken aufgefordert um die Truppen warm zu halten und die Kriegsmoral auf hohem Niveau.

1941 war im damals populären „Life“-Magazin die Titelseite dem Stricken gewidmet als Antwort auf die Frage, was man zum Kriegsgewinn beisteuern könne. Stricken wurde somit zu einem Beitrag, den jeder von zu Hause leisten konnte.

Erstmals trat die Idee, Strickwerk als Streetart zu begreifen, 2005 bewusst in Erscheinung, als die Gruppe KnittaPlease um die Gründerin Magda Sayeg begann, öffentliche Gegenstände in Gestricktes zu kleiden. Bei groß angelegten “Yarn Bombings”, also Strick-Attacken der global verzweigten Urban Knitting- oder auch Guerilla Knitting-Bewegung, formieren sich oftmals bis zu Hunderte TeilnehmerInnen und stricken sogar ganze Brücken ein, wie etwa in Cambridge 2010 (Projekt „Knitbridge“). Auch heute werden gestrickte Werke noch zu karitativen Zwecken eingesetzt (so wie in Kriegszeiten), z.B. spendete „Anarchist Knitting Mob“ hunderte selbstgestrickte Mützen für Frühchen an Krankenhäuser.

http://www.historylink.org/index.cfm?DisplayPage=output.cfm&File_Id=5722

Yarn Bombings als Kommunikationsmittel im öffentlichen Raum:
•Sichtbarmachen und Auseinandersetzung mit der Frage, wem der öffentlichen Raum gehört, welche Handlungen darin möglich sind und wie er genutzt wird bzw. werden darf, wer bekommt Raum bzw. wem wird ein Denkmal gesetzt??
•Rückeroberung des öffentlichen Raums, der im neoliberalen Strukturwandel abhanden gekommen zu sein scheint. Raum ist ein knappes Gut geworden, das von vielerlei Interessen geprägt und vereinnahmt wird.
•Aufmerksamkeit erregen für mehr Wärme in der Welt => Wiederbelebung des öffentlichen Raums durch individuelle Gestaltung
•Stricken, wenn es zur Kommunikation im öffentlichen Raum eingesetzt wird, hat ein sehr überraschendes, irritierendes und aufweckendes Potential => teilweise ins Lächerliche ziehen und Kritik am öffentlichen Raum üben

Guerilla-Stricken ist das freundlichere Graffiti:
•Objekte des urbanen Raums werden verändert und können ebenso wie Graffiti fast überall angebracht werden
•mit Wollgraffiti werden harte, kalte Sachen überzogen (Türklinken, Straßenschilder, Gartenzäune, Laternenpfosten, etc.)
•Zeugen von der Anwesenheit eines Urhebers, aber am Gegensatz zum Graffiti wird bei dieser Form des Sich-Einschreibens in den öffentlichen Raum weder etwas beschädigt, noch auf den Autor oder die Autorin verwiesen.

Stricken in Aktion wird zum Statement. Urbane StrickistInnen vernetzen sich weltweit, Strickbilder werden ins Internet gestellt, Treffen werden organisiert. Dadurch entstehen sogenannte „digitale Outdoorkulturen“.

Stricken als Teil der Kulturgeschichte und eine Form des Radical Crafting:

Traditionelle Handarbeit und ihre Applikation für die Gegenwart steht im Mittelpunkt, genauer:

Zentrales Anliegen ist die Hinterfragung von traditionell weiblich konnotierte Arbeit:

=> da sie früher hauptsächlich in den eigenen vier Wänden stattfand und vornehmlich dekorativen Zwecken, diente, während die männliche Produktivität öffentlichen Raum gestaltete, der bis heute existiert. Die Transformation des textilen Handwerks in den öffentlichen Raum markiert eine Verschmelzung beider Bereiche und wird dadurch zum politischen Statement.

