Bauschutt und Schrott in Seen: Erste Reaktionen - RVR wird Waldsee säubern

Barbara Klask vom RVR über eine Ortsbegehung nach meinem Artikel: "Die Betonplatten sind schwer zu entfernen. Wir werden jedoch kurzfristig dafür sorgen, dass die in Ufernähe liegenden rostigen Metallteile entfernt werden, um die Verletzungsgefahr für Menschen und Tiere einzudämmen."
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  • Barbara Klask vom RVR über eine Ortsbegehung nach meinem Artikel: "Die Betonplatten sind schwer zu entfernen. Wir werden jedoch kurzfristig dafür sorgen, dass die in Ufernähe liegenden rostigen Metallteile entfernt werden, um die Verletzungsgefahr für Menschen und Tiere einzudämmen."
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Noch vor der Veröffentlichung meiner Hinweise im Wochen-Magazin Moers und im Wochenanzeiger Duisburg, dass auch im Waldsee zwischen Moers und Duisburg wie in 3 anderen Duisburger Seen, Gefahr durch Bauschutt, Schrott und tauben Gestein bestehen könnte, bat ich den RVR (Regionalverband Ruhr) und die zuständigen Dezernenten und Pressestellen der beiden Städte um eine Stellungnahme. Die Anfrage, ob noch mehr Seen am Niederrhein nach der Auskiesung mit gefährlichen Materialien verfüllt wurden, ging auch an den Landrat des Kreises Wesel, Herrn Dr. Ansgar Müller. Zwar ist das Baden in den meisten Gewässern verboten, aber "Wildes Schwimmen" erlebt einen Boom durch die Schließung von öffentlichen Schwimmbädern. Daher habe ich zusätzlich erfragt, welche Vorsorgemaßnahmen an den niederrheinischen Gewässern zur Sicherheit der Bürger und Tiere ergriffen werden.

Schon am nächsten Morgen teilte Thorsten Schröder, Pressesprecher der Stadt Moers, per Mail mit, dass es auch sinnvoll wäre, die LINEG, die für die Wasserwirtschaft am linken Niederrhein zwischen Xanten und Krefeld zuständig ist, anzusprechen. Seitens der Stadt Moers gab es bis jetzt keine weitergehende Stellungnahme, der Kreis Wesel antwortete auch noch nicht. Anders handhabte die Stadt Duisburg die Anfrage an das Umweltdezernat, ein Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe meldete sich morgens und stand telefonisch ausführlich zur Verfügung. In Duisburg werden die ersten Funde von Schrott und Schutt im Toepper- und Uettelsheimer See, so wie Sechs-Seen-Platte, nach der Verletzung eines Hundes sehr ernstgenommen. Neben den schon angelaufenen Sichtungs- und Bergungsmassnahmen, sollen nach und nach weitere mögliche Seen begutachtet werden, man werde sofort umfassend die Öffentlichkeit informieren.

Den Tipp angenommen, antwortete Elke Wimmer von der Stabsstelle Kommunikation der LINEG: "Ob und in welcher Menge sich in den von Ihnen genannten Gewässern am linken Niederrhein Schutt oder Gestein befinden, kann ich nicht beurteilen, da diese Gewässer nicht in der Unterhaltung der LINEG sind." Am Ufer des Waldsees, der dem RVR gehört, betreibt die LINEG eine Grundwasserpumpanlage, die im Verbund mit zwei anderen Anlagen der Abfangung des Grundwasserstromes, der durch den Kontakt mit Bergematerial aufgesalzen ist, dient. Weiter benennt Frau Wimmer, dass der Wasserstand im See "hauptsächlich vom Rheinwasserstand abhängig" ist. Stellt sich weiterhin die Frage, was ist mit anderen Seen am Niederrhein und kommt am sogenannten Baerler Waldsee bei dem derzeitig sinkenden Rheinpegel noch mehr zum Vorschein?

Sehr aussagekräftig und erfreulich war die Mail von Barbara Klask vom RVR, die über die Ergebnisse einer vorgenommenen Ortsbesichtigung berichtete:

"Sehr geehrter Herr Voigt,

natürlich können wir den Wunsch der Bürger verstehen, am Waldsee baden zu gehen. Es ist jedoch nicht gestattet, weil Verletzungsgefahr durch Betonmaterialien besteht und die Wasserqualität nicht den Badenormen entspricht. Der See hat die Funktion eines stillen Gewässers, ein Lebensraum für Flora und Fauna. Wer dennoch badet, macht das auf eigene Gefahr.

Die Betonplatten sind schwer zu entfernen. Wir werden jedoch kurzfristig dafür sorgen, dass die in Ufernähe liegenden rostigen Metallteile entfernt werden, um die Verletzungsgefahr für Menschen und Tiere einzudämmen. Eine Freilauffläche für Hunde ist am Waldsee allerdings nicht ausgewiesen. Auch Grillen, Zelten und offenes Feuer sind nicht erlaubt.

Um den zunehmenden „wilden“ Müll am Waldsee in den Griff zu bekommen, haben die ENNI Stadt & Service Niederrhein aus Moers und der Regionalverband Ruhr vor kurzem einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Gemeinsam werden wir das Areal rund um den Waldsee regelmäßig säubern.

Gerne können Sie uns bei der nächsten Begehung begleiten. ..."

Zusätzlich erhielt ich in sozialen Netzwerken neue Hinweise von Bürgern, dass im Uettelsheimer See noch Fundamente und teilweise Mauern einer alten Ziegelei stehen sollen und früher Jugendliche am Waldsee auf den Eisflächen Autowracks zur Feststellung der Begehbarkeit geschoben haben, einige Autos sollen auf dem Grund liegen. Diese Mitteilungen sind aber noch unbestätigt, ein erster Kontakt soll evtl. nächste Woche erfolgen.

Gefahr auch im/am Waldsee? Entsorgte hier eine Betonfabrik?
http://www.lokalkompass.de/duisburg/ratgeber/gefahr-auch-imam-waldsee-entsorgte-hier-eine-betonfabrik-d191519.html

siehe auch die Berichte von Harald Landgraf:

Wer hier reinspringt wird aufgespießt! Duisburger Seen werden vom Schrott befreit
http://www.lokalkompass.de/duisburg/ratgeber/wer-hier-reinspringt-wird-aufgespiesst-duisburger-seen-werden-vom-schrott-befreit-d189674.html

Wahre Bilder der DLRG sind Beweise für Gefahren unter Wasser
http://www.lokalkompass.de/duisburg/ratgeber/wahre-bilder-der-dlrg-sind-beweise-fuer-gefahren-unter-wasser-d190442.html

Autor:

Christian Voigt aus Moers

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