Trauerspiel NS Dokumentationszentrum

Hakenkreuzfahnen säumten die Königstraße im Jahr 1938
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Die ungewöhnliche und auch unbegreifliche Geschichte, wie man in Duisburg das NS Dokumentationszentrum zerredet.

Dieser Rückblick soll die bisherige Entwicklung aufzeigen und wie man eine gute Idee durch politisches Geplänkel auf die lange Bank geschoben hat.

23.02.2005

Vorlage des nachfolgenden Konzeptes durch Historiker und Heimatforscher Harald Molder:

DOKUMENTATIONSZENTRUM
DUISBURG IM NATIONALSOZIALISMUS
EIN BUNKERMUSEUM FÜR DUISBURG

KONZEPT

Museum, von Bürgern für Bürger in unserer Stadt und Region

Mögliche Standorte

Luftschutzbunker Marientor
Luftschutzbunker Gneisenaustraße
Luftschutzbunker Ruhrort (Bollwerkbunker)

Der Bunker am Marientor wäre durch seine zentrale Lage sehr dazu geeignet, das geplante Zentrum aufzunehmen!

Die Alternative Gneisenaustraße hat den Vorteil der Nähe zur UNI Duisburg und wäre für Studenten, die sich der Thematik wissenschaftlich nähern möchten gut gelegen.

Bei dem Objekt des Bollwerkbunkers könnte man ein stadtwerberisch auch weit über Duisburg hinaus wirkendes Konzept eines „Museumsstadtteil Ruhrort“ entwickeln, wobei Besucher an einem oder mehreren Tagen die eng zusammen liegenden Museen: Haniel, Binnenschiffahrt, Oskar Huber, Radio Museum, NS Dokuzentrum, besuchen könnten.

Alle drei Objekte verfügen über eine zentrale Lage, sind durch den ÖPNV gut angebunden, und könnten sicherlich vom Bundesvermögensamt günstig erworben werden.

Ein Dokumentationszentrum für „alle“ betroffenen Gruppen

Die zur Zeit im KSM Duisburg stattfindende Ausstellung "Bomben auf Duisburg" zeigt das Interesse einer breiten Bevölkerungsgruppe insbesondere zum Thema Luftkrieg in Duisburg. Blickt man auf die Ursprünge der Kriegsereignisse, so muss man zu der ungeteilten Erkenntnis kommen, dass dieser ein Bestandteil einer Dokumentation „Duisburg im Nationalsozialismus“ ist.

Es ist daher anzustreben, ein Dokumentationszentrum hier in Duisburg einzurichten, dass alle Facetten der Zeit zwischen 1933 und 1945 betrachtet und alle betroffenen Gruppierungen und Auswirkungen entsprechend würdigt.

Neben der Aufarbeitung der NS Zeit sollte daher insbesondere auch den Auswirkungen des 2. Weltkrieges, der ein massiver Einschnitt und unvergesslicher Bestandteil dieser Zeitepoche, auch für Duisburg, war, breiter Raum eingeräumt werden.

In Duisburg gibt es neben zahllosen Heimatvereinen auch Forscher- und Betroffenengruppen, die man bei der Konzipierung mit einbeziehen sollte: VVN – Vereinigung der Verfolgten des NAZI Regimes, BDV – Bund der Vertriebenen, Arbeitskreis Garnison Duisburg – Herren Zeppenfeld, Molder und Röthig, VDK – Verband der Kriegsbeschädigten, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, u.v.m. (Diese Liste sollte und muß vervollständigt werden!)

Trägerschaft und Betreuung durch einen Verein?

Eine Vereinsträgerschaft würde es ermöglichen, personelle Ressourcen aus einem Kreis von freiwilligen, und oftmals fachlich versierten Menschen, wenn nicht sogar direkt Betroffenen zu gewinnen, die das Zentrum betreuen könnten. Die Stadt Duisburg müsste dann nur im Bedarfsfall durch fachlichen Rat einen geringen (auch finanziellen!) Beitrag leisten.

Private Forscher verfügen zudem über Dokumentationsmaterial, das weder im Stadtarchiv noch im KSM vorhanden ist. Zum Beispiel wurden Exponate für die Ausstellung „Bomben auf Duisburg“ erst durch private Leihgaben z.V. gestellt.

Sobald der Rat der Stadt die Grundvoraussetzungen zur Einrichtung eines Doku Zentrums geschaffen hat, sollte man die Gründung eines Trägervereins anstreben.

