Arbeitslosigkeit Dezember 2014

Im Dezember 2014 waren 30.669 Arbeitslose bei uns in Duisburg registiert. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote. Im Versicherungsbereich = SGB III lag die Arbeitslosenquote unverändert bei 2,2 %, was 5.460 Personen entspricht. In der Grundsicherung = SGB II lag die Arbeitslosenquote ebenfalls unverändert bei 10,2 %, was 25.209 Personen entspricht.

Die vollständigen Daten sind in der Pressemitteilung Nr. 1 / 2015 der Agentur für Arbeit nachzulesen; sie ist dort in dem Pressebereich nachzulesen.

"Das Jahr 2014 war ein sehr schwieriges Jahr," blickt Ulrich Käser, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Duisburg, auf das zurückliegende Kalenderjahr zurück.

Bedingt durch Betriebsschließungen und Betriebsverlagerungen vor allem in der Stahlindustrie kam es dort zu Nachfragerückgängen insbesondere bei Subunternehmen. Call-Center und der Logistikbereich führten nach seinen Worten demgegenüber Personaleinstellungen durch. "Im März 2014 gab es rund 163.000 sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte. Neuere Zahlen liegen uns aus statistischen Gründen noch nicht vor.

Rund 900 Arbeitslose aus Südosteuropa sind hauptsächlich im Jobcenter registriert. Auch wenn sich deren Zahl 2014 von 450 auf 900 verdoppelte (= + 100 %), fällt diese Zahl doch deutlich geringer aus als im Kommunalwahlkampf populistisch herausgearbeitet. "Diese Arbeitslosen bedeuten allerdings auch einen hohen Bearbeitungsaufwand, beispielsweise durch Übersetzungen," gibt Käser zu bedenken. "Aus meiner Sicht hat sich die zentrale Anlaufstelle für Rumänen und Bulgaren in der Alten Feuerwache bewährt." Für 2015 stehen diese Menschen allerdings nicht mehr im Fokus.

"Die rückläufige Entwicklung der Ausbildungsstellen erfüllt mich da schon eher mit Sorge. Bei den Firmen wird der Wettbewerb um junge Menschen zunehmen. Wer als Jugendlicher eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, findet in der Regel auch eine Arbeitsstelle."

Und wie sieht der überschaubare Blick ins gerade begonnene Jahr 2015 aus? "Auch 2015 wird ein vergleichbar schwieriges Jahr," betont Käser. "Duisburg hängt bei der Stahlwirtschaft von der Weltwirtschaft ab. Den Auguren zufolge gibt es hier aber Anlaß zur Hoffnung."

Die Deckung des Fachkräftebedarfs wird 2015 im Fokus der Arbeitsverwaltung stehen. Die Qualifizierung und Weiterbildung von Erwachsenen mit dem Ziel eines beruflichen Abschlusses (mögliche Bereiche sind die Pflege und Logistik) sowie die Förderung junger Arbeitsloser (Zielvorgabe: schulischer und beruflicher Abschluß sowie Anschlußbeschäftigung nach dem Bildungsbereich) nennt Käser als Ziele für das laufende Jahr.

Hinzu kommt die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit. "Langzeitarbeitslosigkeit ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, nicht nur eines von Jobcenter und Arbeitsagentur," schwadroniert Käser und ergänzt: "Hier trägt auch die Stadtgesellschaft Verantwortung. Wir müssen sehen, wie sich der Mindestlohn entwickeln wird. Da wird noch viel dogmatisch diskutiert."

Die gute Nachricht zum Schluß: Der 2. Arbeitsmarkt kann im selben Umfang gefördert werden wie im abgelaufenen Jahr. Es steht also beispielsweise Geld für rund 1.500 Arbeitsgelegenheiten ( 1 €- / 2-€-Jobs) zur Verfügung.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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