Bund Deutscher Kriminalbeamter kritisiert Personalpolitik der Polizei: Umdenken zwingend erforderlich!

Bei Straftaten der Massenkriminalität wie Taschen- oder Fahrraddiebstähle klicken immer seltener die Handschellen.
  • Bei Straftaten der Massenkriminalität wie Taschen- oder Fahrraddiebstähle klicken immer seltener die Handschellen.
  • hochgeladen von Sabine Justen

Der Bezirksverband Duisburg des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BdK) kritisiert die Personalpolitik der Polizei. Bei personellem Nachersatz und/oder Verstärkung hätten die Uniformierten in der Regel die Nase vorn. Denn Politik definiere sich häufig über Aktionismus und das vermeintlich Vordergründige. Kriminalpolizeiliche Belange stünden traditionell hinten an.

Wenn man die Frage stelle, wer bei dieser Personalpolitik verliert, dann sei die Antwort eindeutig: „Es sind die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes, die an Sicherheit verlieren“, sagt Arno Eich, Vorsitzender des BDK Duisburg. „Wenn Kriminalität in all ihren Erscheinungsformen nicht mehr bekämpft werden kann, dann senden wir die falschen Botschaften an diejenigen, die sich außerhalb des Gesetzes stellen.“

Bei Taschen- oder Fahrraddiebstählen gebe es so gut wie keine Ermittlungsarbeit mehr. Wohnungseinbrüche, Herausforderungen durch Rocker- und Bandenkriminalität, Problemfelder des Islamismus sowie Zusatzbelastungen durch Fußballeinsätze oder politische Demonstrationen ließen die Kripo auf dem Zahnfleisch gehen.

"So gut wie keine Ermittlungsarbeit mehr"

Das Ministerium für Inneres und Kommunales schüttele laut BDK alle Kritik an der Personalpolitik ab, indem es gebetsmühlenartig darauf verweise, dass den Behördenleitern durch einen seit Jahren bewährten Verteilungsschlüssel genug Personal zugewiesen werde. Sie hätten genug Personal und sollen es so verteilen, wie sie es für richtig halten, werde den remonstrierenden Kripo-Leitern von denselben Behördenleitern dann entgegengehalten.

"Vielleicht liegt es aber gerade an dem „seit vielen Jahren bewährten Verteilungsschlüssel“ des Ministeriums, dass die Kripo mit den aktuellen Entwicklungen schon lange nicht mehr mithalten kann. So gilt immer noch der gleiche Schlüssel des zu verteilenden Personals für die Kripo, der bereits Mitte der 90’er Jahre festgelegt und seitdem nicht mehr verändert wurde", erklärt der BDK.

Der BDK Duisburg fordert den Innenminister auf, endlich umzudenken. Die Anstrengungen, die der Kripo auferlegt werden, hätten das Maß des Zumutbaren überschritten.

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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