Warum Bunkermuseum?!

Mit einer solchen Lösung würde das Gebäude selbst zu einem Bestandteil der Ausstellung. In jedem Bunker befinden sich zahllose Kammern, die als Ausstellungsräume genutzt werden könnten. Beginnend evtl. mit einer Etage kann man nach Bedarf zusätzliche Räume nutzen.

Durchdachtes Ausstellungskonzept

Eine Dauerausstellung „Duisburg im Nationalsozialismus“ kann Antworten auf Fragen zu den unterschiedlichsten Bereichen dieser Jahre in unserer Stadt geben.

Hinzu kämen Vorträge, die Einrichtung eines Fotoarchivs, Zeitzeugenbefragung, die Herausgabe von Themenbezogener Literatur (zur Mitfinanzierung!) uvm.

Hinzu könnten Datenbanken mit Namen der erfassten NS Opfer, auch jener, die durch Kriegseinwirkungen umgekommen sind, aus Duisburg, oder eine Auflistung der verschiedenen Lager in Köln: Zwangsarbeiter/innen-, Kriegsgefangenen- und Konzentrationslager.

Bei der andauernden Beschäftigung mit der Thematik geht es nicht darum Schuldgefühle aufrechtzuerhalten. Es geht darum, dass Unrecht verübt wurde, das nicht in Vergessenheit geraten und nicht so einfach abgetan werden darf. Die NS-Zeit soll nicht vergessen werden und man muss sich mit ihr offensiv und ehrlich auseinandersetzen.

Warum ein Bunkermuseum in Duisburg

Duisburg ist heute ein moderner Ort, in dem man nur noch wenige Zeugnisse seiner Vergangenheit vor dem 20. Jahrhundert findet. Duisburg ist „Kulturhauptstadt im Herzen Europas“ und verfügt über eine reichhaltige Museenlandschaft, wie das Lehmbruck Museum, das Haniel Museum, das Museum Küppers Mühle uvm.

Doch das, was dem Ortsfremden als erstes ins Auge springt, sind die häßlich grauen, fensterlosen Betonkolosse, die zu Duisburg gehören scheinen wie zu keiner anderen Stadt: die Hochbunker.

Die noch heute existierenden Luftschutzbunker, in etwa gleichmäßigen Abständen über die Stadt verteilt, zählen zu den Relikten einer unseligen Zeit in unserer Stadt.

GESTALTUNGSIDEE

Nach intensiver Recherche und Begutachtung existierender Objekte, wäre neben einer künstlerischen und sachbezogenen Gestaltung der Aussenfassade, evtl. gemeinsam mit Duisburger Künstlern, auch eine behutsame Gestaltung der Innenräume wünschenswert. Hierbei sollten einige Details im Originalzustand belassen und andere Bereiche für Ausstellungszwecke umgebaut werden. Eine Aufgabe, die in einem Trägerverein gut zu leisten wäre (Kostenersparnis!)

Während die jüngere Generation der Duisburg Bürger und Bürgerinnen lediglich graue Fassaden wahrnehmen mag, verbinden Angehörige der älteren Generation mit den Bunkern zwar Erinnerungen an eine schlimme Zeit, jedoch nicht selten auch Gefühle der Dankbarkeit und Achtung.

ERINNERUNGSKULTUR

Die momentanen Abbrucharbeiten am Bunker Steinsche Gasse geben einen Eindruck von der Monumentalität dieser Gebäude. Die Bunker als steinerne Zeugen des Krieges werden in wenigen Jahren ebenso verschwunden sein wie die Menschen, deren Leben sie einst gerettet haben.

Somit könnte die Einrichtung eines Doku Zentrums in einem dieser Bunker, ein Relikt jener Jahre, von einem verhängnisvollen Abschnitt der Geschichte unserer Stadt sprechen und eine Mahnung sein gegen das Vergessen.

Die Auseinandersetzung mit der jüngeren lokalen Duisburger Geschichte soll man nicht abbrechen zu lassen. Das Zentrum soll auch eine Begegnung und lebendige Auseinandersetzung herbeiführen zwischen Menschen verschiedener Generationen und Anschauung, die das Interesse verbindet, sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit und ihrem Ende zu beschäftigen.

Jugendliche könnten in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Ausstellungen kreieren und somit geschichtliche Zusammenhänge besser begreifen.

Schulklassen können bei der Zeitzeugen Befragung eingebunden werden.