Möglichkeit des Protests gegen industriell produzierte Massenware

Stricken als Entlastungsphänomen in der heutigen Stressgesellschaft:
•Produktive, regenerative Kraft des Strickens => Entlastungsverhalten im stressigen Alltag
•Umsetzung des „Chillphänomens“ => harte Gegenstände zuhäkeln
•Wirkt meditativ
•Gibt Kraft und Zuversicht selbst etwas herzustellen, Ideen entwickeln und umsetzen, Kreativität, Einfallskraft werden gefördert

http://gesundesleben.at/lebensraum/freizeit/woll-lust-und-nadelfieber-ansteckung-erwuenscht

Stricken als Ausdruck von Feminismus:
•Radical crafting verbindet das Do-it-yourself-Prinzip mit Kunst und Politik => Frauen bauen dadurch „Communities“ auf
•Die Herabwürdigung von Stricken selbst geht Hand in Hand mit der Herabwürdigung von traditionell wieblichen Aktivitäten
•Wie beim Riot Grrrl movement ging es um Kreativität, künstlerische Fertigkeiten und Anwendung, der Schaffung von Persönlichem, Einzelanfertigungen, etc.
•Aus dieser Idee entsteht auch der „Craftivism“, eine Verbindung von Craft und Activism, welcher nach einer besseren Art zu leben mittels künstlerischem Schaffen strebt. Alles was durch die eigenen Hände geschieht, hat mehr Bedeutung und führt auf eine eigene Entscheidung zurück. Selbst etwas darzustellen hat emanzipatorisches Potential

Weiterführende Links:

Super Artikel zu Feminismus und Stricken: http://www.thirdspace.ca/journal/article/viewArticle/pentney/210

http://massiveknit.blogspot.com/2006/05/knitting-and-activism.html

http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=4975&Alias=wzo&cob=552703

http://fm4.orf.at/stories/1677882/

http://massiveknit.blogspot.com/2006/05/knitting-and-activism.html

http://www.craftivism.com/what.html

http://www.grrrlzines.net/interviews/hoopla.htm

http://www.trendhunter.com/trends/knitting-as-political-protest

http://maedchenmannschaft.net/tag/radical-crafting/

Auszug aus Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Guerilla_Knitting)
In Frankfurt am Main traten die ersten Guerilla-Strickarbeiten im Jahre 2010 in Erscheinung,[3] in Bochum im Jahre 2011. Im Klausenerplatz-Kiez in Berlin-Charlottenburg fand man im Sommer 2010 die ersten Knittings. In München verteilen seit Anfang 2011 zwei Münchner Studentinnen Guerilla-Strickarbeiten in der Stadt und sehen dies als "sehr weibliche Form der Streetart".[4]

Die Knittings werden auch zunehmend als eine Form der politischen Äußerung, bzw. des politischen Protestes eingesetzt, so tauchten in Stuttgart seit Sommer 2010 am Bauzaun des Hauptbahnhofs seit dem Abriss des Nordflügels (Projekt Stuttgart 21) Knittings von Projektgegnerinnen auf.[5]

Seit 2010 verteilt "B-Arbeiten" kostenlos handgefertigte 'Werte'-Banner in alle Welt. Unter dem Motto "Mehrwert entsteht, wenn ein Gedanke weitergedacht wird", möchte das partizipatorische Konzept auf 'Werte' aufmerksam machen, die alle Menschen verbindet... egal welcher Herkunft, welcher Hautfarbe, welchen Status... Gesammelt und geteilt werden sollen nicht nur die Fotos und Geschichten, sondern auch der Respekt, der nicht nur den Blick nach vorne erfordert, sondern auch den 'Rückspiegel', die allgemeine Wertschätzung. Bisher gibt es schon über 210 weltweit verteilte B-Arbeiten.

Am 19. März 2011 wurde in Wien im Rahmen einer Demonstration zum Frauentag[6] die Ringstraße mit zahlreichen Guerilla Knittings versehen. Trotz einer Genehmigung und finanzieller Unterstützung der Stadt wurden die Kunstwerke direkt nach der Demo von der Straßenreinigung entfernt und zerstört.[7][8]

Im Mai 2011 gründete eine Textilstudentin unter dem Künstlernamen "Strick" die Mitmach-Strickguerillagruppe Fluffy on tour. Erste Installationen dieser Gruppe wurden in Düsseldorf angebracht, breiten sich mittlerweile jedoch über die ganze Welt aus. Die Ambitionen dieser Mitmach-Strickguerillagruppe lassen sich in "Stricken gegen Atomkraft" und "Stricken als Intervention" unterteilen. Nach dem Unglück in Nuklearkatastrophe von Fukushima im Frühjahr 2011 fand man auch in Berlin-Charlottenburg Anti-Atom-Knittings.

Anfang 2012 hat sich in Dortmund die Mitmach-Strickguerillagruppe Linke Maschen gegründet. Die Strick-Grafittis sollen ein Zeichen gegen Rechts setzen und stehen für mehr Solidarität und Toleranz.

Ende Auszug "Wikipedia"

Autor:

Rosemarie Abel aus Duisburg

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