Tierquälerei am Duisburger Bahnhofsvorplatz

Am Duisburger Hauptbahnhof wurden im Bereich des Haupteinganges/Vorplatzes und der näheren Umgebung in den letzten paar Wochen bereits über 20 Tauben von Tierschützern eingefangen, die jeweils fast identische Frakturlokalisationen an beiden Flügeln aufweisen. Anzeige wegen Tierquälerei wurde bereits bei der Bundespolizei am Duisburger Hauptbahnhof erstattet. Die Ursache ist bisher unbekannt, möglich wäre zum Beispiel ein gespannter Draht in der Einflugschneise der Tiere. Personen, die konkrete Hinweise zur Aufklärung der Ursache für die Flügelbrüche der Duisburger Bahnhofstauben geben können werden gebeten sich bei der Polizei zu melden.

Der Hass auf Tauben

Gerade Tauben werden leider immer wieder Opfer von Tierquälerei durch Tierhasser und unsachgemäß umgesetzte Vergrämungsmaßnahmen wie zum Beispiel schlecht gespannter Netzte, in denen sich die Tiere verfangen können. Maßnahmen wie Vergiftungs- oder Abschussaktionen sind nicht nur tierschutzwidrig, sondern langfristig auch Geldverschwendung, da sich Stadttauben recht rasch vermehren und die Population schnell wieder auf ihr ursprüngliches Niveau anwächst. Einen Beitrag zur Befürwortung solcher Maßnahmen leisten sicherlich die vielen negativen Gerüchte, die über Stadttauben kursieren, sei es das sie besondere Krankheitsüberträger wären oder ihr Kot ätzend wäre und Gebäude zerstört. Doch weder das eine noch das andere ist korrekt. Nachweislich geht von Stadttauben keine größere Gesundheitsgefährdung aus als von anderen Zier-oder Wildvögel wie verschiedene Gesundheitsämter bestätigen können. Der Kot ist wie der vieler anderer Tiere auch nicht besonders ätzend und an manchen Stellen lediglich ein ästhetisches und hygienisches Problem.

Eine tierschutzgerechte Lösung

Viele Städte wie beispielsweise Düsseldorf oder Wesel haben bereits eine tierschutzgerechte Lösung zur Dezimierung der Stadttauben gefunden, sie errichten Taubenschläge im Bereich der bestehenden Populationen, in denen die Tiere artgerecht versorgt werden. Richtig umgesetzt wird das neue Zuhause von den Tieren gern angenommen, so dass sie dort brüten und ihre Gelege gegen Gipseier ausgetauscht werden können. Langfristig wird so die Vermehrungsrate reduziert und eine kleine gesunde Population von Stadttauben erhalten. Da die Tiere auch im Schlag gefüttert werden und sich überwiegend nur noch dort aufhalten, fällt der meiste Kot auch dort an und kann direkt entsorgt werden. Dieses Konzept hat seinen Erfolg bereits unter Beweis gestellt und einige Städte erhielten 2007 vom Land NRW bereits einen Tierschutzpreis für erfolgreiches Stadttaubenmanagement.

Für die Duisburger Stadttauben sowie tierliebe Menschen und ebenso für Menschen, die sich durch Tauben belästigt fühlen, wäre es wünschenswert, dass dieses Konzept bald auch in Duisburg zur Umsetzung gelangt. Vorerst bleibt nur zu hoffen, dass zumindest die Tierquälerei am Duisburger Hauptbahnhof bald ein Ende findet.

Autor:

Melina Köchling aus Duisburg

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