AUSSTELLUNGS GESTALTUNG

Aufgrund der hohen Betroffenheit der Duisburger Bürger ist davon auszugehen, das es eine enorme Bereitschaft geben wird, das Dokuzentrum zu unterstützen. Viele zeitgeschichtliche Dokumente und Gegenstände sind bereits heute vorhanden und wurden u.a. dem KSM als Leihgabe z. V. gestellt. Darunter viele Dinge von unschätzbarem persönlichen Wert, wie Briefe oder Fotos uvm.

Viele Zeitzeugen werden bereit sein, ihre persönlichen Erlebnisse und Erinnerungen zu schildern und dokumentieren zu lassen. Gerade dieses wäre ein wichtiger und wesentlicher Punkt in der Aufarbeitung der „Geschichte von unten“.

Eine Gruppe von Diplomanden der UNI Duisburg könnte die Basis für eine Zeitzeugenkartei schaffen und die Ergebnisse auswerten. Für die ältere Generation könnte das Bunkermuseum eine Möglichkeit der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte sein, und ein Ort des Erinnerns und Gedenkens.

Doch sollte das Bunkermuseum weniger Gedenkstätte sein als vielmehr eine „Denkstätte“ und ein Ort des Dialogs. Die Zusammenarbeit mit Schulen ermöglicht es aufgeschlossenen Lehrern, Zeitzeugen in den Unterricht einzuladen, um direkte Kontakte zu Schülern aufzubauen. Regelmäßige Fortbildung für Lehrer verschiedener Schulformen aus ganz NRW und die Vorbereitung von Arbeitspapieren für Lehrende bilden ein gutes Fundament für die pädagogische Begleitung der musealen Arbeit.

Ein „Pädagogischer Arbeitskreis Bunkermuseum“ könnte Leitfäden durch die Ausstellung als auch begleitendes Material für den Unterricht erarbeiten.

Das Bunkermuseum könnte Ort für künstlerische Projekte werden, die thematisch bezogen die verschiedenen Facetten des Zeitabschnittes beleuchten könnten, z.B. eine Ausstellung junger deutscher Künstler zum Thema „Krieg“.

Die Ausstellung könnte auf die verschiedenen Bunkerräume aufgeteilt werden und sollte einsetzen mit dem „Ende der Weimarer Republik“ und sich in chronologischer Ordnung über die „Bilanz des Krieges“ bis hin zum „Politischen Neubeginn und Wiederaufbau Duisburgs“ entwickeln. Die Ausstellung sollte nicht allein die Opfer in den Mittelpunkt stellen, sondern auch auf die Täter und Täterinnen und ihr Alltagsleben blicken, so etwa in möglichen Ausstellungsräumen „Bunkerwart“, „Leben im Dritten Reich“, „Leben im Bunker“, „Einblick in das Schulleben“ oder „Leben in Trümmern“.

Die Mottos der Nachkriegszeit „Schwung des Wiederaufbaus“ und „Wohlstand für alle...“ könnten eine Umsetzung in der Gestaltung eines deutschen Wohnzimmers finden, nach dem Motto: „Blick in die 50er Jahre - Wirtschaftswunder im Wohnzimmer“ auseinandersetzt. Da das Wohnen in einem Neubau in den fünfziger Jahren für viele Familien ein Traum bleiben mußte, paßten sie sich auf engem Raum den wechselnden Lebensbedingungen an und übten die Kunst des Improvisierens.

Bis weit in die Zeit des Wirtschaftswunders hinein gehörten zwar Haushaltsgegenstände, die der Krieg verschont hatte, zum Alltag; diese wurden jedoch ergänzt und ersetzt durch flexibel einsetzbare Möbel in schwereloser Form wie etwa der Nierentisch oder Gebrauchsgegenstände wie Salzstangenständer und ähnliches - Sinnbilder für das neue unbeschwerte Leben.

Eine Sonderausstellung, getragen vom BDV, zum Thema „Vertreibung aus der Heimat“ könnte den Anteil der Vertriebenen am Wiederaufbau der Stadt veranschaulichen.

Eine weitere Sequenz könnte, getragen von der VVN u.a., den Widerstand thematisieren und die Gegner von Faschismus und Krieg in Duisburg benennen.

Zum Thema „Juden in Duisburg“ könnte das Steinheim Institut und die Synagoge einen wesentlichen Beitrag beim Erarbeiten dieses Ausstellungsbereiches leisten.

