Klasse 4b mit Agentin Schlaumeise dem Geld auf der Spur

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Unterricht der ungewöhnlichen Art: In der Hauptzentrale der Volksbank Rhein-Ruhr ist die Klasse 4b der Gemeinschaftsgrundschule Eschenstraße mit Klassenlehrerin Ulrike Anna Pätzold und Begleitpersonen zu Gast, um sich auf Vermittlung von Agentin Schlaumeise in Sachen Geld und Bank eben das zu machen: schlau!

Dabei sind die Viertklässler schon gut im Thema, wie Isabella Krause, Marketing-spezialistin der Volksbank Rhein-Ruhr, und Privatkundenberater Kevin Wolak feststellen. Fast alle Kinder waren schon einmal in einer Bank, wissen, was das ist: Da kann man das Geld, was man hat, vom Konto abholen. Da kann man Geld aus Automaten ziehen. Oder das Geld einzahlen, das man zum Geburtstag geschenkt bekommt.

Und was ist ein Kredit? Erste Antwort: eine Karte. Durchaus richtig, sind doch jede Menge Kreditkarten im Umlauf. Kredit heißt aber mehr: Die Bank verleiht das Geld, das Kunden ihr zur Aufbewahrung geben, an andere Leute, damit die sich beispielsweise davon ein Haus kaufen können.

Geld ist also ganz schön wichtig. Umso wichtiger erkennen zu können, welches Geld echt ist und welches falsch. Denn – das weiß die Klasse auch schon – wenn man mit falschem Geld bezahlt, „kann man eine Anzeige kriegen“.

Wieviele Geldscheine gibt es?

Wieviele verschiedene Geldscheine gibt es denn? Sieben: 5-Euro-, 10-Euro-, 20-Euro-, 50-Euro-, 100-Euro-, 200-Euro- und 500-Euro-Scheine. Welcher Schein hat welche Farbe? Auch kinderleicht: der 10er ist rot, der 20er ist blau, der 100er ist grün. Lila, die Farbe des 500er, sieht man aber schon seltener.
Nun bekommen die Kinder Scheine an die Hand. „Leider könnt ihr damit nicht bezahlen.“ Denn die Scheine sind zu groß, um echt zu sein. Dafür können die Kinder alles gut darauf erkennen. Wie Anas: „Das ist doch der alte 5-Euro-Schein.“ Stimmt.

Was ist auf den Scheinen zu erkennen?

Was ist auf den Scheinen zu erkennen? „Eine Unterschrift“, weiß Melis. Außerdem Tore und Muster. „Da steht drauf, wann der Schein gemacht worden ist“, weiß Laura. „Unter Europa steht Eypo“, sagt Robin. Alles richtig. Und da sind Brücken zu sehen. Der 5-Euro-Schein zeigt die älteste Brückenkonstruktion aus der Antike, der 500-Euro-Schein das neueste Brückenwerk.

Wie falsche von echten Scheinen unterscheiden?

Wie aber nun echte von falschen Scheinen unterscheiden? Da wird‘s kniffelig. Sieben Sicherheitsmerkmale sind eingearbeitet: zum Beispiel das ertastbare Relief. Gegen das Licht sehen kann man das Wasserzeichen, den Sicherheitsfaden und die unvollständige Zahl. Außerdem ein Hologramm, Glanzstreifen, Zahlen mit Farbwechsel. Puh. Das muss man sich erst einmal alles merken!

Jetzt geben Isabella Krause und Kevin Wolak den Kindern die Gelegenheit, echtes Geld zu testen. Münzgeld, gerollt. Um die Münzrollen nicht aufreißen zu müssen, werden diese gewogen. Erst einmal von Almira, Robin, Anas und Erva, dann von allen anderen Kindern. Schnell ist die Waage erklärt, schnell stellen die Grundschüler fest: bei der 50-Cent-Rolle stimmt etwas nicht. Ist die Waage kaputt? Nein, die Kinder haben alles richtig gemacht. Weil die Geldrolle genau so schwer sein muss wie das Gegengewicht, gibt es nur eine Erklärung: es fehlt ein 50-Cent-Stück in der Rolle. 40 müssten drin sein, es sind aber nur 39.

