„Null Unfälle“ ist das erklärte Ziel - Im Bildungszentrum von ThyssenKrupp Steel Europe wird die Sicherheit „erlernt“

In fünf riesigen Hallen, die selten so „leer“ sind wie bei unserer Besichtigung nach Feierabend, gibt es Maschinen und Modelle, die der alltäglichen Praxis entsprechen.
Fotos: Reiner Terhorst
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„Das Gelände von ThyssenKrupp Steel Europe ist fünfmal so groß wie Monaco. Da können Sie sich vorstellen, was hier täglich abgeht.“ Und da wird Sicherheit auch entsprechend groß geschrieben. Das machte Herbert Neumann deutlich, seit zehn Jahren im Unternehmen Experte für die Arbeitssicherheit.

Bei der Sicherheit, aber auch in Sachen Aus- und Weiterbildung geht es beim Duisburger Stahlgiganten auf höchstem Niveau zu. Dass beides eine untrennbare Einheit sind, wurde bei einer Besichtigung des Bildungszentrum an der Franz-Lenze-Straße eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

„Unser Ausbildungszentrum hat einen so guten Ruf, dass auch andere Firmen und Betriebe die Möglichkeiten gerne und oft nutzen“, berichtet Volker Grigo, Gesamtleiter Ausbildung bei ThyssenKrupp Steel Euro nicht ohne Stolz. Dr. Sabine Maaßen, seit Anfang Februar als Nachfolgerin von Thomas Schlenz neue Arbeitsdirektorin und verantwortlich für Personal und Soziales, betonte im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger, wie wichtig ihr die berufliche Qualifikation von jungen Menschen ist.

Fünf riesige Ausbildungshallen bestens belegt 

In Spitzenzeiten befinden sich im 14.000 Quadratmeter großen Bildungszentrum fast 5.000, vorwiegend junge Menschen, zur gleichen Zeit dort. In fünf riesigen Hallen wird in unterschiedlichen Berufszweigen ausgebildet. Arbeiten für das Projekt „Jugend forscht“ werden auf den Weg gebracht und externe Fachtagungen und Seminare finden hier ein „lehrreiches Zuhause“.

Und dabei steht die Arbeitssicherheit nicht selten im Mittelpunkt. Herbert Neumann: „Wir haben hier im Bereich Bruckhausen-Marxloh einen Sicherheits-Parcours, der nicht nur neu ist, sondern ein weiterer Baustein auf dem Weg zu einer umfassenden Sicherheitskultur und der Erreichung unseres Ziel ist.“ Und das Ziel lautet schlicht und ergreifend: „Null Unfälle.“

An 30 Stationen Arbeitssicherheit "spielerisch" lernen

Es gibt 30 thematisch zusammengefasste Einzelstationen, an denen man die Tücken und Gefahren bei bestimmten Arbeitsabläufen fast spielerisch erkennen und deren Vermeidung erlernen kann. Der Berichterstatter hat das Arbeiten im Dunkeln gelernt, das richtige Benutzen von Leitern oder das Abfangen von pendelnden Lasten sowie das sichere Gehen auf verschiedenen Untergründen.

Das Arbeiten unter Alkoholeinfluss wurde symbolisiert, ebenso das Arbeiten ohne Daumen oder die Folgen von Augen- oder Handverletzungen. „Diese Art von Sicherheitsschulungen gibt es wohl nirgendwo so anschaulich und komplex wie hier in Duisburg“, erläutert Neumann den zahlreichen Teilnehmern des „Schnupperkurses“ im Vorfeld des traditionellen Jahresempfangs von Hamborns Bezirksbürgermeister Uwe Heider im Bildungszentrum. Nicht nur Heider, auch sein Walsumer Amtskollege Georg Salomon, waren angetan, wie viele Möglichkeiten des Lernens und Weiterbildens dort geboten werden.

Transparenz, Offenheit und gute Nachbarschaft

Solche „Sicherheitskurse“ können auch von externen Gruppen und Betrieben gebucht werden, denn Transparenz, Offenheit und vielfältige Nutzung stehen bei uns obenan“, so die Arbeitsdirektorin. Sie legt auch großen Wert auf die gute Nachbarschaft zu den Bürgern und Bewohnern unserer Stadt. In Dinslaken aufgewachsen, hat das „Kind des Ruhrgebiets“ auch den „Stallgeruch“, mit den Mitarbeitern und den Menschen vor Ort sofort ins Gespräch zu kommen.

„Die ersten Wochen hier im Hause waren schon sehr spannend und interessant. Es bleibt aber für mich viel zu lernen, über die Menschen und das Unternehmen“, sagt sie in unserem Gespräch und weist zugleich auf künftige Herausforderungen hin: „Hinter unserer Stahlsparte verbirgt sich eine lange Historie, die beweist, dass wir uns stets wandelnden Gegebenheiten angepasst haben, um bis heute ein international erfolgreiches Unternehmen zu sein.“

Neue Arbeitsdirektorin ist ein Kind des Ruhrgebiets

Sie geht offen auf Unsicherheiten ein, wie etwa die US-Strafzölle oder anhaltende schwierige Markt- und Wettbewerbsbedingungen, ist aber überzeugt, dass der Stahlstandort Duisburg letztendlich Zukunftsfest aufgestellt ist. Sabine Maaßen: „Als einer der größten Arbeitgeber der Region übernehmen wir auch vielfältige Art und Weise gesellschaftliche Verantwortung.“ Das wird sich auch künftig durch Unterstützung zahlreicher lokaler Aktivitäten fortsetzen.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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