Die eher technisch geschichtlich ausgerichteten Bereiche der Ausstellung, unterstützt durch den AK Garnison Duisburg, könnte die Geschichte des Bunkerbaus, und die Militarisierung der Stadt und die Illusion des Luftschutzes zeigen.

Ein Raum „Erinnern - Aufarbeiten - Gedenken“ könnte Gemälde mit Darstellungen des nahegelegenen Konzentrationslagers Ratingsee oder Diakonenanstalt zeigen.

Die Gesamtkonzeption des Bunkermuseums sollte vorsehen, daß etwa zwei Drittel der Exponate regionalen Bezug haben und etwa ein Drittel allgemeine Zeitgeschichte thematisieren sollten.

Die multimediale und den heutigen Ansprüchen eines Ausstellungsbesuchers entsprechende Gestaltung sollte zu einem wesentlichen Bestandteil der Ausstellungsplanung gehören.

Ein Herzstück der Ausstellung könnte eine Ton-Dia-Schau sein, deren Besichtigung den Museumsbesuchern zur Einführung angeboten wird. In Überblendtechnik könnten Bilder Duisburgs und die Entwicklung vom Zeitpunkt der Machtübernahme 1933 über die Zerstörung bis zum Wiederaufbau nach 1945 vorgestellt werden.

(Entsprechende Sprachmodule für ausländische Gäste sollten vorgehalten werden!)

Die Formen der Präsentation sollten mit dem Ziel einer unmittelbareren und lebhaften Ansprache der Besucher. Dreidimensionale Objekte (wie etwa Schaufensterpuppen) sollten ebenso eingesetzt werden, wie auch Tondokumente (z.B. Nachrichtensendungen der BBC oder Aufzeichnungen historischer Reden).

ARCHIVIERUNG

Medien- und Büroräume sowie ein Archiv, das von allen genutzt werden kann, die ein Forschungsinteresse nachweisen, sollten geschaffen werden. Der Bestand an historischen Dokumenten ist inzwischen erheblich. Durch die Einrichtung eines der Öffentlichkeit zugänglichen Archivs soll gewährleistet werden, die historisch – museale Arbeit am aktuellen Kenntnisstand zu orientieren. Ein Medienraum sollte interessierten Gruppen zur Verfügung stehen, die in Ruhe ein Gespräch führen oder sich eingehender mit Foto- oder Filmdokumenten auseinandersetzen möchten.

BESUCHER

Erfahrungen in anderen Museen dieser Art (Emden) zeigen, daß die Zahl der Besucher entgegen dem allgemeinen Trend, den kleinere Museen in der Regel zu verzeichnen haben, stetig gestiegen sind. Im Jahre 2000 lag sie dort bei etwa 12.000, mehr als ein Drittel waren Jugendliche. Das Bunkermuseum ist inzwischen Ziel von Klassenfahrten für Schulklassen aus ganz Ostfriesland geworden. Auch der Anteil der ausländischen Gäste, besonders aus den Niederlanden und aus den dortigen Partnerstädten wächst stetig.

Dieses wäre sicherlich auch ein positiver Ansatz für ein Duisburger Museum!

In der Winterpause (zwischen November und Mai) bleibt das Museum (Emden) offiziell für Besucher geschlossen. Dieses wäre auch für Duisburg denkbar.

Allerdings erfolgen wöchentlich Anfragen, ob nicht doch eine spontane Öffnung für einzelne Gruppe möglich sei. Und in der Regel ist der Arbeitskreis flexibel genug, auch diesen Bitten nachzukommen.

BEISPIELE AUS ANDEREN STÄDTEN

In Emden stellte das Bundesvermögensamt einen Bunker unbefristet zur Verfügung. Die dort für den Tourismus verantwortlichen Stellen begrüßten die Initiative eines Bunkermuseums sehr. Am 8. Mai 2005, dem 60. Jahrestag der Befreiung von Nationalsozialismus und Krieg in Deutschland, könnte ein „Bunkermuseum“ sicherlich noch nicht offiziell eröffnet werden, doch wäre dieser Tag Anlaß, dieses Dokuzentrum auf offiziell auf den Weg zu bringen.

SPONSORING

Die Kosten für eine ständige Heizung im gesamten Gebäude sind sicherlich unerschwinglich, könnten aber durch gezieltes Sponsoring, insbesondere durch die Stadtwerke und andere Duisburger Unternehmen, die ebenso zu den Betroffenen zu zählen sind, aufgefangen werden.

