Verein „Loveparade Selbsthilfe“ stellt Forderungen an die Stadtverwaltung in Duisburg

Anlässlich des Jahrestags der Loveparade-Katastrophe hat der Verein „Loveparade Selbsthilfe“ nach dem Motto „Den Worten müssen Taten folgen“ einen Forderungskatalog für die Stadtverwaltung in Duisburg erstellt.

Der Verein erinnert OB Sören Link an seine eigenen Worte in seiner Rede zum zweiten Jahrestag der Loveparade-Katastrophe. Darin habe er ein Versprechen abgegeben, „alles zu tun, um die Aufarbeitung des 24. Juli 2010 zu unterstützen und voranzubringen. Rückhaltlos und transparent ...“.
Ein Jahr später habe sich nichts getan in Sachen Aufklärung, kritisiert Lothar Evers, Beirat im Verein:
„Es ist für uns kaum zu ertragen, dass die Stadt Duisburg, mit Link zu einem Neuanfang aufgebrochen, in der Würdigung der Loveparade Katastrophe auf der überholten Verwaltungsmeinung der Ära Sauerland, Greulich und Rabe vom Herbst 2010 verharrt.“ Diese laute: „Die Stadt Duisburg hat bei der Planung und Vorbereitung der Loveparade nicht gegen Amtspflichten verstoßen. Die Mitarbeiter haben rechtmäßig gehandelt.“

Der Verein fordert daher:

 die Dokumente zum Abschlussbericht der Stadt Duisburg vollständig zu veröffentlichen, zu untersuchen und die Lücken des Berichts durch eine unabhängige Kommission schnell schließen zu lassen

 Dienstvergehen, möglicherweise sogar Strafvereitelung, zu ermitteln, da es den begründeten Verdacht gebe, dass Dezernenten und andere städtische Mitarbeiter E-Mails zur Loveparade gelöscht haben und diese Löschungen sich auch durch die Datensicherungsbänder bei Duisburg-IT nicht rekonstruieren ließen.

Datensicherung ernst zu nehmen, weil ein Datensicherungssystem, das schon nach einem halben Jahr gelöschte Dateien nicht mehr her gibt, keins sei und dringend überprüft werden sollte.

 Den Vertrag mit dem Haftpflichtversicherer von Lopavent zu kündigen, weil niemand begründen könne, warum sich die Stadt Duisburg ausgerechnet durch die Haftpflichtversicherung von Rainer Schallers Lopavent gegenüber den Geschädigten vertreten lasse. Die Loveparade sei unterversichert gewesen und eine Haftpflichtversicherung decke Schäden nur bis zur Deckungshöhe und sei außerdem meist daran interessiert, Schadenersatz abzuwehren und klein zu halten.
Die Stadt Duisburg sollte daher so schnell wie möglich aus dem Joint Venture aussteigen und direkt in öffentlicher Verantwortung auf die Geschädigten der Loveparade zugehen.

"Loveparade Selbsthilfe e.V." ist der Zusammenschluss von Hinterbliebenen, Verletzten und Traumatisierten der Loveparade - Katastrophe am 24. Juli 2010 in Duisburg.

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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