Die Arowanas sind zurück - Amazonas-Landschaftsaquarium wieder komplett

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Im großen Landschaftsbecken in der Aquarien-Tropenhalle Rio Negro des Zoo Duisburg sind drei neue Bewohner eingezogen: Arowanas (Osteoglossum bicirrhosum)

Die auch Gabelbärte genannten, über ein Meter langen Süßwasserfische gehören in Schauaquarien zusammen mit Schwarzen Pakus, Rotflossen-Antennenwelsen und Tigerspatelwelsen zum klassischen Besatz von Amazonas-Landschaftsbecken.
Vor etlichen Jahren wurden bereits Arowanas in dem kleinen Amazonasbecken im Aquarium gehalten. Wohl aufgrund der beengten Verhältnisse zusammen mit den drei anderen großen Arten wurde die Haltung jedoch aufgegeben. Nun sind die Arowanas im weitaus größeren Landschaftsbecken des Rio Negros wieder zu bestaunen.

Jäger an der Wasseroberfläche

Ein besonders auffälliges Merkmal der Arowanas ist das steil nach oben stehende ("oberständige") Maul, eine Anpassung an die Ernährungsweise der weißen Raubfische. Der Fisch schwimmt von unten an seine Beute heran und schnappt zu. Es kommt sogar vor, dass die Tiere aus dem Wasser springen, um nach Insekten oder gar Vögeln zu schnappen.
Aus diese Grund ist der Bereich oberhalb der Beckenscheibe mit einem Netz gesichert. Die Fische sollen nicht aus Versehen aus dem Becken herausspringen. Um die in der Halle freifliegenden Vögel daran zu gewöhnen, ist das Netz zur Zeit mit rotweißem Flatterband markiert.

Die Lebensweise an der Körperform ablesen

Die Maulform und der langen Körper weisen bei den Arowanas auf den Unterschied in der Lebensweise im Vergleich mit ihren Mitbewohnern hin. Während die mit den Piranhas verwandten, vornehmlich früchtefressenden(!) Schwarzen Pacus ein regelrechtes Nussknackergebiss aufweisen und mit ihrer runden, scheibenartigen Körperform im mittleren Wasserbreich stehend warten, dass ihnen die Nahrung vor die Nase fällt, suchen die flachenköpfigen Welse mit breiten, horizontalen Mäulern und Tastbarteln bodennah und versteckt zwischen Ästen und Wurzeln nach Nahrung.

(Schade, dass es keine Infotafel gibt, die auf den interessanten Zusammenhang zwischen Anatomie und Ernährungsweise hinweist.)

Piranhas halten den Urwaldfluss sauber

Bereits seit Frühjahr 2013 bevölkert außerdem ein Schwarm junger Natterers Sägesalmler, auch bekannt als Rote Piranhas, das kleinere Becken unterhalb des Tamandua-Geheges gegenüber dem großen Flussdelphinbecken. Zur Zeit noch nicht einmal halb so groß wie ihre erwachsenen Artgenossen im Aquarium und noch deutlich heller gefärbt, sind die kleinen noch wesentlich agiler und können beim Fangespielen und Streiten um das Futter beobachtet werden.

Die zu unrecht als aggressiv geltenden Sägesalmler sind die Gesundheitspolizei der Urwaldflüsse. Als eher träge Raubfische fallen sie nicht, wie oft kolportiert, alles an, was in ihre Nähe kommt, sondern greifen im Schwarm vornehmlich kranke oder verletzte Fische, gelegentlich auch größere Säugetiere wie Tapire oder Pekaris an, ernähren sich aber ebenso von Aas, und beugen damit der Verbreitung von Krankheiten vor.

(Auch zu dieser wissenswerten Tatsache fehlt leider eine Infotafel.)

Autor:

Daniela Breuer aus Duisburg

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