Polizei hat Pollmanneck im Blick: In Marxloh hängen 19 Videokameras

FOTO UND COPYRIGHT: HANNES KIRCHNER 21-12-2016
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Die Stadt Duisburg beteiligt sich am Projekt „Videobeobachtung an Kriminalitätsschwerpunkten“ der Polizei NRW. Fortan hängen am Pollmanneck in Marxloh 19 Video-Kameras. Diese übertragen das Geschehen per Richtfunk auf Monitore in der Hauptwache Hamborn.

Das Pollmanneck ist ein Kriminalitätsbrennpunkt: Gewalttaten, Überfälle und Sachbeschädigung häufen sich. Auch wurden dort den vergangenen Jahren immer wieder Straßenbahnen durch Steinwürfe attackiert. „Die Täter sind vorwiegend jüngere Männer, die kriminell auffallen“, berichtet Duisburgs Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels.

Das Pollmanneck soll nun sicherer werden. Dafür wurden in 4,5 Metern Höhe insgesamt 19 Kameras installiert. In der Wache Hamborn beobachtet jeweils ein Polizeibeamter auf Monitoren in Echtzeit das Geschehen. Die hochauflösenden Kameras ermöglichen nicht nur ein Hineinzoomen in die Straßen der Kreuzung bis zu 300 bis 400 Metern, sondern auch die Betrachtung kleiner Details. Um Privaträume zu schützen, werden diese am Monitor automatisch als graue Flächen angezeigt.

Bei Auffälligkeiten greift Polizei ein

Sieht der Beamte etwas Auffälliges auf den Monitoren, beordert er sofort seine Kollegen dorthin. Das können ein Streifenwagen, eine Fußstreife oder Teile einer Hundertschaft sein. Auf diese Weise kann eine Straftat unterbrochen oder der Täter noch vor Ort gefasst werden. Dr. Elke Bartels: „Auf den Monitoren haben wir unter Umständen genug Hinweise, um den Täter dingfest zu machen.“
Die Beobachtung erfolgt nicht rund um die Uhr, sondern von 10 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts täglich außer sonntags. Gespeichert werden die Aufzeichnungen sieben Tage lang.

Das Pollmanneck war einer von drei Standorten im Stadtgebiet, die die Duisburger Polizei für eine Videobeobachtung vorschlug, als vom Innenministerium die Anfrage kam. Die beiden anderen waren dder Bereich rund um den Hauptbahnhof und der König-Heinrich-Platz. Nun sei man mehr als froh, die Anlage noch vor Silvester in Betrieb nehmen zu können, so Elke Bartels.

Bereich soll sicherer werden

Denn vorab gab es einige Hürden zu überwinden: Da sich die Hamborner Wache nicht vor Ort befindet, kam Richtfunk zum Einsatz, und einige Kreativität war nötig, um die Übertragung in das Denkmal geschützte Wachen-Gebäude in Hamborn zu ermöglichen. Man konnte jedoch auf die Erfahrungen der Städte Düsseldorf und Mönchengladbach zurückgreifen, die vor mehr als zehn Jahren die Videobeobachtung eingeführt haben.

Die Videobeobachtung läuft zunächst über einen Zeitraum von einem Jahr. Danach schaut man, was sie gebracht hat. Unter Umständen kommt ein neuer Standort hinzu. Dass sich die Kriminalität verlagert, damit rechnet die Polizeipräsidentin nicht. „Das Pollmanneck ist ein Anziehungspunkt, dort lässt man sich blicken. Es gibt wenige Straßen im Norden, die so stark frequentiert sind,“ so Elke Bartels.


Info:

Die Stadt Duisburg gehört zu fünf NRW-Städten in denen an Kriminalitätsbrennpunkten die Videobeobachtung ausgeweitet werden soll. Die Kosten (in Duisburg 180.000 Euro) trägt das Land. Die Maßnahme ist Teil eines 15-Punkte-Planes der Landesregierung, der nach den Übergriffen am Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht 2015 umgesetzt wurde. Sie soll Straftäter abschrecken oder ermöglichen, Straftaten besser nachzuweisen.

Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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