Levent Tuncat auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016

Beeindruckende Leistung von Levent Tuncat | Foto: TKSE
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Der Mitarbeiter von ThyssenKrupp Steel Europe gewinnt Bronze-Medaille bei den 1. European Games in Aserbaidschan

Sein Ziel sind die Olympischen Spiele im nächsten Jahr in Rio de Janeiro. Dafür geht Levent Tuncat keinem Kampf aus dem Weg. Seine Leidenschaft gehört einer der härtesten Sportarten im Olympia-Programm, dem Taekwondo. Um die Qualifikation für das anstehende Weltereignis in Brasilien zu schaffen, konzentriert sich der 26-Jährige noch stärker auf sein Training.

Möglich wurde das durch die Absicherung eines Festvertrags durch seinen Arbeitgeber ThyssenKrupp Steel Europe sowie eine einjährige Freistellung - für Tuncat „ein Schritt in die richtige Richtung“.

Der Angestellte in der Einkaufs-Abteilung, der auch seine Ausbildung beim Duisburger Stahlhersteller gemacht hat, tauschte seinen Schreibtisch in der „Alten Hauptverwaltung“ mit den Sportmatten bei seinem Heimatverein „Leopard Lengerich“ oder internationalen Turnieren und Vorbereitungscamps.

Dass der Vater zweier Kinder sportlich auf dem richtigen Weg ist und das intensive Training Wirkung zeigt, bewies er jetzt in Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan. Bei den erstmals ausgetragenen European Games, den Olympischen Spielen Europas, errang Tuncat in der Klasse bis 58 Kilogramm die Bronze-Medaille.

„Der erste deutsche Taekwondo-Kämpfer, der bei den Europa-Spielen die erste Medaille gewonnen hat – das ist schon Sport-Geschichte“, zeigte sich der gebürtige Duisburger nach dem Wettkampf überglücklich.

Für Tuncat ist der koreanische Kampfsport mehr als ein Freizeit-Hobby.

„Es ist unbeschreiblich, Taekwondo zu machen. Das muss man einfach lieben“, betont der junge Mann, der anfangs Fußball beim MSV Duisburg gespielt hat, bevor sein Vater ihn zum Taekwondo brachte.

Deshalb hat er auch die Dreifach-Belastung aus Vollzeitjob, Sport und Familie auf sich genommen. Dass er diesen zeitintensiven Spagat bislang ganz gut hinbekommen hat, zeigen zum einen seine sportlichen Erfolge u. a. als dreifacher Europameister, 14facher Deutscher Meister und Olympia-Teilnehmer 2008. Bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Monat in Russland belegte er Platz fünf.

Zum anderen hat der Taekwondoka daneben ab 2010 seine Ausbildung zum Industriekaufmann bei ThyssenKrupp Steel Europe absolviert und gleichzeitig seinen Arbeitgeber und seine Kollegen von seinen Fähigkeiten, seinem Einsatz und seiner sympathischen Art überzeugt.

Deshalb sagt auch Marcus Ott, der mit dem Sportler im selben Büro saß: „Wir sind natürlich auch ein stückweit stolz darauf, dass er uns überall so gut vertritt.“

Dass die breite Unterstützung bei ThyssenKrupp Steel Europe keine Selbstverständlichkeit ist, weiß auch Tuncat: „Das ist unheimlich wichtig für mich. Das Vertrauen, das ich vom Unternehmen und meinen Kollegen erhalte, hilft mir, meine Leistung zu bringen.“

Und das schließt die vorübergehende Freistellung für das immense Trainingsprogramm im Hinblick auf Rio 2016 verbunden mit der Sicherheit, anschließend wieder einen festen Job im Einkauf bei ThyssenKrupp Steel Europe zu haben, mit ein.

Viel Zuspruch bekommt Tuncat auch von Trainern, anderen Taekwondoka, Freunden und der Familie. Für Ehefrau Nildem, die er beim Sport kennengelernt hat, und den einjährigen Sohn bleibt angesichts der vielen Camps und Turniere wenig Zeit. Vom Sport versucht Tuncat aber in den eigenen vier Wänden abzuschalten:

„Meine ganzen Urkunden, Medaillen und Pokale befinden sich bei meinen Eltern. Wenn ich nach Hause komme, steht nur meine Familie im Mittelpunkt.“

Bis nach Rio ist noch ein weiter und vor allem harter Weg für den 26-Jährigen, den er mit Zuversicht angeht:

„Alle glauben an mich. Deshalb werde ich es auch schaffen.“

Sportlich hat er dafür zumindest schon einmal die richtigen Voraussetzungen geschaffen. Um sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, muss er in der zweiten Jahreshälfte einen vorderen Platz unter den internationalen Taekwondo-Champions belegen.

Auch wenn er selbst das Finale angepeilt hatte und etwas enttäuscht über die verpasste Chance war, bringt der dritte Platz bei den Europaspielen Tuncat wichtige Punkte für die Weltrangliste, auf der das Ausnahmetalent aktuell auf Rang vier liegt

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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