So weit, so viel schon gelernt. Deswegen nun eine ausgiebige Frühstückspause, um neue Energie zu tanken. Denn danach bitten die beiden Finanzfachleute der Volksbank zum Sparspiel.

Naschen oder sparen?

„Wer von Euch spart denn und worauf?“ Das möchte Isabella Krause vorab von der 4 b wissen. Die Antworten kommen schnell: Die eine möchte reiten lernen, die nächste sich Monster High Puppen kaufen, die dritte ein Mäppchen für die Schule, die vierte der Mama Geld für den Urlaub geben. Bei den Jungs ist ein Auto Ziel der Sparträume oder teure Nike Schuhe.
Wünsche gibt‘s also viele. Gelegenheit, Geld auszugeben allerdings auch. Wer kann, möchte da standhaft bleiben, wer nicht?
Für jedes Kind gibt es ein (fiktives) Sparbuch, für jedes Kind zwei Euro (Spiel-)Geld. Und nun kann es entscheiden: Kauf ich mir am Kiosk Naschwerk oder zahl ich das Geld lieber aufs Sparbuch ein?

Und siehe da: Im ersten Durchgang hat „Kioskbetreiberin“ Isabella Krause rein gar nichts zu tun. Zwar können die Kinder an ihrem Stand kleine (echte!) Chips-tüten für einen Euro oder Kau-Riegel für 50 Cent von ihrem Spielgeld erwerben und (später) essen, aber niemand „schlägt“ zu. Alle Kinder lassen ihre Euro lieber bei Kevin Wolak hinterm „Bankschalter“ auf dem Sparbuch gutschreiben, erhalten dafür Sparpunkte.

Zweiter Durchgang, wieder gibt es zwei Euro Spielgeld für jeden. Immer noch alle so vernünftig? Man könnte das Geld ja auch teils so, teils so verwenden. Und genauso machen das jetzt auch Erva und Sami. Für einen Euro wird am Kiosk eingekauft, ein Euro wandert aufs Sparbuch. Doch auch beim dritten Durchgang sind‘s nur die beiden, die sich so entscheiden.
Vielleicht hätten die beiden Banker nicht vorher eine kleine Überraschung für alle fleißigen Sparer versprechen sollen ... Ganz schön clever, die Kinder!

Blick in den Tresoraum

Dann steht der große Rundgang durch die Hauptzentrale der Volksbank Rhein-Ruhr an. Was macht der nette Kundenberater Klaus Meller da am Schalter? Wie arbeitet ein Geldautomat, wie ein Kontoauszugdrucker? Richtig spannend wird es hinter den Kulissen. Im Untergeschoss: der große Tresorraum mit der dicken, dicken Stahltür und den vielen Sicherheitsvorkehrungen. Da staunen die Jungen und Mädchen. Und der Fotograf darf hier keine Bilder machen. Beeindruckend auch die fürs Publikum unzugängliche „Rückseite“ der Geldautomaten. Wo kommt da das Geld rein, wie lange kann so ein Automat Geld „spucken“? Und kann der auch Falschgeld erkennen? Kann der!

Drei Stunden dauert der spielerisch-vergnügliche Unterrichtsvormittag in der Volksbank. Zum Abschluss nochmals großer Spaß und Jubel. Jedes Kind darf sich jetzt nicht nur selbst Agent/Agentin Schlaumeise nennen, erhält eine entsprechende Urkunde und kleine Präsente von unserer schlauen Meise. Auch Isabella Krause und Kevin Wolak halten für jeden Schüler eine Geschenktüte bereit: mit Hausaufgabenheft und Reflektormaus für den Tornister, mit Brustbeutel, Stift und Ausmalposter. „Tschüüüüss“, schreien die Kinder. Und eins ruft: „Wir werden Euch vermissen!“ Wie schön.

Text: Sabine Justen, Fotos: Hannes Kirchner

Autor:

Hannes Kirchner aus Duisburg

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