Alle laufenden Kosten, sämtliche Anschaffungen sollten durch die Einnahme der sehr niedrig angesetzten Eintrittsgelder (Erwachsene 2,- Euro und Jugendliche 1,- Euro) finanziert werden.

Duisburg im Februar 2005
Harald Molder

Zwei Jahre später beginnt erst der offizielle Einstieg in die Diskussion zur Einrichtung eines NS Dokumentationszentrums.

DS 07-0210
25.01.2007

Aufbau eines "NS-Dokumentationszentrums für Duisburg"

Der Kulturausschuss hat in seiner Sitzung vom 25.4.2005 den Beschluss gefasst, ein „NSDokumentationszentrum für Duisburg“ aufzubauen. Zur Ausschusssitzung am 27.1.2006 wurden Grundüberlegungen zu einem solchen Dokumentationszentrum formuliert, erste vorbereitende Maßnahmen angeführt und mögliche konkrete Arbeitsprojekte skizziert. Mit dieser Vorlage soll das weitere Verfahren bis zur Realisierung beschrieben werden.

Beratungsergebnis:
Die Vorlage wurde zur Kenntnis genommen.


DS 07-0251
31.01.2007

Antrag der SPD Fraktion
NS-Dokumentationszentrum
Haushalt 2007: Projektmittel NS-Dokumentationszentrum

Inhalt
Der Oberbürgermeister wird aufgefordert, zur Finanzierung der Fortführung des Projektes "Einrichtung eines NS-Dokumentationszentrums in Duisburg" 50 000,00 Euro im Haushalt bereitzustellen.

DS 07-0463
19.03.2007

Räumliche Zusammenlegung der Zentralbibliothek und der Volkshochschule
(Standort Mitte) in einem neu zu errichtenden Gebäude an der Steinschen Gasse
(Stadtfenster) sowie Integration eines NS Dokumentationszentrums

Inhalt der Mitteilung

1. Ausgangslage

Ausgangspunkt der Überlegungen ist die derzeitige Lage der Bücherei an dem Standort Düsseldorfer Straße, der städtebaulich in Fortführung der an diesem Standort greifenden Innenstadtentwicklung zur Stärkung des Einzelhandels weiter entwickelt werden soll. Eine Neuentwicklung dieser Flächen bedingt für die Bücherei ein neues – an einem anderen Standort aufgelegtes - Unterbringungskonzept. Hieraufhin erfolgte die Aufnahme der Ist-Situation an diesem Standort auch unter der Fragestellung, ob und unter welchen Voraussetzungen eine Verlegung dieser Institution sinnvoll und wirtschaftlich vertretbar ist. Im Rahmen der Flächenoptimierung wurde hier auch das Augenmerk auf die in der Innenstadt qngesiedelte Volkshochschule (VHS) gelegt.

2. Standortsituation / Innenstadtentwicklung

Für die Zusammenführung von Bibliothek und VHS kommt in besonderem Maße der Standort an der Steinsche Gasse (altes Boeckergebäude) in Betracht. Teile dieses favorisierten neuen Standortes wurden vom Projektentwickler MD Development im Rahmen einer Zwangsversteigerung Mitte 2006 erworben. Der für die Errichtung des neuen Gebäudes notwendige weitere Grundstücksteil befindet sich im Eigentum der Stadt (ehem. Bunker an der Universitätsstraße) und kann dem Projektentwickler MD bzw. dem Investor (Stadtsparkasse Duisburg) zum Kauf angeboten werden.

2007

Da die vorgeschlagene Vorgehensweise zur Einrichtung des NS Dokumentationszentrums für Harald Molder und viele andere Heimatforscher eine unnötige zeitliche Verzögerung bedeutet, gründen diese in diesem Jahr den Verein ZEITZEUGENBÖRSE DUISBURG e.V. (ZZB)

Hierdurch will man versuchen, bereits im Vorfeld der offiziellen Einrichtung die Erinnerungen von Zeitzeugen sowie Dokumente zu retten. Die Aktivitäten des Vereins werden seither von der Stadtverwaltung leider weder gefördert, noch gibt es eine Unterstützung bei der Raumfindung, um die z.T. sehr umfangreichen Nachlässe zu lagern und auszustellen.

Die hier im Beitrag gezeigten, seltenen "Farbaufnahmen" der NS Zeit aus dem Nachlass einer alten Duisburgerin sind ebenfalls von Reinhold Stausberg für das Archiv der ZZB gerettet worden.

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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